Nach über 700 Nominierungen und der Vorwahl zu den Top 50 stehen nun die Gewinnerinnen fest: Unsere Community hat gemeinsam mit der Expertenjury 25 Frauen ausgewählt, die unsere Welt besser machen.
25 Frauen, die unsere Welt besser machen – die Wahl
Im April haben wir uns auf die Suche gemacht, nun haben wir
sie gemeinsam mit unseren Leserinnen und Lesern sowie einer 25-köpfigen
Expertenjury gefunden: Die 25 Frauen, die unsere Welt besser machen.
In diesem Jahr ist allen von uns die Bedeutung von Veränderung und Engagement vielleicht bewusster geworden als je zuvor. Wir wollen Frauen ehren, die unser Zusammenleben aktiv mitgestalten und verändern. Mit dem Wettbewerb: „25 Frauen, die unsere Welt besser machen“ haben wir uns auf die Suche nach ihnen gemacht.
Gefunden haben wir 25 Frauen, deren Ideen und Handeln maßgeblich Einfluss darauf haben, dass ein gutes Leben für alle möglich wird, die den Menschen eine Stimme geben, die sonst nicht gehört würden. Kluge Köpfe, die sich für ein friedliches, respektvolles Zusammenleben einsetzen, für ökologisches Wirtschaften und nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Die gerechte Bildungschancen fordern, sich gegen Diskriminierung und Hass stellen und sich für die Gruppen von Menschen starkmachen, die keine Stimme haben oder ihnen eben genau dabei helfen, selbst für sich zu sprechen.
Das Ziel: diesen Frauen eine Bühne bieten
Der Wettbewerb stellt diese 25 inspirierenden Frauen und ihre Projekte vor. Uns geht es darum, ihnen eine Bühne zu bieten und ihnen die Anerkennung zukommen zu lassen, die sie verdienen. Wenn sich unsere Welt verändern soll, müssen wir selbst aktiv werden – das zeigen unsere Gewinnerinnen auf beeindruckende Weise.
Den Award haben wir bereits 2014 und 2015 ausgelobt und spannenden Frauen eine Bühne gegeben. 2014 haben wir „25 Frauen für die digitale Zukunft” und 2015 „25 Frauen, die wir bis 2025 als DAX-30-CEO sehen wollen” gesucht und gefunden.
Wir freuen uns, diesen Frauen zusammen mit unseren Medienpartnern WELT, Handelsblatt, Der Tagesspiegel, der Freitag, derStandard.at, Broadly, Correctiv, enorm, STRAIGHT Magazine, WDR frauTV, The Changer und Annabelle sowie unseren Kooperationspartnern DeutschPlus und Startnext eine Bühne zu bieten.
In den kommenden Wochen und Monaten werden wir diese 25 Frauen noch genauer vorstellen, in Porträts, Interviews oder über Meinungsstücke der Frauen selbst. Am Ende des Artikels findet ihr auch ein liebevoll gestaltetes Booklet zu den diesjährigen Gewinnerinnen.
Die 25 Gewinnerinnen
Aynur Boldaz-Özdemir, Integrationsunternehmerin
Foto: Forever Clean
Sie gibt Leuten eine Perspektive, die auf dem Arbeitsmarkt eigentlich keine Chancen haben. Aynur Boldaz-Özdemir, als 18-Jährige aus der Türkei nach Deutschland gekommen, behauptete sich ohne Ausbildung als ausländische Frau auf dem deutschen Arbeitsmarkt und leitet heute ihr eigenes, erfolgreiches „Integrationsunternehmen“. Forever Clean beschäftigt zu 48 Prozent Menschen mit körperlicher, geistiger oder psychischer Schwerbehinderung. In der Belegschaft arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund – gemeinsam und inklusiv.
Ingrid Brodnig, Journalistin und Netzaktivistin
Foto: Alex Unger – Profil
Eine pluralistische Gesellschaft muss auch im Netz verteidigt werden. Genau das macht Ingrid Brodnig. Die österreichische Journalistin engagiert sich couragiert gegen Hass im Internet – zuletzt in ihrem gerade erschienenen Buch „Hass im Netz“, in dem sie beschreibt, was wir gegen digitale Hetze, Mobbing und Lügen tun können und als Redakteurin des österreichischen Nachrichtenmagazins profil. Ingrid Brodnigs Engagement hilft, eine (digitale) Zukunft zu schaffen, die keinen Hass zulässt – und niemanden mehr ausschließt.
Saskia Bruysten, Unternehmerin
Foto: Yunus
Gemeinsam mit dem Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus gründete Saskia Bruysten das Unternehmen „Yunus“, das eine Brücke zwischen lokalen Sozialunternehmen und humanitären Spendern und Kreditgebern schlägt. „Yunus Social Business“ ist bisher weltweit in sieben Ländern im Einsatz, darunter Indien, Uganda und Haiti. Mit ihrem Business setzt sich die ehemalige Unternehmensberaterin für einen sozialeren Kapitalismus ein, der seine Stärke einsetzt, um eine gerechtere Welt zu schaffen.
Dr. Gisela Burckhardt, Aktivistin
Foto: Flickr – Heinrich-Böll-Stiftung – Stephan Roehl – CC BY-SA 2.0.
Viel zu viele Frauen und Mädchen arbeiten in der Textilindustrie immer noch unter menschenunwürdigen Bedingungen. Gisela Burckhardt setzt sich für die Rechte und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen dieser Frauen ein. Sie hat den Verein Femnet e.V. gegründet und diskutiert als dessen Vorsitzende mit den großen Textilkonzernen, damit die Produktion fairer Kleidung die Regel wird – und nicht die Ausnahme bleibt.
