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Sharing is Caring: Warum wir in Zukunft noch mehr teilen, statt zu besitzen

Kund*in
QVC
Autor*in
Stella Pfeifer für EDITION F studio
Gesponsert

Wir teilen: unsere Wohnungen, unsere Autos, unsere Gärten. Warum ist das eigentlich so? Und ist das nur ein vorübergehender Trend oder schaffen wir damit gerade Standards für die Zukunft? Wir haben uns auf die Suche nach Antworten gemacht – und welche gefunden.

Teilen als Grundbedürfnis

Schon als Kinder haben wir gelernt, zu teilen. Zuerst als wir ewig die Schaukel blockiert haben, bis wir ermahnt wurden, zu teilen – denn andere Kinder wollen eben auch mal schaukeln. Und wir haben unser Pausenbrot in der Schule mit dem*der Sitznachbar*in geteilt; weil beide eine Hälfte mit Käse und eine mit Schinken wollten – und beide durch den Deal gewonnen haben. Teilen ist Geben und Nehmen. Etwas zu teilen schweißt zusammen. Heute ist es kein Pausenbrot mehr, sondern zum Beispiel das Hochbeet in Berlin-Neukölln, die zu große Wohnung oder das Auto, das in der Stadt sonst die meiste Zeit ungenutzt auf dem Parkplatz stehen würde.

Teilen verbindet uns aber nicht nur mit anderen Menschen, sondern ist eben auch ökonomisch wertvoll: Wer teilt, spart Geld, vielleicht zusätzlich Zeit und letztendlich auch wichtige Ressourcen. Und es war noch nie so leicht, etwas miteinander zu teilen: Webseiten, Apps und soziale Netzwerke sorgen für die nötige Infrastruktur, damit Menschen sich miteinander vernetzen können. Ein Gästezimmer zum Beispiel lässt sich super an Touristen vermieten. Viele Plattformen machen eine unkomplizierte Abwicklung möglich und schon hat man eine zusätzliche Einnahmequelle. Aber ist das überhaupt noch Teilen?

Gutes Teilen, schlechtes Teilen

Teilen heißt erst einmal nur: Eine Ressource wird gemeinsam genutzt. Den größeren Rahmen bestimmen wir ganz individuell selbst. Wenn ich etwas teile, kann ich beispielsweise einen Gefallen einfordern, Geld dafür verlangen oder einfach nur geben, was ich gerade übrighabe oder nicht brauche – ganz ohne Gegenleistung. Wenn man teilt und dafür Geld bekommt, ist das also nicht grundlegend schlecht, sondern vielmehr eine individuelle Entscheidung. Es steht nirgendwo geschrieben, dass Teilen nicht zum eigenen finanziellen Vorteil genutzt werden darf. Und dieser finanzielle Vorteil kann ganz unterschiedlich aussehen: Das zusätzliche Einkommen wird dann für den nächsten Familienurlaub genutzt, oder sorgt dafür, die Immobilie, das Auto, oder eben den geteilten Gegenstand in Schuss zu halten. Solange beide Parteien gleichberechtigt und einverstanden sind, kann Teilen genau das sein, was man gerade will.

Wenn wir aber Wohnungen kaufen, um sie dann ausschließlich über Sharing-Portale zu vermieten, dann hat das mit dem Prinzip des Teilens nichts mehr zu tun. Denn der Aspekt „gemeinsam nutzen“ bleibt dabei auf der Strecke – auch wenn dadurch Personen Zugang zu Ferienwohnungen haben, die sie sich sonst nicht leisten könnten. Francesca Pick ist Expertin auf dem Gebiet des Teilens und engagiert sich dazu in verschiedenen globalen Netzwerken (OuiShare, en.spiral) und Initiativen. Sie findet, dass Teilen dann problematisch wird, wenn es nicht mehr darum geht, für beide Parteien eine Win-Win-Situation herzustellen, sondern sich eine Seite bereichern will und bestimmte Aktionen plötzlich einen Marktpreis haben. „Diese Professionalisierung bringt Probleme mit sich, weil sie das „echte“ Teilen verdrängen“, sagt sie.

Was wollen wir in Zukunft teilen?

Statt Dinge zu besitzen, sichern wir uns immer öfter die Möglichkeit zur temporären Nutzung: zum Beispiel bei Musik, Serien und Filmen, Autos und Mode – und gönnen uns damit einen gewissen Luxus. Heißt es in Zukunft also noch viel öfter: Zugang statt Besitz? Zu diesem Ergebnis kommen Forscher*innen der Zukunftsstudie „Living 2038: Wie lebt Deutschland übermorgen?“ vom Handelsunternehmen QVC. Eine Erkenntnis der Studie ist, dass aus Besitzer*innen Nutzer*innen werden und wir durch ein monatliches Abo oder ähnliche Modelle in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen Zugriff zu bestimmten Produkten oder Leistungen bekommen. Die nehmen wir genau dann in Anspruch, wenn wir sie brauchen. „Das ermöglicht uns eine höhere Lebensqualität bei weniger Ressourceneinsatz“, sagt Francesca Pick, die als Expertin für das Thema an der Zukunftsstudie „Living 2038“ teilgenommen hat. Heißt also: Der Wohlstand für alle erhöht sich, wenn alle ihre Güter teilen – das ist die Sharing Economy.

