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Stimmt ab für die 25 Frauen, die mit ihrer Stimme unsere Gesellschaft bewegen

Wir sind überwältigt! Über 1.000 Nominierungen haben uns in den vergangenen Wochen erreicht und hier ist sie nun: Unsere TOP-50-Auswahl der Frauen, die mit ihrer Stimme unsere Gesellschaft bewegen – jetzt seid ihr dran, stimmt bis zum 31. März ab für eure Favoritin!

50 beeindruckende Nominierte

Liebe Leser*innen,

wow, so viele Nominierungen gab es noch nie: Über 1.000 Vorschläge sind in den vergangenen Wochen bei uns eingegangen für die „25 Frauen, die mit ihrer Stimme unsere Gesellschaft bewegen”. Und was sollen wir sagen, damit habt ihr es uns wirklich richtig schwer gemacht. Unter den Vorschlägen waren wahnsinnig viele inspirierende Frauen, die auf vielseitige Weise dafür sorgen, dass sich Dinge zum Besseren verändern. Mit ihrem Wissen, ihren Ideen, ihrer Reichweite. Als Vorkämpferinnen, als Unterstützerinnen und als Botschafterinnen. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie können und wollen den Status Quo nicht akzeptieren.

Vorgeschlagen wurden die Frauen von ihren Partner*innen, Freund*innen und Verwandten, von ihren Kolleg*innen, Vorgesetzten und von Menschen, die von ihrer Arbeit und ihren Visionen beeindruckt waren, auch ohne sie persönlich zu kennen. Diese Frauen retten die Umwelt, kämpfen für Geschlechtergerechtigkeit oder gegen Rassismus – sie nutzen ihre Stimme, um auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam zu machen. Sie vertreten Visionen einer faireren, diverseren und glücklicheren Gesellschaft. Sie sind für andere da, unterstützen andere Frauen* und werden laut unbequem, wenn es sein muss.

Und dafür wollen wir sie feiern und ihnen – wie in den letzten Jahren auch – eine Bühne geben und ihre Leistungen sichtbarer machen.

Bühne frei

Die 50 Frauen, für die ihr nun abstimmen könnt, setzen sich aus einer spannenden Mischung aus Aktivistinnen,Wissenschaftlerinnen, Kultur- und Medienschaffenden sowie Unternehmerinnen zusammen. Sie alle haben etwas gemeinsam: Sie nutzen ihre Stimme, um unsere Gesellschaft zu verändern. Auf ihre Weise. Im Kleinen und Großen. Manchmal ganz leise und manchmal mit einem lauten Paukenschlag. Dabei ganz wichtig: Unsere Sammlung ist kein Ranking, sondern die Frauen sind nach dem Alphabet aufgelistet.

Welche werden die Top 25? Diese schwierige Wahl geben wir an euch weiter: Wir stellen euch heute unsere Vorauswahl für die Abstimmung vor, über die ihr gemeinsam mit unserer Jury entscheidet. Das Publikumsvoting und die Stimmen der Jury gehen jeweils mit 50 Prozent in das Endergebnis ein.

So könnt ihr abstimmen

Ihr könnt per Mail bis zum 31.3.2019 unter 25Frauen@editionf.com abstimmen. Bitte wählt dann den Betreff: Vorname Nachname (eurer Top-25-Frau), Vorname Nachname von euch. Jede*r von euch hat eine Stimme, die ihr für eine Frau aus unserer TOP-50-Vorauswahl abgeben könnt. Eure Stimmen werden anonym ausgewertet und nicht für Werbezwecke weiterverwendet.

Wir freuen uns auf die Stimmen der EDITION F-Community und sind wahnsinnig gespannt, für wen ihr euch entscheidet, nachdem ihr alle 50 Nominierten hier kennengelernt habt. Viel Spaß beim Lesen.

Wir freuen uns, diesen Frauen in Kooperation mit dem Handelsblatt und Zeit Online eine Bühne zu geben.

Agnes Becker, Tierärztin und Initiatorin des „Volksbegehren Artenvielfalt – Rettet die Bienen“


Bild: ÖDP

Agnes Becker ist Landwirtin und Politikerin von der Ökologisch-Demokratischen Partei in Bayern. Sie hat das bayerische „Volksbegehren Artenvielfalt – Rettet die Biene“ organisiert, mit dem sie sich für einen besseren Naturschutz und den Fortbestand der Bienen einsetzt. Bienen spielen in unserem Ökosystem eine sehr wichtige Rolle und übernehmen den Großteil der Bestäubung. Mit fast 1,8 Millionen Stimmen, die für eine Änderung im bayerischen Naturschutzgesetz abgestimmt haben, war es das erfolgreichste Volksbegehren in der Geschichte Bayerns. Agnes Becker setzt damit ein starkes Zeichen für unsere gemeinsame Zukunft auf diesem Planeten.

Amani Abuzahra, Philosophin und Pädagogin


Bild: Dar Salma

Die Autorin und Philosophin Amani Abuzahra ist eine der bekanntesten
Referentinnen rund um das Thema Islam in Österreich – darunter Schwerpunkte wie Interkulturalität, Frauen im Islam oder Identitätskonstruktionen muslimischer Jugendlicher. Ob im TV, als Gast in Podcasts oder auch in ihrer Community-Arbeit, ihr Ansatz ist es, zu vermitteln sowie Menschen zu empowern und ihr Selbstbild zu stärken. Für sie ist es wichtig, Betroffene selbst zu Wort kommen zu lassen, um ihre eigenen Geschichten zu erzählen. So geschehen etwa in ihrem 2018 erschienenen Buch „Mehr Kopf als Tuch“, in dem sie muslimische Frauen aus Österreich und Deutschland für sich sprechen lässt. Als Dozentin der Philosophie sowie Interkulturelle Pädagogik lehrte sie an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems.

Anja Reschke, Journalistin


Bild: Thorsten Jander

Anja Reschke ist eines der bekanntesten Gesichter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Seit knapp 18 Jahren moderiert sie das Investigativ-Magazin „Panorama“ und prägt mit dem Medienmagazin „Zapp“ die deutsche Fernsehlandschaft. Die Journalistin ist bekannt dafür, in gesellschaftlichen Debatten stets klar und deutlich Position zu beziehen, etwa gegen den Rechtsruck in unserer Gesellschaft. Mit ihren Kommentaren geht sie regelmäßig viral. Für ihre Positionen erntet sie aber nicht nur Applaus, sondern wird auch angefeindet – davon lässt sie sich jedoch nicht beirren, sondern verfolgt weiter ihr Prinzip, auch im Journalismus Haltung zu zeigen.

