Ob man es will oder nicht, mit der eigenen Schwester ist man immer verbunden. Dabei schwankt die Beziehung oft zwischen großer Liebe und Zickenkrieg. Aber was würden wir nur ohne sie tun? Eine Liebeserklärung an meine Schwester – und alle anderen Schwestern dieser Welt.
Meine Schwester: Immer da, wenn man sie braucht
Als ich vier Jahre alt war, hat mir der Nachbarsjunge, mitten auf der Straße, eine Ohrfeige gegeben. Es dauerte nur ein paar Sekunden bis meine Schwester neben mir stand und dem Jungen erst mal erklärt hat, dass er mich gefälligst in Ruhe lassen soll. Was passiert war, und ob ich vielleicht den Streit angezettelt hatte, war ihr völlig egal. Meine Schwester war zu dieser Zeit 19. Dass sie sich mit 19 Jahren mit einem Sechs-Jährigen angelegt hat, darüber könnte man sich aufregen oder man könnte darüber lachen. Für mich ist es eher ein Sinnbild dafür, was sie für mich ist und was sie in meinem Leben für eine Rolle spielt. Sie ist jemand, der immer hinter mir steht. Ob sie selbst das Problem als wichtig oder relevant empfindet, ist völlig egal. Wenn ihre Schwester ein Problem hat, dann ist sie da. Das hat sich bis heute nicht geändert. Egal wie groß meine Probleme sind oder auch wie lächerlich sie nach außen hin erscheinen. Es gibt immer eine Person die das zu 100 Prozent ernstnimmt und wenn sie könnte, jedes Problem für mich lösen würde.
Hassliebe at it’s best
Dabei gibt es gerade zwischen Schwestern oft Zickereien und Intrigen. Es gibt Zeiten, da ist man ein Herz und eine Seele und wieder andere, da würde man die eigene Schwester am liebsten auf den Mond schießen, mitsamt ihrer Meinung, ihren Freunden und allem drum und dran. Aber wer kennt es nicht? Man hat dann diesen einen blöden Streit und kotzt sich erst mal so richtig bei seinen Freunden aus. Wehe aber, jemand aus dem Freundeskreis bestätigt einen. Sofort ist der Streit vergessen und schwingt in den Verteidigungsmodus um: „Wenn hier überhaupt einer sagen darf, dass meine Schwester blöd ist, dann ja wohl nur ich!”. Hassliebe at it’s best. Und obwohl es für uns manchmal keine nervigere Person gibt, gibt es auch keine, die wir so bedingungslos lieben.
Eine große Schwester ist ein Vorbild, jemand der uns mal so richtig die Meinung sagen kann und auf den wir dann sogar hören. Jemand der versucht, uns immer zu motivieren und immer an uns glaubt. Eine kleine Schwester ist wohl diejenige, um die wir uns ein Leben lang Sorgen machen. Für die nichts gut genug sein kann. Wie sie auch ist – die Beziehung zu unserer Schwester begleitet uns. Durch dick und dünn, durch Hochphasen und durch Krisen. Ich weiß nicht, ob wir uns jemals kennengelernt hätten, wenn wir nicht Schwestern wären. Aber ich weiß, dass mir in einem Leben ohne diese Weggefährtin so einiges fehlen würde.
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