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„Gründerinnen müssen ihre Selbstzweifel überwinden und verstehen: Alles bringt mich weiter, auch Niederlagen“

Kund*in
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Autor*in
EDITION F studio
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Anregungen von außen sind wichtig, um im Job voran zu kommen. Als Gründerin gilt das ganz besonders. Warum das so ist und was gutes Mentoring ausmacht, erfahrt ihr im Interview.

Mentoring: Rat von denen, die es schon geschafft haben

Wer gründet und viele Dinge zum ersten Mal macht, kann fundierte Ratschläge und einen ehrlichen Austausch gut gebrauchen – am besten natürlich mit jemandem, der schon einige berufliche Hürden erfolgreich hinter sich gebracht hat und mit wertvollen Erfahrungen zur Seite stehen kann. Genau so jemand ist Professor Susanne Porsche, die als Mentorin explizit Gründerinnen unterstützen will. „Mentoring-Programme, die speziell auf Frauen zugeschnitten sind, sind noch nicht so weit verbreitet, wie das wünschenswert wäre.“

Dabei ist genau das wichtig, um sein Startup erfolgreich zu machen. „Die Anregungen und Ideen bringen oft schnelle Hilfe bei neuen Herausforderungen.“, sagt Manuela Rasthofer, die seit der Teilnahme am HVB Gründerinnen-Mentoring 2016 mit ihrem „Machine Learning Startup“ TerraLoupe eine weitere Investmentrunde abschließen und ihr Team verdoppeln konnte.

Im Interview erzählen beide Frauen, wie sie die Zusammenarbeit erleben, was sich seitdem verändert hat und was gutes Mentoring ausmacht.

Frau Professor Porsche, Sie blicken auf eine sehr erfolgreiche Karriere als Fernsehproduzentin zurück, sind Vorstandsmitglied der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft sowie Mentorin und Leiterin der Initiative des HVB-Gründerinnen-Mentorings. Warum arbeiten Sie gerne mit Gründerinnen zusammen?

Frau Prof. Porsche: „Ich empfinde den Austausch mit den Gründerinnen als echte Bereicherung. Es gibt so viele großartige und inspirierende Frauen in Deutschland, die ihre Business-Idee in die Tat umsetzen wollen. Die möchte ich motivieren und auf ihrem Weg unterstützen. Ich will etwas von meiner Begeisterung für das Unternehmertum an sie weitergeben.“

Sie waren bei der Entwicklung des Programms beteiligt. Was ist das Besondere?

Frau Prof. Porsche: „Das Besondere ist, dass wir jeder Programm-Teilnehmerin eine erfahrene Praktikerin als Mentorin an die Seite stellen. Die Mentorinnen – alle auch Mitglieder des HVB Frauenbeirats – leisten sechs Monate lang konkrete Hilfestellung, sind ansprechbar bei allen Fragen und Problemen rund um die Gründung und fungieren als Sparringspartner. Zwischen Mentee und Mentorin entsteht so ein echtes Vertrauensverhältnis.“

Ist das auch die Voraussetzung für ein gutes Mentoring?  

Frau Prof. Porsche: „Ein gutes Mentoring muss sich voll nach den individuellen Bedürfnissen der jeweiligen Gründerin richten. Diese interessiert vor allem: Wo stehe ich mit meinem Unternehmen? Was habe ich bisher erreicht? Wo will ich hin und womit kann mir meine Mentorin helfen? Aber auch ich als Mentorin hinterfrage ihre Entscheidungen und nächsten Schritte, um die Gründerinnen durch meine externe Sichtweise auf wichtige Aspekte aufmerksam zu machen.“

Frau Rasthofer, Sie haben mit Ihrem Startup TerraLoupe am HVB-Gründerinnen-Mentoring 2016 teilgenommen. Was ist seitdem passiert?

Manuela Rasthofer: „Wir haben eine weitere Investmentrunde abgeschlossen und unser Team fast verdoppelt. Was aber noch wichtiger ist: Wir konnten unseren Kundenstamm erweitern und werden von einer Masse an weiteren Anfragen überschüttet. Wir haben uns technologisch weiterentwickelt und planen einen Produktlaunch im Herbst diesen Jahres. Außerdem möchten wir mit Hilfe des German Accelerator Programms in den US-Markt einsteigen. Einen ersten Vorgeschmack habe ich bereits während meiner einwöchigen Teilnahme am German Accelerator während des HVB Mentoring-Programms bekommen und nun wollen wir hier weiter anknüpfen.“

Und wie ist es für Sie persönlich?

