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10 Dinge, die ich von meiner Tochter gelernt habe

Als unsere Community-Autorin Julia Mutter wurde, veränderte das nicht nur ihren Alltag, sondern auch ihr Weltbild. Darum teilt Julia hier zehn Dinge, die sie von ihrer Tochter gelernt hat.

Von Kindern lernen

Seitdem ich eine Tochter habe, sehe ich die Welt mit anderen Augen. Meine Prioritäten haben sich stark verschoben und es fällt mir leichter, andere Blickwinkel einzunehmen und den Tunnelblick in Bezug auf viele Themen zu öffnen. Ich bin immer wieder überrascht, wie viel man dazulernt, wenn man Kinder frei spielen lässt oder ihnen aufmerksam zuhört.

Auch als Erwachsene ist es schön, sich ein Stück vom Kindsein zu erhalten. Darum kommen hier zehn Dinge, die wir uns von Kindern abschauen sollten.

1. Bewahre deine Neugier

Kinder sind neugierig. Alles Neue finden sie spannend. „Das will ich ausprobiereren! Das will ich mal in der Hand haben! Das will ich mir genauer ansehen!“ Stets offen für neue Eindrücke zu sein, die Welt mit „ungetrübtem“ Blick ohne jegliche vorgefertigte Meinung zu betrachten, ist meiner Meinung nach eine äußerst wichtige Eigenschaft zur Selbstentfaltung. Was finde ich spannend und aufregend? Was fasziniert mich? Egal was andere davon halten, ob diese Tätigkeit oder Sache im Allgemeinen als „gut“ oder  „schlecht“ bewertet wird (wer legt das überhaupt fest?). Egal ob diese Tätigkeit sinnvoll ist oder nicht. Einfach mal schauen und ausprobieren.

2. Aktiv statt passiv sein.

Kinder wollen immer dazulernen. Sie sehen etwas bei größeren Kindern oder Erwachsenen und wollen es unbedingt auch können. Um neue Fertigkeiten zu lernen, sind sie zu größten Anstrengungen bereit und weisen teilweise eine unermüdliche Geduld auf. So lernen sie nicht nur laufen und sprechen, sondern probieren alles aus, was sie interessiert. Manche Sachen klappen sofort, für manche brauchen sie länger und einige geben sie wieder auf.

Ein unermüdlicher Drang, sich weiterzuentwickeln und Neues zu lernen ist essentiell für ein selbstbestimmtes Leben und Arbeiten. Alles ist im Fluss und verändert sich ständig. Das gilt sowohl für die Art der Arbeit, die dich erfüllt und dir Spaß macht, als auch deine eigenen Bedürfnisse und Zukunftsvorstellungen.

3. Love all

Kinder haben keine Vorurteile. Für sie sind alle Menschen gleich, es sind eben Menschen, die unterschiedlich aussehen. Alle neuen Dinge sind per se erstmal spannend. Erst wenn Werturteile von anderen dazukommen, verschiebt sich ihr Fokus und sie werden in ihrer Meinung beeinflusst. „Aha, solche Menschen werden also eher so und so behandelt oder gesehen“ oder „Tätigkeit XY wird meist negativ bewertet“ oder „Wenn ich mich so und so verhalte, bekomme ich positives Feedback“.

Betrachte die Welt unvoreingenommen. Bilde dir deine eigene Meinung über die Dinge. Lege dein Leben so wie du es willst und nicht wie es Andere von dir erwarten.

4. Höre auf deinen Bauch

Kinder sind intuitiv. Sie reflektieren nicht alles, sondern handeln einfach. Sie zeigen offen ihre Gefühle. Sie wägen nicht stundenlang ab, was sie in einer Situation tun sollen (es sei denn Erwachsene mit erwartungsvollem Blick sitzen daneben und setzen sie unter Druck). Kinder sind offen und ehrlich in ihren Gefühlen und Handlungen.

Höre mehr auf dein Bauchgefühl. Was willst du jetzt im Moment tun? Wie  sieht deine ideale (und erfüllende) Arbeit aus? Habe Mut, du selbst zu sein!

5. Jeder ist ein Künstler

Kinder sind hochkreativ. Sie entwickeln Zusammenhänge und Kombinationen, auf die Erwachsene gar nicht (mehr) kommen würden. Sie kreieren eigene Wortkonstrukte, erfinden permanent „Theaterstücke“ (Rollenspiele), sie überlegen nicht stundenlang bevor sie etwas tun, ob das sinnvoll ist und „man das so macht“ oder nicht.

Denke möglichst frei und uneingeschränkt. Lass bestehende Meinungen,  Muster und Glaubenssätze außer Acht. Lebe dein eigenes Leben nach deinen Vorstellungen.

6. Höre niemals auf, Fragen zu stellen

Kinder hinterfragen alles. Eine Eigenschaft, die wir im Erwachsenenalter leider allzu schnell verlieren. Warum sind die Dinge, wie sie sind? Wie sind sie entstanden? Warum macht man das so und nicht anders? Warum darf ich das eine nicht machen das andere aber schon?Warum soll ich mich so und so verhalten?

Bestehende Ansichten zu hinterfragen ist nicht nur wichtig, sondern sogar essentiell um auf neue (eigene!) Lösungen zu kommen und seinen eigenen Weg zu gehen.

7. Kein Blatt vor den Mund

Kinder sind ehrlich. Sie nehmen kein Blatt vor den Mund. Sie beschreiben einfach was sie sehen und empfinden, ohne im Vorfeld darüber nachzudenken, ob man das so sagen darf oder ihre Gefühle gerade angemessen sind. Natürlich ist ein gewisses Taktgefühl im Alltag unerlässlich. Aber ehrlich und authentisch sein ebenfalls. Jeder darf seine eigene Meinung haben und diese auch äußern. Man selbst sein, ohne sich zu verbiegen  sehe ich sogar als essentielle Eigenschaft an, um langfristig  erfolgreich zu sein.

8. Just Do It

Kinder leben ihre Gefühle frei aus. Wenn sie gerade tanzen oder singen wollen, tun sie es. Sie genießen das Leben in vollen Zügen.  Sie leben voll im Hier und Jetzt. Was gestern war oder morgen sein wird, interessiert sie nicht.

9. Nur das Jetzt zählt

Lebe im Hier und Jetzt. Genieße die kleinen Momente. Konzentriere dich  auf dein Glück und Wohlbefinden. Wenn es dir nicht gut geht, kannst du  dich nicht frei entfalten.

10. Gehe mit offenen Augen durch die Welt

Kinder achten auf die kleinen Dinge. Ein Stein, ein Insekt, eine abgebrochene Blume. Alles ist spannend und wird untersucht.

Und jetzt kommst du

Fallen dir noch weitere Eigenschaften von Kindern ein, von denen wir  uns eine Scheibe abschneiden könnten? Was inspiriert dich bei deinen  Kindern?

Dieser Artikel erschien zuerst auf happy visions, dem Blog für selbstbestimmtes Leben und Arbeiten. Wir freuen uns, dass wir ihn auch hier veröffentlichen dürfen.

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