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„Du wirst nicht in ein Schema gepresst, sondern dazu ermutigt, du selbst zu sein“

Kund*in
Bain
Autor*in
EDITION F studio
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Die Arbeit einer*s Berater*in ist intensiv – keine Frage. Bei aller Konzentration auf die besten Ergebnisse wird bei Bain & Company aber gleichzeitig großer Wert auf eine gute Work-Life-Balance und auf Vereinbarkeit gelegt. Wie vielseitig die Beratung sein kann, erzählen zwei Mitarbeiterinnen von Bain im Interview: Dr. Lilli Probst und Sita Gleichauf.

Lilli Probst hat Medizin studiert. Zum einen wollte sie genauer verstehen, wie der menschliche Körper eigentlich funktioniert. Andererseits hatte sie das Gefühl, dass es nach dem Studium noch sehr viel mehr Möglichkeiten gibt als den klassischen Weg einer Ärztin in einer Klinik oder Praxis. Heute ist sie Senior Manager bei Bain. Die Arbeit in der Unternehmensberatung erschien ihr als die „beste Möglichkeit, verschiedene Akteur*innen im Gesundheitssystem kennenzulernen.“

Sita Gleichauf wuchs in einem kleinen Dorf im Schwarzwald auf. Als Schülerin war für sie die Wirtschaftswelt noch vollkommen unbekanntes Terrain. Erst nach langer Recherche entschied sie sich für ein Management-Studium an der Universität für Wirtschaft und Recht in Oestrich-Winkel. Zu Studienbeginn hatte Sita vom Begriff ,Consulting‘ noch nie etwas gehört. Heute ist sie Associate Consultant bei Bain.

Im Interview erzählen uns die beiden Frauen, warum sie sich für die Beratung entschieden haben und welche Besonderheiten der Job so mit sich bringt.

Vereinbarkeit von Job und Familie? – Für Lilli unabdingbar. Foto: privat

Lilli, mit welchem Gefühl gehst du am Morgen zur Arbeit?

„Ich freue mich auch nach sechs Jahren in der Beratung immer noch jeden Tag auf die Arbeit mit den Kund*innen und dem Team. Ich empfinde mich als sehr privilegiert, mit so motivierten und talentierten Menschen an aktuellen Fragestellungen arbeiten zu können.“

Beschreibe uns doch mal einen typischen Arbeitstag!

„Der Inhalt meiner Arbeit verändert sich natürlich ständig, sowohl zwischen Projekten als auch im Verlauf eines Projekts. In diesem Sinne gibt es wahrscheinlich eher kein ,typisch‘. Was die grundsätzlichen Arbeitsweisen betrifft, gibt es aber eine gewisse Stabilität: Als Senior Manager trage ich die inhaltliche und prozessuale Verantwortung für den Projektfortschritt und bin das Bindeglied zwischen der Projektleitung der*s Kund*in, der*m Bain-Partner*in und meinem Team. Gerade wenn man ein größeres Projekt leitet, ist es manchmal auch herausfordernd, alle Stränge und Anforderungen im Blick zu behalten und zu steuern. Zugleich ist es spannend, den gesamten Überblick über das Projekt und auch auf übergreifende Entwicklungen bei Kund*innen zu haben.“

In vielen Köpfen ist das Bild einer vorwiegend männlichen Unternehmungsberatung verankert. Hat sich da in den vergangenen Jahren etwas verändert?

„Ist das wirklich so? Ich habe das Gefühl, dass wir insbesondere bei den Berufseinsteiger*innen schon deutliche Fortschritte gemacht haben. Fast 40 Prozent der jungen Consultants bei Bain sind weiblich. In meinem aktuellen Team zum Beispiel gibt es deutlich mehr Frauen als Männer. Auf den oberen Führungsebenen besteht gerade in Deutschland bei Bain sowie bei vielen Unternehmen, der Wissenschaft oder in der Medizin noch Aufholbedarf. Einerseits müssen sich dafür Gesellschaft und auch die Wirtschaft noch einmal weiterentwickeln und neue Modelle finden. Andererseits müssen wir Frauen uns auch mehr trauen, unsere tatsächlichen Neigungen zu verfolgen anstatt frühzeitig Kompromisse einzugehen, nur weil wir glauben, dass sie vielleicht besser mit einem Familienleben vereinbar sind. Das beginnt bereits bei der Studienwahl, über den Berufseinstieg bis zur Frage, wer wieviel Verantwortung für die Kinderbetreuung in der Familie übernimmt.“

Wie gewinnt Bain mehr Frauen für die Beratung?

