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Berit Vider: „Wir arbeiten am besten, wenn wir im Team vielfältig und flexibel bleiben“

Kund*in
KPMG
Autor*in
EDITION F studio
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Diversity ist im Personalmanagement eines der aktuell größten Themen. Warum heterogen zusammengesetzte Teams in Unternehmen immer wichtiger werden und wie Vielfalt produktiv genutzt werden kann – darüber haben wir mit Berit Vider gesprochen, die bei KPMG die Bereiche Recruiting und Employer Branding verantwortet.

„Durch Diversität schaffen wir in Kombination mit Innovation neue, spannende Tätigkeitsfelder“

Immer mehr Unternehmen sehen die positiven Aspekte einer heterogenen Belegschaft und haben es sich zur Aufgabe gemacht, Vielfalt in ihren Teams zu fördern und produktiv zu nutzen. So auch KPMG, eines der weltweit führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen: Als Head of Recruting and Employer Branding verantwortet Berit Vider dort sämtliche Prozesse der Personalbeschaffung und des Personalmarketings – einschließlich der des Diversity Managements. Im Interview erzählt sie, warum Vielfalt in Teams heute so wichtig ist und auf welche Kompetenzen und Denkweisen es in der Wirtschaftsprüfung zunehmend ankommt.

In den letzten Jahren haben sich immer mehr große Finanz- und Wirtschaftsunternehmen Diversity auf die Agenda geschrieben. Was hat sich dadurch schon verändert?

„Es hat sich einiges verändert, wenn man bedenkt, dass wir heute vor ganz anderen Herausforderungen stehen. Um diese bewältigen zu können, benötigen wir inzwischen einen anderen Pool an Wissen und Lösungen. Das haben auch die Unternehmen erkannt und sehen in der Vielfalt eine Chance, diesen Herausforderungen der Wirtschafts- und Arbeitswelt auf Augenhöhe zu begegnen. Ich würde an dieser Stelle auch fragen, was denn Diversität beinhaltet. Die Wertschätzung des Mitarbeiters unabhängig von Alter, Behinderung, geschlechtlichem Ausdruck und Identität und auch unabhängig von ethnischer oder kultureller Herkunft und Religion zu fördern und zu stärken – genau das muss eben auch aus unternehmerischen Interessen heute eine ganz selbstverständliche Rolle in der Wirtschaft spielen.“

Warum suchen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften mittlerweile gezielt nach sehr heterogenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?

„Ich denke, ein Blick auf die aktuelle Arbeits- und Wirtschaftswelt erklärt das ganz gut. Alles wird komplexer, schneller, digitaler. Transformation bestimmt das Wirtschaftsleben und Unternehmen brauchen jetzt die richtigen Lösungen. Wir als Professional Service Firm suchen für diese Veränderungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in ihrer Diversität mit ihren unterschiedlichen Ansichten und Vorstellungen die Ansprüche der Wirtschaft als Herausforderungen sehen und lösen wollen. Nur so können wir einen Unterschied für unsere Kunden machen. Wir schaffen durch Diversität in Kombination mit Innovation zudem auch neue, spannende Tätigkeitsfelder.“

Wieso ist Diversität in Teams und Unternehmen denn überhaupt so wichtig?

„Ich bin überzeugt, dass wir das Innovationspotenzial am besten ausschöpfen, wenn sich die Vielfalt des Marktes auch innerhalb unserer Teams widerspiegelt. Die Innovationszyklen werden immer kürzer und damit werden auch die von uns entwickelten Lösungen agiler. Wir haben für uns festgestellt, dass wir am besten arbeiten, wenn wir im Team vielfältig und flexibel bleiben. Wir brauchen also bei KPMG Kolleginnen und Kollegen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Erfahrungen, und Lebensmodellen, um wichtige Fragen für die Wirtschaftswelt von morgen zu beantworten.“

Welche Herausforderungen bringt die Förderung von Diversität in Unternehmen – gerade auch für dich als Head of Employer Branding and Recruitment – mit sich?