Anna Spindelndreier, Fotografin


Bild: Sarah Rauch

Schon als Kind schaute Anna Spindelndreier ihrem Vater regelmäßig bei der Arbeit über die Schulter. Mit neun Jahren bekam sie dann ihre eigene Kamera geschenkt. Seitdem lässt sie die Fotografie nicht mehr los, weshalb dann auch die Ausbildung zur Fotografin folgte. Mit ihren Werken setzt sie sich für mehr Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung ein. Anna Spindelndreier ist selbst kleinwüchsig und weiß daher genau, mit welchen Vorurteilen Menschen mit Behinderung in der Medienlandschaft oft konfrontiert werden. Sie engagiert sich aber auch außerhalb ihrer künstlerischen Tätigkeit für eine inklusive Gesellschaft und arbeitet mit diversen Selbsthilfevereinen und sozialen Organisationen zusammen.

Antje von Dewitz, Geschäftsführerin Vaude


Bild: Vaude

Antje von Dewitz ist die Geschäftsführerin des Outdoor-Familienunternehmens Vaude. Bei der Geschäftsübernahme 2009 hatte sie das Ziel, aus Vaude ein durch und durch nachhaltiges Unternehmen zu machen, von der Wertschöpfungskette bis hin zum Verkauf. Mittlerweile ist Nachhaltigkeit bei Vaude überall tief verankert.  Antje von Dewitz hat damit erkannt, dass Unternehmen für eine bessere Zukunft radikal umdenken müssen. Mit ihrem Unternehmen erfüllt Antje von Dewitz deshalb eine Vorbildfunktion in Deutschland. Zum einen, weil sie mit Vaude eine offene und transparente Unternehmenskultur lebt und zum anderen, weil sie aufzeigt, wie man auch mit einer nachhaltigen Unternehmenspolitik erfolgreich sein kann.

Bibiana Steinhaus, Schiedsrichterin


Bild: Getty Images

Bibiana Steinhaus ist die wohl bekannteste Schiedsrichterin Deutschlands. In der Bundesliga-Saison 2017/18 schrieb sie Geschichte, als sie als erste und bis heute einzige Frau in die höchste deutsche Spielklasse im Männerfußball berufen wurde. 2011 hatte sie bereits das Finale der Frauenfußball-Weltmeisterschaft in Deutschland gepfiffen. Neben dem Platz arbeitet sie als Polizistin. Als Frau setzt sie in der noch stark männerdominierten Fußballwelt ein wichtiges Zeichen und leistet Pionierarbeit, ohne sich von den frauenfeindlichen Kommentaren und Beleidigungen, die ihr regelmäßig entgegenschlagen, aus der Fassung bringen oder sich die Kompetenz absprechen zu lassen.

Christine Finke, Autorin und Expertin für Alleinerziehende


Bild: Anna Gladkova

Die Autorin und Bloggerin schreibt auf ihrem Blog „Mama arbeitet“ über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Situation einer Alleinerziehenden. Sie ist zu einer wichtigen Stimme für Themen wie Kinderarmut und Armut von Alleinerziehenden geworden und hat keine Scheu, über ihre eigenen Erfahrungen zu sprechen. Trotz Anfeindungen schreibt Christine Finke selbstbewusst über diese wichtigen Themen weiter und gibt so vielen anderen Alleinerziehenden ihre Unterstützung mit auf den Weg. Nach zehn Jahren Studium befindet sie sich nun im nächsten Abschnitt ihres Lebens: alleinerziehende berufstätige Mutter von drei Kindern. Mit ihren Blogartikeln und ihrem Buch „Allein, alleiner, alleinerziehend“ inspiriert sie andere Frauen (und Männer), zu sich selbst zu stehen und eine gerechtere Familienpolitik einzufordern.

Diana zur Löwen, Youtuberin


Bild: Christoph Rücker

Bekannt geworden ist Diana zur Löwen vor allem durch ihre Präsenz auf verschiedenen Social-Media-Kanälen. Inzwischen ist die Influencerin aber auch Unternehmerin. 2018 mitbegründete sie das Startup „CoDesign Factory“, das Unternehmen bei Innovationsstrategien berät. Außerdem unterstützt sie ehrenamtlich die Organisation „Startup Teens“, die Jugendliche auf ihrem Weg zum eigenen Unternehmen begleitet. Diana zur Löwen weiß, dass sie viele junge Menschen erreicht, die in ihr auch ein Vorbild sehen – die Verantwortung, die damit einhergeht, will sie auch dafür nutzen, auf (gesellschafts-)politische Themen aufmerksam zu machen. So macht sie sich auf ihren Kanälen zum Beispiel für eine gemeinsame europäische Zukunft stark. Sie nutzt ihre Reichweite, um ihre Follower*innen über die Vorteile und Baustellen der EU zu informieren und sie zu mehr Engagement zu motivieren.

Esra Karakaya, Moderatorin von „Black Rock Talk“


Bild: Hahn + Hartung

Weil sie in der deutschen Medienlandschaft Diversität vermisste und es leid war, in Talkshows immer dieselben Leute über dieselben Themen reden zu sehen, entschloss sich Esra Karakaya, ihr Studium der Medienwissenschaften zu schmeißen und auf Youtube ihre eigene Talkshow „Black Rock Talk“ zu launchen. Dort bekommen jene Personen Scheinwerferlicht und Streitraum, die beides im öffentlichen Diskurs sonst häufig nicht bekommen – obwohl es ständig um sie geht. So spricht sie mit ihren Gästen zum Beispiel über westliche Schönheitsideale, die Nutzung diskriminierender Sprache oder geht der Frage nach, ob man Kunst und Künstler*in voneinander trennen kann. Esra Karakaya setzt sich so für eine neue, deutsche Medienlandschaft ein, in der sich alle repräsentiert fühlen können.