Manuela Rasthofer: „Ich lerne jeden Tag dazu und es macht unglaublich Spaß sich den neuen Herausforderungen zu stellen. Natürlich bringt ein Team mit 25 Mitarbeitern neue Aufgaben mit sich, aber ich genieße tolle Augenblicke zwischendurch, in denen mir bewusst wird, was wir schon alles geschafft haben. Dann geht es im Alltag mit vollem Einsatz weiter.“

Manuela Rasthofer hat TerraLoupe gegründet und war Mentee beim HVB Gründerinnen Programm 2016. Quelle: HVB

Frau Professor Porsche, was können die Teilnehmerinnen diesbezüglich von Ihnen lernen? Was geben Sie den Gründerinnen mit auf den Weg?

Frau Prof. Porsche: „Als Mentorinnen wollen wir die Gründerinnen auf ihrem Weg in ihr eigenes Unternehmen ein Stück begleiten. Dafür geben wir unsere eigene langjährige Erfahrung weiter. Für die meisten Gründerinnen ist es spannend zu erfahren, wie es die Mentorinnen geschafft haben, vor welchen Herausforderungen sie standen oder wo sie auch mal gescheitert sind. Gründerinnen müssen ihre Selbstzweifel überwinden und verstehen: Alles bringt mich weiter, auch so manche Niederlage. Man muss manchmal auch an einer Kreuzung rechts oder links abbiegen und nicht alles auf einmal wollen. Doch behalten Sie dabei immer das Ziel im Blick!

Wie schätzen Sie den Bedarf an solchen Programmen in Deutschland ein? Sollte es mehr Förderungen für Gründerinnen geben?

Frau Prof. Porsche: „Das Angebot für Gründerinnen und Gründer ist in den vergangenen Jahren generell viel besser geworden. Viele Unternehmen suchen angesichts des schnellen technologischen Wandels ja auch bewusst den Austausch mit Startups und jungen Unternehmern. Aber Mentoring-Programme sind noch nicht so weit verbreitet, wie das wünschenswert wäre.“

Frau Rasthofer, braucht man denn überhaupt Impulse von außen, um sich als Startup weiterzuentwickeln?

Manuela Rasthofer: „Auf alle Fälle sind diese Impulse sehr wertvoll, denn es kann passieren, dass man in seiner Welt so tief verstrickt ist, dass man einfache Zusammenhänge nicht gleich sieht. Eine externe Sicht der Dinge fördert wieder einen geschärften Blick zu bekommen und die Anregungen und Ideen bringen oft schnelle Hilfe bei neuen Herausforderungen.“

Wie war es für Sie, eine Mentorin an der Seite zu haben?

Manuela Rasthofer: „Meine Mentorin hat mich intensiv unterstützt. Von einer erfahrenen Unternehmerin begleitet zu werden, ist einfach unbezahlbar. Sie kennt die Probleme einer jungen Firma und durch ihre Erfahrung kann sie einen vor so manchem Fehler bewahren.“ 

Frau Professor Porsche, wann würden Sie ein Mentoring als erfolgreich bezeichnen?

Frau Prof. Porsche: „Voraussetzung für den Erfolg ist eine gemeinsame Vertrauensbasis, außerdem Offenheit und ein echtes Interesse aneinander – und zwar von beiden Seiten. Die Vergangenheit hat auch gezeigt, dass es sich für Mentorin wie Mentee lohnt, sich vorher bewusst zu machen, was man von sich gegenseitig erwartet. Wenn die Gründerin nach dem Mentoring-Programm dann stärker ist als vorher, war die Zusammenarbeit ein Erfolg.“ 

Haben Sie selbst Mentoren oder Vorbilder, die Sie in Ihrer bisherigen Laufbahn beeinflusst haben?

Frau Prof. Porsche: „Da gibt es einige, ganz unterschiedliche Persönlichkeiten. Aber Vorbilder sind für mich nie irgendwelche fernen Idole, sondern immer Personen, die ich um ihre ehrliche Meinung fragen kann. Das sind tolle Menschen, die mir mit ihrer Erfahrung an ganz bestimmten Punkten oder vor wichtigen Entscheidungen weiterhelfen können.

Bewerbt euch noch bis zum 19. Juli 2017 für einen von sechs Plätzen beim

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