„Ich sehe das tatsächlich als Herausforderung. Denn oft wird heute im Recruiting der Unternehmen noch in reinen Anforderungsprofilen gedacht statt Kompetenzen, Mindsets und Diversität als entscheidende Faktoren zu sehen. Deshalb ist für mich immer wichtig herauszufinden, ob die Kandidaten und wir in jeder Hinsicht gut zusammen passen. Das bedeutet konkret: Treiben uns dieselben Dinge an? Der Recruitingmarkt hat sich zudem schon lange vom Arbeitgeber- hin zum Arbeitnehmermarkt verändert. Die jungen Generationen sind als Individualisten aufgewachsen und fordern Individualität eben auch in ihrer beruflichen Zukunft ein. Für Unternehmen ist es daher eine wichtige Herausforderung, hierarchischen Strukturen aufzubrechen.“

Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Digitalisierung und wie wirkt sie sich auf den Joballtag in der Wirtschaftsprüfung aus?

„Nur ein Beispiel: Wenn die Kernprozesse einer Prüfung digitaler werden, dann wird vom Wirtschaftsprüfer natürlich auch ein zusätzliches technisches Know-how benötigt – Know-how, das sich auch im Bereich IT-Consulting wiederfindet. Die Grenzen zwischen den Berufsfeldern sind also fließender. Das ergibt spannende neue Aufgabenfelder für Absolventen. Betriebswirtschaftliches Wissen bleibt trotzdem die Basis jeder Tätigkeit bei uns. Diese Entwicklung schafft aber eben auch neue Einstiegsmöglichkeiten für Absolventen der MINT-Studiengänge. So haben wir beispielsweise ein Einstiegsprogramm entwickelt, in dem man sich unter anderem auf bestimmte digitale Themenfelder spezialisieren kann. Das kann die Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle sein oder auch die IT-Begleitung eines M&A-Prozesses. Ich kann nur raten, sich einen ersten Eindruck durch ein Praktikum oder eine Werkstudententätigkeit zu verschaffen.“

Wer sollte sich bei KPMG eigentlich bewerben? Welche Eigenschaften braucht es, um im Bereich der Wirtschaftsprüfung Karriere machen zu können?

„Wir wollen uns bei KPMG den Herausforderungen der Wirtschaftswelt zu stellen – das kann für den einzelnen Mitarbeiter in der täglichen Arbeit vieles bedeuten. Ob nun die Übernahme eines neuen Projekts im Bereich Industrie 4.0 und Robotics, ein Auslandseinsatz in New York oder auch einfach nur unsere Kunden ganzheitlich im System zu verstehen. Deshalb wollen wir uns permanent weiterentwickeln, von komplexen Fragestellungen lernen und diese lösen. Wir schauen ganz genau hin, das liegt natürlich in der Mentalität von Prüfern und Beratern. Das beschreibt aber auch ganz gut das Mindset, um zum Beispiel bei KPMG Fuß zu fassen.“

Hast du einen persönlichen Tipp für Frauen, die sich beruflich für Wirtschaftsprüfung interessieren?

„Ich würde jedem empfehlen, sich mit Neugierde, Offenheit und dem Willen etwas zu bewegen eine Grundlage zu schaffen, um erfolgreich in einer Partnergesellschaft agieren zu können. Als Frau steht man meist irgendwann vor der Herausforderung Karriere, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. Hier kann ich nur raten als Frau mit Nachdruck Flexibilität und Unterstützung vom Unternehmen einzufordern. Und ja, das ist nicht immer leicht, da müssen wir uns derzeit in der Wirtschaftswelt nichts vormachen, aber nur so forciert man den notwendigen Wandel. Außerdem sollte man bereit sein, als Frau – und letztlich auch als Mann – ab und an mal ein Stück Perfektionismus und Pflichtbewusstsein abzulegen. Denn genau das hemmt einen manchmal zum falschen Zeitpunkt. Das habe ich zumindest für mich persönlich aus meiner eigenen Karriere mitnehmen können.“

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