Eva Schulz, Journalistin und Moderatorin


Bild: Alex Janetzko

Eva Schulz moderiert seit 2017 für Funk, das junge Online-Angebot von ARD und ZDF auf Facebook und Youtube das Politikformat „Deutschland3000“. Dort klärt sie ihr junges Publikum über das tagesaktuelle politische Geschehen in Deutschland auf und regt damit junge Menschen dazu an, sich politisch zu engagieren und eine eigene Haltung zu entwickeln. Dafür liefert sie ihnen Argumente und auch Streitpunkte, die sie den jungen Zuschauer*innen oft humorvoll und immer klar vermittelt. Außerdem experimentiert Eva Schulz auch immer wieder mit neuen Formen des Journalismus, in dem sie erkundet, wie man mit Social Media und Apps wie Snapchat Geschichten erzählen und Wissen vermitteln kann.

Fatma Aydemir, Journalistin und Autorin


Bild: Siba Rousparast

Fatma Aydemir ist Redakteurin bei der taz. Dort hat sie das deutsch-türkische Internetportal taz.gazete mitinitiiert, um kritischen Stimmen aus der Türkei eine Bühne zu geben und den deutsch-türkischen Austausch zu fördern. In ihrer Kolumne und ihrem Debütroman „Ellenbogen“ schreibt Fatma Aydemir über die individuellen und strukturellen Formen von Gewalt gegenüber People of Color in Deutschland. Im Februar 2018 erschien außerdem der von ihr herausgegebene Sammelband „Eure Heimat ist unser Albtraum“, in dem sie verschiedene Stimmen von People of Color zum Thema Heimat und Deutschland vereint. Fatma Aydemir ist damit eine wichtige Stimme im Kampf gegen Rassismus. Sie unterstützt mit ihrer Arbeit Menschen mit Diskriminierungserfahrungen und setzt sich offen für eine vielfältige und gerechte Gesellschaft ein, in der wir alle leben wollen.

Felicia Ewert, Politikwissenschaftlerin und Autorin


Bild: Anne Koch

Felicia Ewert klärt unter anderem auf ihrem Twitter-Account @redhidinghood über Transfeindlichkeit und Cissexismus auf. Diese Themen bearbeitet sie auch in ihrem 2018 erschienenen Buch „Trans.Frau.Sein.” in dem sie auch über ihre persönlichen Erfahrungen und ihre Lebensgeschichte schreibt. Sie studiert Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Geschlechterforschung und hält regelmäßig Vorträge über Feminismus und erklärt, warum wir intersektional denken und handeln müssen, um wahre Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft zu erreichen. Mit ihrer Arbeit trägt Felicia Ewert dazu bei, Diskriminierungsmechanismen sichtbar zu machen und zu reduzieren und Wissen über Transgeschlechtlichkeit breiter zugänglich zu machen.

Gabriele Gün Tank, Geschäftsleiterin von „Neue Deutsche Organisationen“


Bild: A. Dogan

Gabriele Gün Tank ist Geschäftsleiterin von „Neue Deutsche Organisationen“, einem bundesweiten Netzwerk von Initiativen, bestehend aus Arbeitsmigrant*innen und Geflüchteten, jüdischen, muslimischen und vielen weiteren Engagierten. Sie machen sich für mehr Sichtbarkeit, Teilhabe und Chancengerechtigkeit stark. Gabriele Gün Tank steht somit für eine gleichberechtigte und faire Teilhabe aller People of Color ein. Unter ihrer Verantwortung stand neun Jahre lang die kultur- und bildungspolitische Veranstaltungsreihe „CrossKultur“, die sich für ein bereicherndes Miteinander aller Kulturen ausspricht.

Idil Baydar, Schauspielerin und Comedian


Bild: Cengiz Karahan

Die schonungslosen, lauten und sehr lustigen Beiträge von Idil Baydar aka „Jilet Ayse“ sind heute aus der deutschen Comedylandschaft nicht mehr wegzudenken. Ihre ersten sozialkritischen Videos veröffentlichte die Comedian 2011 auf Youtube. Inzwischen ist sie auf allen Social-Media-Kanälen unterwegs und klärt über Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und aktuelles politisches Geschehen auf. Dabei nimmt die Comedian kein Blatt vor den Mund. Idil Baydar schreckt nicht davor zurück, ihren Zuschauer*innen den Spiegel vorzuhalten und zwingt sie dadurch, ihr Verhalten zu reflektieren. Mit ihrer Arbeit trägt Idil Baydar zu mehr Diversität und zum Kampf gegen Vorurteile in der deutschen Medienlandschaft bei.

Isabell Eberlein, Vorstand von Changing Cities e.V.


Bild: Changing Cities

Nachhaltigkeit ist für Isabell Eberlein eine Herzensangelegenheit. Nach einem Studium der Umweltplanung in Berlin arbeitet sie heute hauptberuflich als Referentin der Geschäftsführung bei der Bicicli Cycling Society. Außerdem bildet sie den Vorstand von Changing Cities. e.V., einer Kampagnenorganisation, die die Verkehrswende einleiten möchte. Der Verein setzt sich für einen besseren und freundlicheren Fahrradbetrieb auf Berliner Straßen ein. Entstanden ist er aus der Initiative um den Volksentscheid Fahrrad, der 2016 über 100.000 Berliner Stimmen für sich gewinnen konnte und dazu führte, dass der Senat 2018 ein offizielles Radgesetz verabschiedete. Isabell Eberlein ist das aber noch nicht genug. Sie kämpft weiter für ein umweltfreundliches und inklusives Berliner Stadtbild.

Jana Hensel, Journalistin und Autorin


Bild: Dominic Butzmann

Jana Hensel ist in Leipzig geboren und aufgewachsen. 2002 erschien ihr Generationenroman „Zonenkinder“, in dem sie über ihre Erinnerungen an die DDR und die harte Zeit des Umbruchs nach der Wiedervereinigung schrieb. Seitdem setzt sie sich in ihren Werken immer wieder mit der Ost-West Thematik auseinander und versucht, vor allem die ostdeutsche Perspektive auf die neue, deutsche Gesamtgesellschaft nach der Wende näher zu beleuchten. Aus den damaligen Versäumnissen lassen sich für Jana Hensel wichtige Schlüsse auf das aktuelle politische Klima in Teilen Ostdeutschlands ziehen. Diesem Thema widmet sie sich unter anderem auch in ihrem 2018 erschienen Buch „Wer wir sind. Die Erfahrung, ostdeutsch zu sein.“ Statt des oft und gern betriebenen Ostdeutschland-Bashings betreibt sie darin echte Ursachenforschung.

