Ihr redet ständig mit euch selbst? Sehr gut, denn wenn ihr dabei auf eine bestimmte Sache achtet, könnt ihr ganz easy euer Stresslevel senken.
Ihr ertappt euch oft dabei, dass ihr gedankenversunken mit euch selbst redet? Ich auch, und das ganz gleich ob im Büro, auf der Straße oder auch im Supermarkt – ich selbst bekomme das meist erst mit, wenn andere Menschen mich komisch anschauen. Das ist wahrscheinlich eine der schrulligen Eigenschaften, die man sich zulegt, wenn man länger alleine lebt.
Aber schrullige Eigenschaften sind ja nicht nur sympathisch, sondern können, wovon ein Psychologen-Team der University of Michigan und der Michigan State University ausgeht, auch noch ziemlich nützlich sein, was das Wohlbefinden betrifft. Denn wer beim Dialog mit sich selbst auf eine Kleinigkeit achtet, kann sich damit bei einer hohen Stressbelastung oder negativen Gedanken selbst runterbringen. Wie macht man das?
Hierzu hat das Forscher-Team eine Studie in zwei Schritten durchgeführt, einmal standen dabei die durch eine aktuelle Situation ausgelösten Gefühle im Vordergrund und einmal, welche Prozesse bei durch Erinnerungen ausgelöste Gefühle angestoßen werden. Im ersten Schritt wurden den Probanden neutrale und aufwühlende Bilder gezeigt und sie mussten entweder in der Ich-Form oder aber in der dritten Person durch das Nennen ihres Namens reflektieren, was das in ihnen auslöst – also: „Wenn ich das sehe fühle ich…“ Oder aber: „Wenn Lisa das sieht fühlt sie …“ Im zweiten Schritt sollten sie über unangenehme Erinnerungen sprechen – auch hier in der Ich-Form oder unter Verwendung ihres Namens. Während beider Untersuchungen wurden die Hirnströme der Teilnehmer gemessen und heraus kam, dass durch die Reflexion der Gefühle in der dritten Person die emotionale Erregung deutlich schneller abklang, als in der Ich-Form.
Weniger Ich mehr Distanz
Warum das so ist, hat eigentlich einen recht simplen Grund. Indem auf das „Ich“ verzichtet wurde, konnten die Teilnehmer eine gewisse Distanz zu dem Gefühlten einnehmen und so objektiver über die Situationen urteilen und einordnen – oder kurz gesagt: Selbstkontrolle in (emotional) stressigen Situationen übernehmen.
Es handelt sich hierbei um eine recht kleine Studie mit 52 Personen, aber dass Selbstgespräche einen positiven Effekt auf unsere Stimmung haben können, ist im Prinzip keine Neuigkeit. Auch Thomas Brinthaupt, von der amerikanischen Middle Tennessee State University, der viel zum Thema forscht, stellt die Möglichkeit, die uns ein Gespräch mit uns selbst als Ventil bietet schon lange heraus. Wut, Trauer, Zweifel, all dem kann man mit einem gesunden Selbstgespräch Luft verschaffen, deshalb machen das auch Kinder schon. Dass wir damit jetzt wahrscheinlich auch noch ziemlich unkompliziert unseren Stress in den Griff bekommen, ist ja umso besser.
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