Zum Beispiel beim Thema Mode: Kaum eine Branche produziert so viel Ware, die dann schnell wieder ausgetauscht und weggeschmissen wird. Laut der QVC-Studie werden jährlich weltweit Kleidungsstücke im Wert von 460 Millionen Dollar entsorgt. Wäre es also sinnvoll, den eigenen Kleiderschrank zu teilen? Ja – aber nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, sagt Francesca: „Ein Kleidungsstück vom anderen Ende des Landes auszuleihen und per DHL zu verschicken, widerspricht dem Ursprungsgedanken des Teilens.“ Damit meint sie auch den sozialen Kontakt zu anderen Menschen und den geringeren ökologischen Fußabdruck. Das Aufwand-Nutzenverhältnis müsse im Gleichgewicht bleiben, damit Teilen funktioniert. Und der Bedarf ist da: 35 Prozent der Generation Z, also diejenigen, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden, können sich vorstellen, leihweise Kleidung gewaschen und gebügelt nach Hause geliefert zu bekommen – auch das ist ein Ergebnis der Living 2038-Studie von QVC.

Wie teilen wir in Zukunft? Was brauchen wir dazu?

Was brauchen wir eigentlich, um gut miteinander teilen zu können? Was als Kind im Sandkasten so leicht war, fühlt sich heute irgendwie kompliziert an: Teilen soll am besten sozial und umweltfreundlich sein und das Motiv dahinter wenig kommerziell.

Francesca sagt, dass Teilen vor allem eine Frage des Vertrauens sei: „Das größte Potenzial des Sharing-Gedankens ist das Erfüllen von wichtigen emotionalen Bedürfnissen des Menschen.“ Gemeinschaft und Verbindung zu anderen stehen bei vielen Tausch- und Teil-Angeboten an erster Stelle. Das setzt aber voraus, dass wir wissen, dass die geteilten Gegenstände gut behandelt werden und funktionieren. Stellen wir uns vor, wir teilen uns künftig einen Garten, eine Dachterrasse oder den Arbeitsplatz mit mehreren Parteien in einem Wohnhaus – ganze 40 Prozent der Generation Z können sich das laut der QVC-Studie „Living 2038“ schon heute gut vorstellen. Wären wir dazu bereit, wenn wir wüssten, dass der Obstbaum nicht gepflegt, die Terrasse nach der nächsten Party nicht aufgeräumt oder das Papier im Drucker nicht nachgefüllt werden würde? Wohl eher nicht.

Was wir noch brauchen, sind Produkte mit Qualität: „Billig produzierte Produkte, die für eine einmalige oder kurze Nutzung oder zum Wegwerfen gedacht sind, sind nicht gut teilbar“, sagt Francesca. Ein Ansatz zur Lösung des Problems: Schon beim Produkt-Design den Sharing-Gedanken im Hinterkopf zu haben. Damit ist gemeint, dass Produkte von Anfang an auf eine wiederholte Nutzung von mehreren Personen ausgelegt werden: „Wenn ich in Zukunft ein Produkt kaufe, welches ich mit anderen teilen will, werde ich eins kaufen, das langlebig ist und einfach repariert werden kann.“

Besitz hat als Statussymbol ausgedient

Durch die Kombination von Sharing-Modellen und Technologie wird es möglich, noch viel mehr geteilt zu denken: Arbeitsplätze und Arbeitszeit, Computer-Rechenleistung und Technologie, Transportmittel und noch ganz viel mehr. Dafür brauchen wir aber auch ein gewisser Kulturwandel in Wirtschaft und Gesellschaft, der viel tiefer greifen muss, als die grundlegende Idee, Produkte und Dienstleistungen teilen zu wollen. Wir müssten uns trauen, unser Zusammenleben neu zu denken: „Es geht um kollaborative und kooperative Modelle, die unsere Organisation als Gesellschaft grundlegend verändern“, sagt Francesca.

Deswegen wird es immer wichtiger, Sharing-Konzepte zukunftsgerichtet zu denken, denn nur so können vielversprechende Ansätze wie Klamotten- oder Wohnraum-Sharing langfristig und nachhaltig funktionieren. Dazu brauchen wir mehr soziale Anknüpfungspunkte und Begegnungsräume, um ein Gesicht zu der Person zu haben, mit der man etwas teilt. Wir bauen damit Vertrauen auf. Gleichzeitig sollte dank technologischem Fortschritt Teilen möglichst unkompliziert und die Produkte qualitativ tip-top sein. Ganz schön viel auf einmal? Stimmt. Aber wenn wir jetzt damit anfangen, ist es übermorgen vielleicht schon Standard.

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