Jacqueline Straub, Theologin und Autorin


Bild: Meli Straub

Römisch-katholische Priesterinnen gibt es nicht – noch nicht. Denn das möchte Jacqueline Straub ändern, indem sie sich für mehr Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Kirche einsetzt. Sie ist Theologin, freie Journalistin, Buchautorin und Boxerin. Sie fordert, dass auch verheiratete Frauen Priesterinnen werden können. In ihrem Buch „Kickt die Kirche aus dem Koma“ appelliert sie an die Kirche, sich zu verändern. Sie soll moderner und attraktiver für junge Menschen werden, indem die Verantwortlichen lebendiger handeln und alte Denkweisen ablegen.

Josefa Nereus, Sexarbeiterin


Bild: Lukas Wahl

Josefa Nereus hat ursprünglich Mediengestaltung in einer Ausbildung gelernt, arbeitet aber nun seit sechs Jahren als Sexworkerin in Hamburg. Auf ihrem Youtube-Kanal „Wissen.Macht.Sex“ klärt sie ehrlich über Sexarbeit auf und räumt mit gängigen Klischees über den Beruf auf. Außerdem ist sie Sprecherin des Berufsverbands erotische und sexuelle Dienstleistungen, mit dem sie sich für die Entstigmatisierung von Sexarbeit einsetzt und für die Rechte von allen in der Sexarbeit tätigen Menschen kämpft. Sie ist Vorbild für einen selbstbestimmten und informierten Diskurs zu Sexualität und Sexarbeit.

Julia Reda, Netzpolitikerin


Bild: Public Domain

Julia Reda setzt sich für ein freies Internet ein – und sie kämpft dafür, dass das Urheberrecht in der EU vereinheitlicht, progressiv und stark für die Zukunft wird. Die Politikerin ist eine der jüngsten Abgeordneten im EU-Parlament. Hier vertritt sie die Piratenpartei und wehrt sich aktuell gegen Artikel 13, der einen Upload-Filter für das Internet vorsieht. Für ihr Anliegen spricht sie nicht nur im Parlament, sondern geht auch auf die Straße. Zuletzt rief sie zu Protesten gegen die Vorverlegung der Abstimmung zum Upload-Filter auf. Julia Reda vertritt und engagiert sich im Parlament unermüdlich für Menschen, die die Zukunft des Internets mitbestimmen möchten.

Julia und Esin, Bloggerinnen und Aktivistinnen


Bild: Julia und Esin

Julia und Esin nennen sich selbst „fette Women of Color” und klären auf – über Rassismus, Sexismus, Homophobie, Kolonialismus, Fettphobie, weißen Feminismus und noch vieles mehr. Die beiden Aktivistinnen schreiben regelmäßig auf ihrem eigenen Blog „Wir müssten mal reden“ und bieten so einen sicheren Raum für marginalisierte Themen und Menschen. Ihr Blog soll vor allem auch als Bildungsplattform funktionieren: In ihrem selbst erstellten „Woketionary” stellen sie ihren Leser*innen eine Erklärung von Begriffen von „Ablebodies” bis „Zensur” zur Verfügung. Die Absicht der beiden Aktivistinnen ist es, effektiv Minderheiten zu helfen und zu unterstützen. Auf Grundlage ihrer eigenen Erfahrungen geben sie anderen Women of Color Orientierung und ermutigen sie zu mehr Selbstbewusstsein.

Karen Heumann, Werberin und Mitgründerin Thjnk


Bild: Felix Krueger

Mit 27 Jahren gründete sie gemeinsam mit einer Freundin ihre erste eigene Werbeagentur in Cannes. Heute ist sie die wohl bekannteste Werberin Deutschlands. Ihre erfolgreiche Agentur Thjnk gliederte sie 2017 an das weltweit größte Medien- und Kommunikationsunternehmen WPP an. Heumann kritisiert das zum Teil unvorsichtige Werbeverhalten von Unternehmen und ruft zu mehr Reflexion auf. Außerdem vertritt sie die Ansicht, dass auch die Werbebranche dabei mitarbeiten kann und sollte, sich als Gesellschaft gemeinsam populistischen Strömungen zu widersetzen: etwa, indem mit Werbe-Know-how die „Marke Demokratie“ und die „Marke Europa“ gestärkt werden.

Katharina Oguntoye, Historikerin und Aktivistin


Bild: Stephan Roehl

Katharina Oguntoye ist Historikerin, Aktivistin, Poetin und Gründungsmitglied der „Initiative Schwarze Menschen in Deutschland”. Sie hat die afrodeutsche Bewegung in Deutschland maßgeblich mitgeprägt, unter anderem als eine der Herausgeberinnen des Buchs „Farbe bekennen.“ Außerdem gründete sie den gemeinnützigen Verein Joliba, mit dem sie und ihr Team verschiedene Projekte umsetzen, die das interkulturelle Zusammenleben und das gegenseitige Verständnis von Menschen fördern. Zum Angebot des Vereins gehören deshalb regelmäßige Veranstaltungen im Bildungs- und Kulturbereich, wie zum Beispiel Kinderfeste, Lesungen und Seminare.

Dr. Kira Marrs, Wissenschaftlerin und Expertin für digitalen Umbruch


Bild: Ingo Cordess

Dr. Kira Marrs forscht zur Zukunft der Arbeit und der Gesellschaft – sie fokussiert dabei auf die Förderung der Entwicklungschancen und Karrieren von Frauen in der digitalen Transformation. Als eine der führenden Expertinnen auf diesem Gebiet setzt sie sich für eine neue, gendergerechte Arbeitswelt ein und gestaltet diese aktiv mit. Mit ihrer Forschung und ihrem Engagement leistet sie einen wichtigen Beitrag für die berufliche Zukunft von Frauen und liefert wichtige Fakten für aktuelle Debatten und Entscheidungen. Dr. Kira Marrs setzt dabei auf praktische Veränderungen direkt in den Unternehmen. So baut auch das gerade gestartete Projekt #WomenDigit betriebliche Praxislaboratorien in Vorreiterunternehmen auf mit dem Ziel Frauen zu aktiven Gestalterinnen der digitalen Arbeitswelt zu machen.

