Manchmal klappt es im Leben nicht wie geplant. Dann ist es schön, wenn einen jemand aus dem Schlamassel rauszieht. Noch schöner ist es, wenn man das selbst kann. Mit dem F*** Off-Konto.
Das Leben, wie du es nicht geplant hast
Die Autorin Paulette Perhach schrieb vor kurzem den inspirierenden Artikel „A Story of a Fuck Off Fund“. Ich fand den Text so wichtig, dass ich euch kurz zusammen fassen will, um was es geht. Denn ich will noch mehr Frauen dazu ermutigen, ein Fuck Off-Konto anzulegen – oder wie es bei EDITION F vor Kurzem hier: Warum finanzielle Unabhängigkeit für Frauen so wichtig ist.
Nach dem Abitur gleich ins Studium und danach direkt in die Kanzlei mit Aussicht zur Partnerin? Nicht immer läuft es im Leben so glatt. Es kann auch anders laufen, ungeplant. Zum Beispiel, wenn man aus der Unbezahlte-Praktika-Schleife nicht mehr herauskommt. Wenn aus einer Erbschaft nur Schulden bleiben. Wenn man seine kranken Eltern pflegen muss oder die hohen Raten für das neue Auto abbezahlt werden müssen. Und weil es gerade nicht anders geht, landet man dann vielleicht in einer schlecht bezahlten Stelle, bei einem miesen Chef oder einer öden Arbeit. Oder in einer unglücklichen Beziehung, auf die man aber angewiesen ist, weil es sonst finanziell zu knapp wird.
Wie auch immer die konkrete Situation ist, wir alle können in eine unangenehme Lage geraten, aus der wir am liebsten raus möchten und denken „Fuck Off!“. Wenn du an diesem Punkt stehst, gibt es folgende Möglichkeiten für dich:
– Entweder du bleibst in dem Job/dem Praktikum/der Beziehung/der Stadt und hältst das irgendwie durch.
– Oder du hast jemanden, der dir da raus hilft.
– Oder du ziehst dich da selbst raus mithilfe deines Fuck-Off-Kontos.
Das Konto, das dir Freiheit zurückgibt
Ein Fuck-Off-Konto ist ein Sparkonto, auf das du immer ein wenig Geld packst, wenn es gerade irgendwie geht. Zweck des Kontos ist es, dir eine Alternative zu bieten in Situationen, die du gern verlassen möchtest, damit du selbstbestimmt Entscheidungen treffen kannst und in dringenden Lagen auf niemanden angewiesen bist.
Es muss nicht viel Geld sein. Manchmal hilft es schon, zu wissen, dass man die 100 Euro für die Heimreise mit der Bahn hat. Ein wenig mehr Geld kannst du ansparen, um abzusichern, dass du ein paar Monate Miete zahlen kannst, zum Beispiel, weil du einem schmierigen Chef endlich die Kündigung präsentieren kannst, ohne direkt in den nächsten Job zu gehen. Oder, damit du von heute auf morgen aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen kannst, weil du es dort keine Sekunde länger mehr aushältst.
Wie viel Geld du tatsächlich sparen kannst und möchtest, weißt du selbst am besten.
Und natürlich kannst du dein Fuck-Off-Konto auch anders nennen, zum Beispiel „Freiheitskonto“, „Konto für meine Unabhängigkeit“ oder „Erste Hilfe-Konto“, ganz wie es dir gefällt.
Heute noch etwas für die eigene Freiheit tun
Du kannst heute noch anfangen, etwas für deine Unabhängigkeit zu tun und dein Fuck-Off-Konto füttern. Per Online-Banking ist ein neues Konto einfach eingerichtet und per Überweisung sind schnell fünf Euro drauf gepackt. Für ein gutes Gefühl.
Das Fuck Off-Konto funktioniert übrigens für jeden – nicht nur für Frauen.
Titelbild: Patrick Humphries – Flickr – CC BY-ND 2.0
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