Schon wieder ist ein Jahr vorbei, und wir sind wahnsinnig froh, dass wir auch in diesem Jahr die Möglichkeit hatten, mit so vielen mutigen und klugen Menschen sprechen zu können und von ihnen zu lernen – eine Auswahl der tollsten Interviews 2019.
Was unsere Gesellschaft 2019 bewegt hat
Warum wollen weiße Menschen sich nicht mit ihrem Rassismus auseinandersetzen? Warum ist es so wichtig, dass wir uns mit rechtspopulistischen Diskursstrategien beschäftigen? Warum läuft die „Kopftuch-Debatte“ so falsch? Wie können wir uns gegen das „Sich-zu-wenig-gemeint-fühlen” ankämpfen? Wann werden die Gesetze endlich so geändert, dass keine Frau mehr wegen eines Schwangerschaftsabbruchs stigmatisiert wird? Wie steht es um die Empathie in unserer Gesellschaft? Auch für 2019 gilt: Wir blicken dankbar und bewegt zurück auf die vielen Gespräche, die wir mit Menschen führen konnten, die den Horizont von uns allen erweitern, die uns sensibilisieren, die uns bewusst machen, welche gesellschaftliche Debatten wirklich zählen. Hier eine kleine Auswahl 2019:
Franziska Schutzbach: „Rechtspopulismus ist so erfolgreich, weil er mit der Mitte kompatibel ist”
Der Rechtsruck in Europa ist immer deutlicher zu spüren. Die Soziologin Franziska Schutzbach entlarvt in ihrem Buch die rechtspopulistischen Diskursstrategien. Ein Interview von Helen Hahne. Weiterlesen
Alice Hasters: „Wer von sich behauptet, nicht rassistisch zu sein, hat eine enorme Fallhöhe“
Weiße Menschen mögen es nicht, mit ihrem eigenen Rassismus konfrontiert zu werden. Der findet aber nicht nur am rechten Rand statt, sondern im Alltag von uns allen. Die Journalistin Alice Hasters hat ein Buch geschrieben, in dem sie eindringlich erklärt, warum wir uns alle mit unserem Rassismus konfrontieren müssen. Ein Interview von Lisa Seelig. Weiterlesen
Dr. Ray Şahin aka Lady Bitch Ray: „Wenn Frauen – auch in der Kunst – offensiv über Sex sprechen, werden sie als ,Hure‘ abgestempelt“
Dr. Ray Şahin aka Lady Bitch Ray ist Hip-Hop-Veteranin, promovierte Linguistin und Autorin. Im September 2019 hat sie ihr neues Buch „Yalla, Feminismus” veröffentlicht. Celia Parbey hat sich mit ihr unterhalten. Weiterlesen
Anatol Stefanowitsch: „Frauen müssen nicht mitgedacht, sondern gleichwertig gedacht werden“
Dr. Anatol Stefanowitsch ist Sprachwissenschaftler an der Freien Universität Berlin und setzt sich regelmäßig mit politisch korrekter Sprache auseinander. Celia Parbey hat ihn zum Interview getroffen. Weiterlesen
Kristina Hänel: „Ich wüsste nicht, warum ich aufhören sollte – die Situation für Frauen ist nicht geklärt“
Die Ärztin Kristina Hänel ist seit der Debatte um den Paragraphen 219a zur wichtigsten Fürsprecherin für Informationsfreiheit und Selbstbestimmung von Schwangeren und Ärzt*innen geworden. Der Prozess gegen sie wurde mit großem Medieninteresse verfolgt. Was diese Aufmerksamkeit mit ihr macht, beschreibt sie in ihrem gerade erschienen Buch „Das Politische ist persönlich: Tagebuch einer ,Abtreibungsärztin“ und im Interview mit Denise Ott. Weiterlesen
Reni Eddo-Lodge: „Niemand möchte zugeben, dass sein Erfolg auf eine Ungleichheit im System zurückzuführen ist“
Im Februar 2019 erschien in Deutschland das Buch der britischen Journalistin Reni Eddo-Lodge: „Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche“. Wir haben sie interviewt. Weiterlesen
„Gewalt von Kindern ist immer ein Hilfeschrei“
Was tun mit Menschen, die aus dem System fallen und sich kaum mehr integrieren lassen? Und was, wenn es sich dabei um ein Kind handelt? In ihrem Filmdebüt „Systemsprenger“ erzählt Nora Fingscheidt die Geschichte von Kindern, für die in unserer Gesellschaft kaum Platz ist, und die gleichzeitig dringend Akzeptanz bräuchten. Camille Haldner hat die Regisseurin zum Interview getroffen. Weiterlesen
Mareike Nieberding: „Jung und Alt müssen zu Kompliz*innen werden”
Ist die Jugend parteienverdrossen – oder die Politik jugendverdrossen? Sie müssen sich zusammentun, um etwas zu bewegen, findet die Journalistin und Autorin Mareike Nieberding. Wie kann das gelingen? Ein Interview von Wiebke Bolle. Weiterlesen
Carolin Emcke: „Ich denke die ganze Zeit darüber nach, ob etwas, das ich tue, falsch verstanden werden kann oder übergriffig wirkt“
Wie kann der #metoo-Diskurs weitergeführt werden? Die Publizistin Carolin Emcke stellt in ihrem neuen Buch das Darüber-Sprechen ins Zentrum. Wie, mit wem und in welchen Räumen kann der Austausch über Gewalt, Macht und Sexualität etwas verändern? Ein Gespräch mit Teresa Bücker. Weiterlesen
„Eine Trennung muss vorbereitet werden, damit sie gut verläuft und es keine Verlierer*innen gibt“
Eine Trennung ist meist schmerzhaft – aber sie muss nicht respektlos verlaufen. Wie man das als Paar vermeidet, auch wenn die Gefühle überkochen, darüber hat die Paartherapeutin Nadja von Saldern ein Buch geschrieben. Silvia Follmann hat mit ihr gesprochen. Weiterlesen
Laura Wiesböck: „Wir schauen gern auf andere Menschen herab, um uns ein positives Selbstbild zu erschaffen”
Die österreichische Soziologin Laura Wiesböck hat ein Buch über Selbst- und Fremdwahrnehmung in unserer Gesellschaft geschrieben. Ein Interview von Helen Hahne. Weiterlesen