Dr. Kristina Hänel, Ärztin


Bild: Fotostudio Celebi

Dr. Kristina Hänel ist eine der bekanntesten Stimmen im Kampf für die Streichung von §219a und inzwischen zur Symbolfigur der Bewegung geworden. Dafür, dass sie auf ein Informationsrecht für ungewollt schwangere Frauen pocht, wird die Ärztin seit Monaten aufs Massivste angegangen, online und offline. Regelmäßig wird versucht, sie mundtot zu machen und sie und ihre Arbeit zu diskreditieren. Seit 2009 wurden drei Ermittlungsverfahren gegen Dr. Kristina Hänel in die Wege geleitet, weil sie auf ihrer Website darüber informiert, dass sie Schwangerschaftsabbrüche vornimmt. Zuletzt wurde sie deshalb vom Amtsgericht Gießen zu einer Geldstrafe verurteilt. Kristina Hänel lässt sich davon jedoch nicht einschüchtern und kämpft weiter unbeirrt für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen.

Kristina Lunz, Deutschlanddirektorin des Centre for Feminist Foreign Policy


Bild: Frédéric Schwilden

Kristina Lunz ist die Mitbegründerin und Deutschlanddirektorin des Centre for Feminist Foreign Policy, welches sich für eine feministische Außenpolitik, die die konventionellen Standards in Frage stellt, stark macht. Darunter fällt zum Beispiel die Gleichberechtigung der Geschlechter. Sie hat viele weitere Kampagnen und Projekte initiiert und beraten, wie zum Beispiel die Kampagne „Nein heißt Nein“ des UN Women Nationales Komitee Deutschland e.V. oder „Gender Equality Media e.V.” Sie richten sich gegen medialen Sexismus, sexualisierte Gewalt und Rassismus. Kristina Lunz wurde erst vor kurzem mit dem Preis des Forbes Magazins „30 under 30” ausgezeichnet. Als einziger Universitätsabsolventin ihrer Familie ist Bildungsgerechtigkeit ein Herzensthema für sie, über welches sie sehr gerne auf ihrer eigenen Webseite schreibt.

Laura Gehlhaar, Autorin und Coach


Bild: Andi Weiland

Laura Gehlhaar setzt sich für mehr Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung und gegen Body Shaming ein. Sie selbst konnte sich als Rollstuhlfahrerin schon viele Sprüche wie „Mensch toll, dass Sie auch rausgehen” anhören. Sie kontert mit Humor, aber auch viel Ernsthaftigkeit auf ihrem Blog und in ihrem Buch „Kann man da noch was machen?“. Hier erzählt sie mit viel Selbstironie von ihrem Alltag. Auf ihrem Blog räumt sie mit Vorurteilen gegenüber Rollstuhlfahrer*innen auf und setzt sich für eine inklusive Gesellschaft ein. Als Systemischer Coach hört sie Menschen zu und berät sie zu jeglichen Themen, die ihnen am Herzen liegen. Sie berät Unternehmen im In- und Ausland zu Barrierefreiheit und Inklusion.

Lena Jäger, Projektleiterin Frauen*Volksbegehren


Bild: Carl Dewald

Lena Jäger ist Projektleiterin des Frauen*Volksbegehren 2.0 in Österreich und eine der vielen Frauen, die den Feminismus vorantreiben und ihm eine Stimme geben. Gerade in Österreich steht es um die Gleichberechtigung schlechter als in anderen Ländern und so will Lena Jäger der täglichen Diskriminierung ein Ende setzen. Die Initiative setzt sich für die Rechte von Frauen ein und fordert eine gerechte Arbeitswelt, Chancengleichheit, Wahlfreiheit, Vielfalt und Selbstbestimmung ein. Lena Jäger steht tagtäglich kompromisslos für die Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern ein. Das Volksbegehren leistet landesweit Mobilisierungsarbeit und ist aus dem österreichischen Feminismus nicht mehr wegzudenken.

Lena-Sophie Müller, Digitalisierungs-Expertin und
Geschäftsführerin D21 e.V.


Bild: Corporate Inspiration

Lena-Sophie Müller ist Expertin für digitale Transformation und eine Vorreiterin im Bereich der Digitalisierung. Sie ist Geschäftsführerin des gemeinnützigen Vereins Initiative D21 e.V., welcher die digitale Spaltung der Gesellschaft verhindern möchte. So ist es Lena-Sophie Müllers Ziel, und das des Vereins, dass jede*r Teil der digitalen Zukunft wird und keine exklusive, digitale Gesellschaft entsteht. Als Expertin sitzt sie oft auf Podien und hält Vorträge rund um das Thema Digitalisierung. Sie engagiert sich ehrenamtlich in vielen Organisationen, wie beispielsweise beim Weizenbauminstitut für Internet und Gesellschaft, dem Zukunftskongress Staat und der Verwaltung und dem Verein Start Coding e.V.

Luisa Neubauer, Klimaschutz-Aktivistin


Bild: Marlin Helene

Luisa Neubauer ist das deutsche Gesicht der Schülerstreik-Bewegung „Fridays for Future“, die von Greta Thunberg im August 2018 ins Leben gerufen wurde. Anfang 2019 begann Luisa, auch Streiks in Deutschland zu organisieren. Dafür mobilisierte sie bundesweit tausende Schüler*innen und Studierende und rief dazu auf, für eine bessere Klimapolitik zu demonstrieren. Luisa Neubauer fordert, dass Regierungen weltweit endlich anfangen, eine Klimapolitik zu entwerfen, die mit dem Pariser Klimaabkommen kompatibel ist. Sie möchte, dass alle Generationen sich endlich aktiv für eine gemeinsame, bessere Zukunft auf unserem Planeten positionieren. Bis es so weit ist, demonstriert sie weiterhin freitags und ruft deutschlandweit dazu auf. Luisa studiert Geographie an der Uni Göttingen.

Dr. Mai Thi Nguyen-Kim, Chemikerin und Edutainerin


Bild: Viet Nguyen-Kim

Auf ihrem Youtube-Channel maiLab und anderen Formaten im Web und Fernsehen bringt die Wissenschaftsjournalistin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim einem jungen Publikum auf spielerische und verständliche Art und Weise naturwissenschaftliche Phänomene näher. Ihr Auftrag ist dabei immer: die Naturwissenschaften so aufschlüsseln, dass wirklich jede*r verstehen kann, worum es geht. Damit ist die Chemikerin, die unter anderem am Massachusetts Institute of Technology studiert und an der Harvard University promoviert hat, die einzige Frau, die im deutschsprachigen Raum ein Science-Format auf Youtube moderiert. Dr. Mai Thi Nguyen- Kim erfüllt deshalb eine wichtige Vorbildfunktion für junge Frauen, weil sie deren Interesse an den bis jetzt noch männerdominierten MINT-Fächern fördert.

