Foto: Depositphotos.com

Weniger und dafür produktiver arbeiten? Diese Technik soll helfen

Konzentriertes Arbeiten im Büro fällt den meisten von uns schwer. Es gibt einfach zu viel Ablenkung: E-Mails, Whatsapp-Nachrichten, Anrufe. Die Pomodoro-Technik kann helfen.

Wie viel Zeit nutzt man wirklich produktiv?

Viele Menschen, die einen klassischen Bürojob haben, freiberuflich arbeiten oder studieren, kennen dieses Problem: Seit gefühlt zwei Stunden versucht man eine Aufgabe zu erledigen. Immer wieder setzt man an – und bricht wieder ab. Um auf eine E-Mail zu antworten, schnell aufs Handy zu schauen, sich einen Kaffee zu holen oder diesen einen Artikel zu suchen, den man doch unbedingt noch rumschicken wollte. Produktivität sieht auf jeden Fall anders aus.

Und das Problem kennen tatsächlich viele Angestellte. So fand eine britische Firma bei einer Umfrage unter 1.989 Mitarbeiter*innen 2015 heraus, dass die durchschnittliche Zeit, die die Menschen mit einem 8-Stunden-Job tatsächlich mit Arbeit verbrachten, bei Durchschnittlich 2:53 Minuten lag. Das muss gar nicht schlimm sein, denn immer mehr Studien legen nahe, dass weniger Arbeitszeit mehr Produktivität fördern kann. Wichtig ist dann nur, dass man die Zeit, die man mit Arbeit verbringt sinnvoll nutzt.

Die Pomodoro-Technik: 25 Minuten konzentrierte Produktivität

Eine Maßnahme, die dabei helfen kann: die Pomodoro-Technik, die es schon seit den 1980er Jahren gibt und die das Magazin Inc. in einem Artikel vorgestellt hat. Wir haben uns die Technik genauer angesehen. Wie genau funktioniert sie? Pomodoro bedeutet auf Italienisch: Tomate. Die Technik ist nach der Küchenuhr benannt, die ihr Erfinder Francesco Cirillo für seine ersten Versuche nutzte: Sie hatte die Form einer Tomate. Das Prinzip hinter der Pomodoro-Technik beruht auf dieser Küchenuhr und ist eigentlich ganz simpel:

1.     Man arbeitet 25 Minuten lang konzentriert an einer Aufgabe.

2.     Anschließend macht man fünf Minuten Pause

3.     Dann arbeitet man weitere 25 Minuten an der Aufgabe.

4.     Nach vier Intervallen ist eine längere Pause vorgesehen.

Vorab sollte man für sich definieren, welche Aufgabe mit der Technik erledigen will. Wenn es hilft, kann man diese auch aufschreiben. Dann stellt man sich einen Wecker, der 25 Minuten später klingelt und arbeitet bis dahin nur an der, vorher festgelegten, Aufgabe.

Das wichtigste: die Voraussetzungen müssen gegeben sein

Klingt ja erst mal ziemlich einfach, oder? Der schwere Teil der Aufgabe ist es, die richtigen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass man die 25 Minuten auch wirklich durchhält. Konkret bedeutet das: Man braucht ein Umfeld, das einen nicht ablenkt. Das heißt vor allem: Wenn möglich ein Büro, in dem man die Tür zu machen kann und Kolleg*innen, die einen in dieser Zeit nicht stören. Außerdem sollte man die „Nicht-Stören”-Funktion seines Laptops oder Computers nutzen und das E-Mail-Postfach schließen. Am besten macht man natürlich auch noch den Flugmodus seines Handys an. Gerade arbeitenden Eltern oder pflegenden Menschen könnte das natürlich besonders schwerfallen. In diesem Fall sollte man sein Handy außer Sicht-, aber in Hörweite legen.

Mit diesen Voraussetzungen können die nächsten 30 Minuten tatsächlich die produktivsten des Tages werden. Und die benötigte Arbeitszeit langfristig effektiv verringern. Laut einer Fallstudie von 40 Stunden in der Woche auf 16,7. Klingt nach etwas, was wir ausprobieren sollten.

Titelbild: Depositphotos.com

Mehr bei EDITION F

Mit diesen 7 Tipps wird das nächste Meeting wirklich produktiv. Weiterlesen

12 Tipps für Frauen, die im Job durchstarten wollen. Weiterlesen

Arbeitszeitverkürzung: Warum Nichtstun die Welt retten kann. Weiterlesen

Anzeige