„Wir fahren seit mehreren Jahren verschiedene Initiativen und versuchen, Frauen bereits im Studium für die Arbeit bei Bain zu begeistern. Grundsätzlich ist es Bain sehr wichtig, alle Mitarbeiter*innen in ihren über die Zeit wechselnden Karrierebedürfnissen zu begleiten und individuelle Lösungen zu finden. Mit dem globalen ,Womxn@Bain‘-Netzwerk haben wir ein zusätzliches Angebot von Trainings, Coaching aber auch Networking, das speziell auf Frauen zugeschnitten ist.“

Du hast ein kleines Kind, das zweite ist unterwegs. Wenn die beiden etwas älter sind und dich fragen, was du eigentlich machst, wenn du zur Arbeit gehst: Was antwortest du ihnen?

„Gute Frage, das ist natürlich nicht so greifbar wie der klassische Beruf einer Ärztin. Ich würde ihnen erklären, dass ich Unternehmen helfe, die sich eine schwierige Frage stellen, bei der sie alleine nicht mehr weiterkommen. Ich unterstütze sie dabei zu verstehen, was eigentlich ihr Problem ist und welche Möglichkeiten es gibt, dieses zu lösen.“

Für Lilli ist der Sport aus ihrem Alltag nicht wegzudenken. Foto: privat

Familie, Freund*innen, Sport: Lässt sich all das denn gut mit dem Consulting-Bereich vereinbaren?

„Mit einer Familie muss man sich natürlich besonders gut organisieren. Gerade wenn, wie bei meinem Mann und mir, beide voll berufstätig sind. Ich habe das Glück, dass mein Mann als Post-Doc an der Universität unter der Woche relativ flexibel ist und mir den Rücken freihält. Außerdem haben wir für unsere Tochter eine wirklich tolle Tagesmutter. So konnte ich, insbesondere in der Zeit vor Covid-19, auch unter der Woche reisen und vor Ort mit der*m Kund*in und dem Team zusammenarbeiten. Sport ist für mich ein wichtiger Ausgleich und gibt mir sehr viel Energie. Ich habe immer Sportsachen im Koffer und versuche, morgens oder abends Zeit für eine kurze Laufrunde oder Yoga zu finden. Aber man muss natürlich schon ein bisschen jonglieren, um alle Bälle in der Luft zu halten.“

Begegnest du in deinem Umfeld falschen Vorstellungen von deinem Job – oder Vorurteilen?

„Das Bild der ,Restrukturierungs-Beratung‘, die in großen Unternehmen Kosten reduziert und Profite maximiert, ist noch sehr präsent. Viele erwarten nicht, dass ich Projekte für gesetzliche Krankenversicherungen mache und denken, dass das ja sehr trocken und langweilig sein muss. Sie sind dann überrascht, dass wir an innovativen Themen wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz arbeiten. Oder zum Beispiel, dass wir jetzt in der Covid-19-Krise die Krankenkassen dabei unterstützt haben, die hierdurch entstehenden Herausforderungen zu meistern und die besten Lösungen für ihre Versicherten zu finden.“

Was sollte eine junge Frau, die Beraterin werden möchte, mitbringen? Worauf legt ihr besonderen Wert?

„Grundsätzlich ist es uns wichtig, eine große Vielfalt an unterschiedlichen Individuen in unseren Reihen zu haben, weil das uns und die Lösungen, die wir entwickeln, noch stärker macht. Es ist hilfreich, eine große Neugierde mitzubringen, das Interesse dazuzulernen und sich Herausforderungen zu stellen sowie die Bereitschaft, eng in einem Team zu arbeiten.“

Gibt es eine Art Leitspruch bei Bain?

„,Results not reports‘ ist das Gründungsmotto von Bain von 1973. Es ist weiterhin ein sehr wichtiger Leitgedanke in unserer Arbeit. Wir entwickeln mit unseren Kund*innen gemeinsam Lösungen, die zügig in die Umsetzung gehen. Das bedeutet vielleicht manchmal, dass es nicht die perfekte Lösung ist, aber eine, die auf die*den Kund*in zugeschnitten ist und die für sie*ihn funktioniert.“

Danke für diesen Einblick, Lilli!