Maren Kroymann, Schauspielerin und Kabarettistin


Bild: Mirjam Knickriem

Maren Kroymann ist die erste und bislang einzige Frau in der ARD mit eigener Satire Sendung. Hier verkörpert sie verschiedene Frauenrollen und zeigt ihren Blickwinkel auf die Welt und das aktuelle Geschehen. Kein Thema ist vor ihr und ihrer feministischen Ader sicher. Schon sehr früh schlug sie den Weg zum feministischen Kabarett ein und baute sich nebenbei eine Karriere als Schauspielerin auf. In ihrem momentanen Bühnenprogramm „In My Sixties” beschreibt sie ihr Leben während der Pubertät, ihr erstes sexuelles Begehren und ihrer Befreiung aus der verklemmten Eltern-Generation. Heute ist sie ist Botschafterin des Bundes gegen Altersdiskriminierung und auch für den Verein Coming Out Day e.V. für lesbische und schwule Jugendliche.

Margarete Stokowski, Autorin und Feministin


Bild: Rosanna Graf

„Oben und unten” heißt die Kolumne von Margarete Stokowski. Sie erscheint regelmäßig bei Spiegel Online zwischen den vielen von Männern verfassten Kolumnen und mischt mit ihren Ansichten den Diskurs auf. Sie ist als feministische Stimme unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken und scheut sich nicht, ihre Meinung laut und stark zu vertreten. Auch gegenüber der Politik nimmt sie kein Blatt vor den Mund und positioniert sich klar gegen rechts. In ihrem Buch „Untenrum frei“ schreibt sie offen über Wahrnehmung von Frauen, Sex, Liebe, Feminismus und ihre persönlichen Erlebnisse. Mit ihren starken und ehrlichen Texten prägt und treibt sie den Feminismus voran.

Prof. Dr. Maria Wersig, Präsidentin des Deutschen Juristinnenbundes


Bild: Hoffotografen

Prof. Dr. Maria Wersig ist seit 2017 Präsidentin des Deutschen Juristinnenbundes. Der Verband gehört seit über 70 Jahren zu den wichtigsten Frauenverbänden in Deutschland und macht Lobbyarbeit für Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen. Ohne gute Gesetzgebung wird das nicht gelingen, sagt Prof. Dr. Maria Wersig. Dazu arbeitet sie auch als Professorin an der Fachhochschule Dortmund, zu Antidiskriminierungsrecht, Sozial-, Familien- und Steuerrecht. Die Gleichstellungswirkung von Recht ist das Zentrum ihrer wissenschaftlichen und politischen Arbeit: zu den Themen Ihrer Bücher gehören die Reformresistenz des Ehegattensplittings und Geschlechterrollenbilder im Unterhaltsrecht.

Marina Chernivsky, Leiterin des Kompetenzzentrums für Prävention und Empowerment der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland


Bild: Pierr Kamin

Marina Chernivsky ist Leiterin des Kompetenzzentrums für Prävention und Empowerment der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) mit Sitz in Berlin und bundesweiter Ausrichtung. Sie engagiert sich seit vielen Jahren für die Sichtbarmachung von Antisemitismus als virulentes Phänomen der Gegenwart. Trotz der Bemühungen historisch-politischer Bildung wurde lange Zeit angenommen, dass Antisemitismus nach der Shoah nicht mehr existiert. Die Perspektiven derer, die dem Antisemitismus ausgesetzt waren und sind, verblieben traditionell im Schatten. Als Psychologin und Politische Bildnerin setzt sie dieser Diskrepanz ein fachliches Gegengewicht. Einerseits durch die kontinuierliche Beratung von Fach- und Führungskräften aus Politik, Bildung und Zivilgesellschaft, andererseits durch ihren Einsatz für die Unterstützung derer, die von Antisemitismus und Rassismus betroffen sind. Das 2015 von ihr initiiertes Kompetenzzentrum der ZWST ist somit eine Einrichtung, die das Credo der Integration von verschiedenen Perspektiven auf Antisemitismus strukturell berücksichtigt und alle miteinbezieht, die mit dem Thema, von innen oder von außen, konfrontiert sind. Sie war Mitglied im zweiten unabhängigen Expertenkreis Antisemitismus des Deutschen Bundestages und ist Mitherausgeberin der Zeitschrift „Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart.

Melodie Michelberger, Aktivistin für Body-Positivity und Selbstliebe


Bild: Maria Werner

Feministin, Body-Positivity-Aktivistin und Self-Love-Befürworterin: Melodie Michelberger, die mit bürgerlichem Namen Melanie-Jasmin Jenske heißt, ist Mitgründerin des Onlinemagazins „Trust the Girls“. Das Magazin ist eine Meinungsplattform für feministische Themen, Gender Diversity und Empowerment. Melodie Michelberger möchte ganz unterschiedlichen Frauen eine Stimme geben, ihre Geschichten erzählen, Mut machen, Kontra geben, inspirieren, zusammenbringen und Gedanken verknüpfen – und natürlich für mehr Selbstliebe sorgen. Sie gilt als Vorbild für Body Positivity, zeigt selbstbewusst auf ihren Social-Media-Kanälen ihren Körper und lässt ihre Selbstliebe auf andere Frauen abfärben.

Meşale Tolu, Journalistin


Bild: Madlen Krippendorf

Meşale Tolu ist Übersetzerin, Journalistin und engagiert sich für Pressefreiheit und Menschenrechte. Aufgrund ihrer journalistischen Arbeit in der Türkei wurden sie und ihr zweijähriger Sohn acht Monate lang in Untersuchungshaft festgehalten. Nach ihrer Entlassung begann sie, auf die unrechtmäßige und willkürliche Behandlung von Journalist*innen, Student*innen, Oppositionellen und vielen anderen aufmerksam zu machen. Meşale Tolu engagiert sich seit ihrer Freilassung für die anderen zu Unrecht verhafteten Menschen und lässt sich von ihren Erfahrungen nicht unterkriegen, sondern kämpft weiter für Menschenrechte.

