Wer ihr zuhört, lernt Empathie, lernt sensibel zu sein und offen für das Leben der Mitmenschen: Laura Gehlhaar arbeitet als Aktivistin, Autorin und Coachin. Mit ihrem Blog schafft sie Eye Opening Moments für Menschen mit und ohne Behinderung – und erzählt davon in unserem Podcast.
Als ich zum ersten Mal mit Laura Gehlhaar telefoniere, erzählt sie eine Anekdote, die sich mir als Eye Opening Moment ins Gedächtnis brennt: Laura ist im Rollstuhl mobil. Sie möchte einen Hausarzt aufsuchen, aber der Weg in die Praxis ist nur über drei Stufen möglich. Und ihr wird klar: Nicht an ihr ist etwas falsch. Das Problem liegt im Außen; es liegt an der nicht existierenden Rampe.
Als Laura elf Jahre alt ist, wird bei ihr eine Muskelerkrankung festgestellt. Mit 23 Jahren entscheidet sie sich, künftig den Rollstuhl zu nutzen. Sie studiert Sozialpädagogik in Amsterdam und in Berlin, wo sie seit 2008 lebt. Das Ausziehen von zu Hause beschreibt sie als einen großen Eye Opening Moment.
„Für mich war es ganz wichtig, mein eigenes Leben zu entdecken, meine eigene Art und Weise des Umgangs mit mir selbst, mit meinem Körper, mit meiner Behinderung, aber eben auch mit meinem sehr komplexen Wesen zu finden.“
Laura Gehlhaar, Podcast „Eye Opening Moments“
In ihrem Blog berichtet Laura von ihren Alltagserfahrungen auf vier Rädern. Wer im Rollstuhl mobil ist, bekommt die absurdesten Dinge zu hören: „Toll, dass du trotzdem rausgehst“ oder „So hübsch und dann im Rollstuhl“. Im Podcast sagt Laura: „Wir müssen unglaublich viel aushalten. Das ist nun mal Realität.“
Der Kontakt zu anderen Menschen mit Behinderung ist für Laura wichtig. „Dieses Gefühl von Ungerechtigkeit, was ich nie so richtig in Worte fassen konnte, wollte ich immer teilen. Ich habe andere behinderte Menschen gesucht und auch gefunden in Freund*innenschaften, die ich sehr wertschätze – und behüte.“ Durch diese Kontakte sei ihr auch nochmal klar geworden, dass Diversität beziehungsweise vielfältige Körper der Normalfall sind in unserer Gesellschaft – und eben nichts Außergewöhnliches.
Im Podcast sprechen wir über Lauras persönliche Eye Opening Moments, die ihr in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet haben. Aber wir sprechen auch über die Eye Opening Moments, die wir als Gesellschaft noch dringend brauchen, damit wir den Begriff Inklusion nicht nur in den Mund nehmen, sondern auch leben.
Das Buch von Laura Gehlhaar – „Kann man da noch was machen? Geschichten aus dem Alltag einer Rollstuhlfahrerin“ – sollte Jede*r lesen, denn es steckt voller Eye Opening Moments. Ebenso wie dieses Gespräch, das wir mit Laura führen durften.
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Präsentiert werden die Eye Opening Moments von Max Factor: Die neue Divine Lashes Mascara sorgt für augenöffnende Momente im Alltag und bei besonderen Anlässen. Die ultraleichte Textur kreiert sofortiges und intensives Volumen – ganz ohne Verklumpen. Wir wünschen viel Spaß beim Zuhören und jede Menge Eye Opening Moments.