Sita liebt die Gemeinschaft
und Teamarbeit bei Bain.

Liebe Sita, wie hast du den Weg in die Unternehmungsberatung gefunden? Bitte erzähle uns ein bisschen von deinen bisherigen Stationen.

„Nach einem Praktikum bei SAP und einem Auslandssemester in Bangkok habe ich nach dem vierten Semester bei Ernst & Young das erste Mal Consulting-Luft geschnuppert. Fasziniert hat mich damals schon, dass in der Unternehmensberatung kein Tag wie der andere ist und man im Team an Problemstellungen arbeitet, die ein Unternehmen maßgeblich beeinflussen. Während meines Gap Years habe ich mich für ein Praktikum in der Inhouse-Beratung entschieden. Hier hat mir allerdings ein wichtiger Aspekt gefehlt, der mich an Consulting begeistert: immer wieder neue Industrien und Unternehmen kennenzulernen. Während meines Master-Studiums an der London Business School hatte ich dann die Chance, mich mit Alumni und MBA-Studierenden, die in der Strategieberatung arbeiteten, auszutauschen und habe mir selbst ein Bild von verschiedenen Unternehmensberatungen gemacht.“

Wie würdest du die Bain-Kultur beschreiben?

„Ich kann mich noch genau erinnern, was mich damals von Bain überzeugt hat. Es waren die Berater*innen, die ich kennengelernt habe, die mit einer solchen Euphorie und trotzdem echt und authentisch von ihrem Job erzählt haben – das habe ich in keinem anderen Bewerbungsgespräch so erlebt. Ich habe das Gefühl, dass bei Bain die Menschen, Berater*innen und alle anderen Mitarbeiter*innen, auf einer Wellenlänge sind, sich jede*r sehr stark mit dem Unternehmen identifiziert und den ,One Team‘-Ansatz wirklich lebt. Die Leitung für ein Projekt hat echtes Interesse daran, die Teammitglieder als Menschen kennenzulernen; du wirst nicht in ein Schema gepresst, sondern dazu ermutigt, du selbst zu sein. Das führt dazu, dass man auch als neues Teammitglied ein gutes Gefühl hat, Probleme offen anzusprechen und sich Hilfe zu holen, wenn mal etwas nicht funktioniert. Wir haben auch eine tolle Gemeinschaft unter den Associate Consultants und in nicht mal einem Jahr sind viele meiner Kolleg*innen Freund*innen geworden.“

Wie gestaltet sich der Bewerbungsprozess bei Bain? Erzähle uns bitte von deinen persönlichen Erfahrungen.

„Der Interviewprozess bei Bain bestand aus zwei Runden, in denen jeweils Fallbeispiele aufgeführt wurden, aber auch Fragen zur Motivation und zum Lebenslauf. Die Berater*innen, die die Interviews geführt haben, hatten Interesse daran, mich als Person kennenzulernen, waren offen und wertschätzend und haben mich nicht in künstliche Stresssituationen versetzt. Gleich im Anschluss an die Interviews erhielt ich eine positive Rückmeldung und die Einladung zur zweiten Runde, den finalen Interviews. Am Abend davor, als ich aufgeregt in meinem Hotelzimmer saß, hat mich die Beraterin, die mich in der ersten Runde interviewt hatte, angerufen, um mir letzte Tipps zu gegeben und mir Glück zu wünschen. Das hat die Aufregung deutlich gesenkt. Das erste Interview führte dann eine Bain-Partnerin mit mir. Neben einem weiteren Case und einigen Fragen zu meinem Werdegang hatte ich auch die Chance, alle meine Fragen zur Arbeit als Frau in der Beratung loszuwerden. Besonders interessant fand ich von ihr zu hören, wie sie durch die flexiblen Arbeitsmodelle bei Bain Karriere und Familie vereinbaren kann. Im zweiten Gespräch bekam ich den Vertrag überreicht und hatte nochmals Gelegenheit, Fragen zu stellen.“

Bist du ein Mensch, der alles plant und nichts dem Zufall überlässt oder folgst du eher bestimmten Impulsen, die im Vorfeld nicht absehbar sind?