Monika Salzer, Psychotherapeutin und Aktivistin


Bild: Stefan May

Monika Salzer gründete Ende 2017 die Facebook-Gruppe „Omas gegen Rechts“. Mittlerweile haben sich „Omas“ deutschland- und österreichweit der zivilgesellschaftlichen Plattform angeschlossen. Ihnen geht es um ein gemeinsames Europa, soziale Standards, Gleichstellung von Mann und Frau und vor allem positionieren sie sich klar und laut gegen den Rechtsruck. Zusammen wollen sie eine starke Stimme für die Zukunft aller Kinder und Enkelkinder bilden. Das Motto von Monika Salzer: „Alt sein heißt nicht stumm sein!“. Zudem hat sie erst vor kurzem eine weitere Initiative namens „Grannies against the right-wing parties in Europe“ gegründet.

Prof. Dr. Naika Foroutan, Professorin für „Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik“


Bild: Rasmus Tanck

Prof. Dr. Naika Foroutan ist Professorin für Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik und leitet das Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung. Sie befasst sich unter anderem mit Identitätsbildungsprozessen von Muslim*innen und Menschen mit muslimischem Hintergrund in Deutschland und hält dabei der deutschen Mehrheitsgesellschaft kritisch den Spiegel vor. Prof. Dr. Naika Foroutan nimmt regelmäßig öffentlich Stellung im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung und äußert sich zur Thematik der postmigrantischen Gesellschaft – eine Theorie, die sie maßgeblich mitgeprägt hat.

Natalie Dedreux, Expertin für Down-Syndrom


Bild: Britt Schilling

Natalie Dedreux schreibt für das Magazin „Ohrenkuss“, welches ausschließlich Texte von Autor*innen mit Down-Syndrom veröffentlicht. Auf ihrem eigenen Blog lässt Natalie Dedreux ihre Leser*innen an ihrem Leben, ihren Reisen und Gedanken teilhaben. Sie schreibt von ihrem Engagement für das Wahlrecht für Menschen mit Behinderung bis hin zu ihrem Einsatz für Geflüchtete. Ihr Traum ist es Journalistin zu werden, und eine der wichtigsten Eigenschaften bringt sie auf jeden Fall mit: den Mut, die richtigen Fragen zu stellen. Wie zum Beispiel in ihrem Gespräch mit Angela Merkel zum Thema Spätabtreibungen.

Dr. Nicola Leibinger-Kammüller, Unternehmerin


Bild: Trumpf

2005 übernahm Dr. Nicola Leibinger-Kammüller den Vorsitz der Geschäftsführung beim Maschinenbauer Trumpf von ihrem Vater. Seitdem sorgt sie regelmäßig für Aufsehen, weil sie zeigt, wie wichtig Flexibilität und der Mut, Neues auszuprobieren, auch in Führungspositionen sind. So entschied sie sich etwa während der Finanzkrise 2008, bei der innerhalb von zwei Jahren 40 Prozent des Umsatzes des Unternehmens wegbrachen, dazu, keine Mitarbeiter*innen zu entlassen, sondern reduzierte die Gehälter der Geschäftsführung und investierte 75 Millionen Euro des Familienvermögens. Dr. Nicola Leibinger-Kammüller ist ein Vorbild für die Arbeitswelt der Zukunft, weil sie die unternehmerische Verantwortung, die sie für ihre Mitarbeiter*innen trägt, sehr ernst nimmt und Entscheidungen nicht nur profitorientiert trifft.

Dr. Sandra von Möller, Unternehmerin


Bild: Maria Schulz

Dr. Sandra von Möller gründete 2003 den Verein KIDsmiling, der Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Verhältnissen unterstützt und Ihnen Perspektiven für die Zukunft aufzeigt. Heute ist die dreifache Mutter ehrenamtliche Vorsitzende des Vereins, Vizepräsidentin der IHK Köln und Geschäftsführerin des mittelständischen Technologie-Unternehmens BÄRO GmbH & Co. KG. Sie ist überzeugt davon, dass jedes Kind Fähigkeiten hat, die es zu fördern gilt, um als Erwachsene ein unabhängiges und erfolgreiches Leben führen zu können. Weitere Herzensthemen sind für sie Diversity und die Gleichberechtigung von Frauen im Berufsleben. Dazu fordert sie massiv verbesserte Betreuungsangebote für Kinder wie flexible Kita-Plätze und Ganztagsschulen ebenso wie Frauenquoten. Im Übrigen plädiert sie für nachhaltiges Denken und Handeln – in den Unternehmen wie privat.

Sandy P. Peng, Tierrechtsaktivistin

Sandy P. Peng sagt von sich selbst, sie sei Idealistin. Das muss sie wahrscheinlich auch sein, weil, wie sie selbst auf ihrem Blog schreibt, in der Tierrechtsarbeit vielen Niederlagen sehr wenige Erfolge gegenüberstehen. Von Rückschlägen lässt sie sich jedoch nicht entmutigen, sondern setzt ihre Energie lieber konstruktiv ein, für weitere Aufklärungsarbeit – etwa, indem sie Kampagnen startet, auf Demos geht, Aktionen mit Tierschutzorganisationen organisiert oder ehrenamtlich auf Gnadenhöfen mitarbeitet. Außerdem verkauft sie in ihrem Onlineshop fair produzierte Mode, die ein Zeichen gegen die Ausbeutung von Tieren setzen soll.

Sarah Hüttenberend, Gründerin und Geschäftsführende Vorsitzende, HEIMATSUCHER e.V. – Schoah-Überlebende heute

Sarah Hüttenberend ist Gründerin und Vorsitzende von Heimatsucher e.V. Der Verein interviewt Zeitzeug*innen des Holocausts und erzählt ihre Geschichten in Schulklassen oder in der eigenen Ausstellung weiter. So möchten sie den Menschen heute eine Möglichkeit bieten, sich mit dem Geschehenen auseinanderzusetzen und in das Hier und Jetzt einzuordnen. Sarah Hüttenberend ist zum ersten Mal bei einem eigenen Schulprojekt mit einer Zeitzeugin in Kontakt gekommen. Seit sieben Jahren engagiert sie sich dafür, als „Zweitzeugin“ junge Menschen gegen jegliche Art von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit stark zu machen.

