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Zwei kleine Dinge, die mich zu einem glücklicheren Menschen gemacht haben

In ihrer Twentysomething-Kolumne schreibt Silvia über alles, was ihr gerade durch den Kopf geht. Und diese Woche über die Kunst, das Glück zu finden – und zu erkennen.

Zwei Dinge, die alles verändern

Meine Güte, manchmal nervt wirklich alles. Zum Beispiel, wenn Pläne mal wieder nur halb funktionieren, vielleicht sogar nicht mal das oder auch komplett falsch laufen – und dann bekomme ich natürlich die Krise. Legitim, oder? Aber es gab auch schon Phasen, da habe ich in diesen Momenten sofort gedacht, ich sei das ärmste Kind im Dorfe: „Immer ich!“ … ein verlockender Gedanke. Nicht nur, weil das ganz schön egozentrisch ist und egozentrisch zu sein ziemlichen Spaß macht, sondern auch, weil es phasenweise fast glücklich machen kann, sich so richtig im Selbstmitleid zu suhlen. Kennt ihr das? Jetzt lasst mich nicht hängen!

Aber im Grunde kann ich eines nicht leiden, am wenigsten an mir selbst: Unzufriedenheit, aus diffusen Gründe – also einfach nur rumnörgeln ohne Hand und Fuß – oder aber aus Gründen, die ich beeinflussen kann. Und weil einer der beiden Faktoren meist im Spiel ist, habe ich mich in diesen Selbstmitleidsmomenten mal selbst beobachtet und dabei etwas Erstaunliches festgestellt, das alles verändert hat.

Die Krux am Selbstmitleid: Man hat gar nicht sich selbst im Blick

Die Krux an der Sache ist nämlich die, dass ich mich in diesen Unzufriedenheitsmomenten, so egozentrisch sie erst klingen mögen, selbst aus dem Blick verloren habe. Denn es handelte sich dabei meist um Situationen, die aus dem Vergleich entstanden sind, also: „Warum hat XY das und ich nicht? Warum funktioniert das bei XY und bei mir nicht?“ Ihr versteht. Und vor allem auch dann, wenn ich mein Leben aus dem Blick verloren habe, wenn ich es einfach an mir habe vorbeirauschen lassen, statt nochmal kurz auf Pause zu drücken. Und als mir das klar wurde, habe ich genau zwei Faktoren gefunden, die mich ganz einfach und ziemlich nachhaltig zu einem glücklicheren Menschen gemacht haben.

1. Vergleich dich nicht mit anderen

Jaja, alles schon gehört. Und ja, ist gar nicht so leicht. Verändert das Spiel aber komplett. Klar schielen wir alle mal rüber zum grünen, saftigen Rasen des Anderen. Aber wenn ich eines in meinem Leben gelernt habe, dann ist es das, das jeder, wirklich jeder sein Päckchen zu tragen hat und man nie weiß, wie dieses von außen perfekte Leben von innen aussieht oder was nötig ist, um diesen perfekten grünen Rasen immer so schön saftig zu halten. Und genau deshalb ist es einfach nur grober Unfug, sich etwas zu wünschen, nur weil es ein anderer hat oder sich zu fragen, warum man selbst nicht. Zieh los und finde deinen eigenen Weg dahin und wenn du dabei bist, es zu erreichen, wirst du auch erst sehen, ob sich das wirklich lohnt und was alles dazugehört. Eines ist jedenfalls sicher: über das jammernde „Warum zur Hölle habe ich das nicht?“ kann man an diesem Punkt auf jeden Fall schmunzeln – denn die Antwort wird frei Haus geliefert.

2. Lebe dein Leben – und das nicht nur am Wochenende

Im Moment sein, sich freuen, ganz einfach nur, weil die Sonne scheint oder ein unerwartetes Lächeln den grauen Tag erhellt. Happy sein, weil am Obstladen um die Ecke alles nach Zitrusfrüchten riecht – ergo Italien, ergo Sommer – sich über ein nettes Wort zu genau der richtigen Zeit freuen, sich einfach mal freuen, dass man heute Abend in eine schöne Wohnung kommen wird, dass man die besten Freunde der Welt hat, dass man sein Lieblingsshirt doch schon gewaschen hat, anstatt es muffelig in der Wäsche liegen zu haben – und genau dieses Gefühl nicht nach einer Millisekunde wieder vergessen, sondern einfach mal ein wenig mit sich herumzutragen. Bewusst mit dem umgehen, was wir alle Leben nennen. Klingt zu sehr nach Bäume umarmen? Ach was, ich wäre die letzte, die sich die Wange an einer trockenen Rinde reibt und dann vor Glück zerspringt oder fremden Menschen in der Tram ein lautes „Carpe Diem, meine Freunde!“ entgegenbrüllt. Es geht hier einfach um die harte Realität, die manchmal ziemlich soft ist. Viel softer, als wir ollen Pessimisten das manchmal behaupten.

So, zack. Macht mal mit. Das macht glücklich!

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