Auch privat liebt Sita Herausforderungen. Foto: privat

„Ich bin ein sehr strukturierter Mensch, der in der Tat gerne plant und auf ein Ziel hinarbeitet. Nachdem mir infolge mehrerer Praktika klar war, dass ich in der Strategieberatung arbeiten möchte, habe ich dieses Ziel ambitioniert verfolgt. Gegen Ende meines Masterstudiums habe ich meinen Stundenplan so organisiert, dass ich genug Zeit hatte, mich um Bewerbungen zu kümmern. Dazu habe ich einen Zeitplan aufgestellt. Am Anfang habe ich mehrere Wochen in die Case-Vorbereitung investiert und vor jeder Bewerbung zunächst mit einer*m Mitarbeiter*in des Unternehmens gesprochen. Mir war es wichtig, die Menschen zu jedem Unternehmen kennenzulernen und nicht nur nach Name oder Prestige zu entscheiden. Daher habe ich mich bei vielen verschiedenen Strategieberatungen beworben. Schlussendlich höre ich bei Entscheidungen aber auch häufig auf mein Bauchgefühl.“

Welche Bedeutung hat die Teamarbeit bei euch in der Beratung? Inwiefern achtet ihr auf Diversität in den Teams?

„Teamarbeit ist eine wichtige Grundlage in der Beratung. Auch wenn die Größe eines Projektteams stark variieren kann und jede*r seinen eigenen Verantwortungsbereich hat, arbeiten wir sehr eng im Team zusammen. Fragestellungen werden immer wieder gemeinsam diskutiert und durchdacht, das macht mir besonders Spaß. Diversität im Team ist sehr wichtig, damit unterschiedlichste Meinungen und Ansätze in unsere Arbeit einfließen. Bei einem Projekt habe ich zum Beispiel mit einer Chemikerin zusammengearbeitet und wir haben uns Innovationen im Medizinbereich angeschaut – ihr Expertinnenwissen hat es ermöglicht, uns sehr detailliert mit der Thematik auseinanderzusetzen.“

Eine Freundin spielt mit dem Gedanken, in den Consulting-Bereich zu gehen. Sie bittet dich um eine Einschätzung. Wie bestärkst du sie in ihrem Vorhaben und welchen Rat gibst du ihr mit in den Bewerbungsprozess?

„Ich würde ihr auf jeden Fall empfehlen, mindestens ein Beratungspraktikum zu absolvieren, um sich darüber klarzuwerden, was sie erwartet. In der Beratung hat man die Chance, Einblicke in verschiedenste Unternehmen und Industrien zu erhalten und in kurzer Zeit sehr viel Verantwortung zu übernehmen. Man lernt, Probleme zu strukturieren, professionell mit Kund*innen zu arbeiten, die viel Erfahrung haben, und steht jeden Tag neuen Herausforderungen gegenüber, an denen man sehr schnell wächst. Auf der anderen Seite muss man sich bewusst sein, dass einem dieser Job große Flexibilität abverlangt und man ständig gefordert ist.

Für den Bewerbungsprozess würde ich ihr raten, nichts zu überstürzen. Die Interviewvorbereitung kann sehr intensiv sein und viel Zeit in Anspruch nehmen, aber es lohnt sich. Denn vor allem die Case-Interviews sind Übungssache. Und je mehr man übt, desto besser wird man.“

Was bringt die Zukunft – hast du eine Vision für deine weitere berufliche Karriere?

„Ich werde so lange in der Beratung arbeiten, wie es mir Spaß macht, eventuell mit einer Unterbrechung für eine Promotion oder einen ,Leave‘. Bain bietet da sehr flexible Möglichkeiten an, beispielsweise würde ich für eine Promotion für zwei Jahre von meiner Arbeit freigestellt und auch finanziell unterstützt. Auch ein ,Leave‘, also eine Art längerer Urlaub, um eigene Ideen zu verfolgen oder sich persönlich weiterzubilden, ist eine Option.
Aber das steht momentan noch nicht fest. Aktuell sehe ich meine nahe Zukunft auf jeden Fall bei Bain. Langfristig bin ich noch nicht festgelegt und kann mir momentan vieles vorstellen: im Consulting bleiben, selber gründen oder ein Wechsel in die Industrie.“

Danke für das Gespräch, liebe Sita.

Wer jetzt neugierig geworden ist, findet alle Informationen rund um die Arbeit bei Bain und den Bewerbungsprozess hier. Traut euch!

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