Shermin Langhoff, Intendantin des Maxim-Gorki-Theaters

Shermin Langhoff ist eine der wichtigsten Frauen des deutschen Theaters. Nach einer Lehre als Verlagskauffrau und einem Volontariat beim NDR arbeitete sie in der Filmproduktion. 2008 gründete sie das Ballhaus Naunynstraße in Berlin, das sich auf postmigrantische Kulturproduktionen spezialisiert. Seit 2013 ist sie Intendantin des Maxim-Gorki-Theaters. Shermin Langhoff setzt sich mit verschiedenen Projekten dafür ein, dass die Theaterwelt inklusiver und vielfältiger wird. Als Frau, die in einer immer noch stark männlich geprägten Berufswelt arbeitet, leistet sie außerdem wichtige Pionierarbeit und erschließt neue Räume.

Shia Su, Zero-Waste-Bloggerin und Autorin

Am Ende eines Jahres passt Shias Müll dank der Zero-Waste-Methode in ein Einmachglas. Die Bloggerin war eine der ersten, die sich in Deutschland für das Modell begeisterten und seine Wichtigkeit erkannten. Auf ihrem Blog WastelandRebel gibt Shia Su seit Jahren Tipps rund um Zero Waste und Nachhaltigkeit. Dabei geht es ihr um praxistaugliche Tricks, mit denen man so wenig Müll wie möglich produziert. Nicht nur, dass sie diesen Lifestyle selbst konsequent lebt – mit ihrem Blog, auf Instagram und auf Vorträgen on- und offline inspiriert und fordert sie andere dazu auf, es ihr gleichzutun. Das Ziel dabei ist, eine klimafreundliche Zukunft für uns alle zu schaffen. 2016 veröffentlichte sie außerdem das Buch „Zero Waste“, um noch mehr Menschen von dem Konzept zu überzeugen und das Thema Nachhaltigkeit weiter in den Fokus zu rücken.

Sookee, Rapperin und Queer-Feministin

Sookee ist seit 15 Jahren in der Rap-Szene aktiv und stellt sich mit ihren Songs gegen die im Rap vorherrschende Heteronormativität – vor allem engagiert sie sich gegen Homophobie, Sexismus, Rassismus und Antisemitismus und leistet durch ihre Musik wichtige politische Arbeit. Sookee ist Botschafterin des Projektes „Musik Bewegt“, welches durch Musik die Menschen zusammenbringen und mobilisieren möchte. Für die Kampagne „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist sie Patin zweier Schulen, weil sie so junge Menschen einladen möchte, an den großen Themen der Gesellschaft teilzuhaben.

Tupoka Ogette, Expertin für Vielfalt und Antidiskriminierung

Tupoka Ogette ist langjährige Aktivistin und Rassismusexpertin. 2017 erschien ihr Buch „Exit Racism – rassismuskritisch denken lernen“, mit dem sie seitdem regelmäßig auf Lesungen im ganzen Land unterwegs ist und Menschen über institutionellen und strukturellen Rassismus aufklärt. Tupoka Ogette scheut sich nicht davor, unangenehme Fragen zu stellen. Mit viel Einsatz konnte sie in über 500 Workshops, Beratungen, Tagungen und Vorträgen bisher bereits um die 10.000 Menschen erreichen. Zum einen will Tupoka Ogette mit ihrer Arbeit rassismuskritisch informieren. Zum anderen will sie aber auch Empowerment-Räume für Betroffene bereitstellen, damit niemand das Gefühl haben muss, alleine dazustehen.

Ursula Schele, Vorsitzende des Bundesverbands Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe – Frauen gegen Gewalt (bff) e. V

Ursula Schele ist eine unermüdliche Kämpferin, die sich seit 25 Jahren gegen Gewalt gegen Frauen und für den Schutz von Kindern stark macht. Sie ist Leiterin des Präventionsbüros „Petze“ in Kiel, welches sich für den Schutz von Kindern vor sexuellem Missbrauch einsetzt. Sie ist ebenfalls seit 2006 Vorsitzende des Bundesverbands der Frauenberatungsstellen und wurde hier für ihre Arbeit mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Ursula Schele ist eine Verfechterin für eine gerechte Gender-, Migrations- und Sozialpolitik und durch und durch eine Kinder- und Frauenrechtlerin.

Wana und Hila Limar, Moderatorin und Architektin

Als Kinder flohen die Schwestern Wana und Hila Limar von Kabul nach Hamburg. Heute arbeitet Wana als Redakteurin und Moderatorin und Hila ist Architektin. Über die Organisation Visions for Children e.V., deren Vorstandsvorsitzende Hila ist, engagieren sich die beiden schon lange ehrenamtlich für die Verbesserung von Bildungschancen von Kindern vor allem in Krisenregionen in Afghanistan und Uganda und setzen sich so aktiv gegen Fluchtursachen in den Ländern ein. Wana und Hila wissen außerdem, wie schwierig es für Menschen, die neu in Deutschland sind, sein kann, Anschluss und ein Gefühl von Heimat zu finden. Deshalb unterstützen sie auch Einzelbetreuungen und Gruppenaktivitäten für Geflüchtete. Mit ihrem Engagement sind die beiden Schwestern Vorbilder für eine offen gelebte und soziale Willkommenskultur.

Yasmine M’Barek, Autorin und Bloggerin

Yasmine M’Barek setzt sich auf ihrem Instagram-Account unter dem Namen #ceremonialofsavage und ihrer Webseite mit Feminismus, dem aktuellen politischen Geschehen in Deutschland, kulturellen Identitäten und Rassismus auseinander. Yasmine M’Barek zeigt, wie man sich auch Kanäle wie Instagram zunutze machen kann, um sich politisch zu engagieren. In ihren pointierten Posts macht sie auf die Missstände in unserer Gesellschaft und weltweit aufmerksam und ist eine wichtige junge Stimme im Kampf gegen antimuslimischen Rassismus. Zu ihrer Arbeit für mehr Diversität und Sichtbarkeit gehört auch, dass sie Bücher, Events und Personen empfiehlt, die im Mainstream-Journalismus normalerweise keine oder wenig Beachtung finden.

Also los geht’s: Jetzt per Mail abstimmen unter: 25Frauen@editionf.com!

Redaktionelle Mitarbeit: Denise Ott und Celia Parbey

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