Diana Doko, Aktivistin für Suizid-Prävention und Unterstützung für Menschen mit Depressionen
Foto: Flickr – Tom Wagner – CC BY-SA 2.0
Jedes Jahr sterben in Deutschland 10.000 Menschen durch Suizid. Diana Doko setzt sich mit dem von ihr mitgegründeten Verein „Freunde fürs Leben“ dafür ein, dass diese Zahl sinkt. Sie, die selbst ihren Bruder durch Suizid verloren hat, leistet Aufklärungsarbeit bei jungen Menschen zu den Themen Suizid und seelische Gesundheit. Als Vorstandsvorsitzende des Vereins bietet sie betroffenen Menschen ein sicheres Netzwerk und trägt so dazu bei, dass weniger Menschen den Tod als letzten Ausweg wählen. Diana Dokos Vision ist eine Gesellschaft, in der Depressionen endlich kein Tabuthema mehr sind. Dafür kämpft sie jeden Tag.
Mareike Geiling, Gründerin der Initiative „Flüchtlinge Willkommen“
Foto: Flüchtlinge Willkommen – Shooresh Fezoni
Das Wort ,Willkommenskultur’ ist spätestens seit dem vergangenen Jahr den meisten ein Begriff. Aber wie schafft man eine solche konkret? Mareike Geiling füllt den Begriff mit Leben. Die von ihr mitbegründete Initiative „Flüchtlinge Willkommen“ bietet eine Plattform für Leute, die Wohnraum zu vergeben haben, und geflüchtete Menschen, um diese zusammenzubringen. Junge Geflüchtete sollen dadurch direkt in die Gesellschaft integriert werden, sich willkommen fühlen und ein halbwegs normales Leben führen können. Mareike gibt außerdem ehrenamtlich Deutschkurse und treibt die Internationalisierung der Plattform voran. So leistet sie einen großen Beitrag, damit eine Gesellschaft entsteht, die geflüchtete Menschen als Teil von sich betrachtet.
Prof. Dr. Naika Foroutan, Sozialwissenschaftlerin
Foto: Nina Pieroth
Muslime haben in unserer Gesellschaft mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Die Sozialwissenschaftlerin Naika Foroutan setzt sich mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit gegen diese Ressentiments ein. Als stellvertretende Direktorin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung untersucht sie unter anderem Islambilder in Deutschland. Sie leitet außerdem das Projekt: „Junge Islambezogene Themen in Deutschland“ (JUNITED). Die Forschung der gebürtigen Iranerin trägt einen wichtigen Teil dazu bei, die Islamfeindlichkeit in Deutschland abzubauen und eine pluralistische Gesellschaft entstehen zu lassen.
Ulrike Garanin, Mitinitiatorin und Vorstand der Initiative „JOBLINGE“
Foto: Joblinge
Es gibt eine große Kluft zwischen Herkunft und Zukunft für viel zu viele Jugendliche in Deutschland: Den Übergang von Schule ins Berufsleben schaffen hunderttausende nicht. Für die besonders schwierigen Fälle engagiert sich Ulrike Garanin mit ihrem Joblinge-Team an mittlerweile 20 Standorten in Deutschland. Mit sozial-unternehmerischem Ansatz bringen sie die Jugendlichen in Ausbildung und Arbeit. Integration, die funktioniert. Anfang des Jahres hat JOBLINGE das Modell auch auf Flüchtlinge übertragen.
Milena Glimbovski, Co-Gründerin Original Unverpackt
Foto: Katja Sonnewend
Der Verpackungswahn hat mittlerweile aberwitzige Ausmaße angenommen. Milena Glimbovski hatte irgendwann genug davon, darüber nur den Kopf zu schütteln, und wurde aktiv. Sie gründete gemeinsam mit Sarah Wolf „Original Unverpackt“, einen Laden, der auf sämtliche Verpackungen verzichtet und damit einen Beitrag zu weniger Verpackungsmüll leistet. Milena ist nicht nur Ladenbesitzerin, sondern auch eine wichtige Botschafterin für ein Umdenken in der Gesellschaft. Darüber hinaus engagiert sie sich dafür, dass Menschen mit sich selbst achtsam umgehen und die eigenen Bedürfnisse nicht vergessen. Der von ihr mitentwickelte Jahreskalender „Ein guter Plan“ soll dabei unterstützen. Ihr eigenes Burnout und ADHS haben sie für diese Themen sensibilisiert.
Prof. Dr. Silja Graupe, Professorin für Ökonomie und Philosophie
Foto: Cusanus Hochschule
Mit der Finanzkrise ist auch die Kritik an der ökonomischen Lehre und Wissenschaft gewachsen. Immer mehr Forscher finden sich zusammen, um eine wirtschaftsunabhängige und kritische Diskussion in den Wirtschaftswissenschaften zu ermöglichen. Silja Graupe engagiert sich vehement dafür, dass die Universität wieder ein Ort wird, wo Alternativen zur aktuellen Wirtschaftspolitik gedacht werden können – interdisziplinär und interkulturell. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Professorin für Ökonomie und Philosophie die unabhängige Cusanus Hochschule mitgegründet. Mit ihrem pluralistischen Wissenschaftsansatz leistet Silja Graupe einen wichtigen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Wissenschaft, die die bestehenden Verhältnisse hinterfragt und eine fairere Gesellschaft anstrebt.
Alice Grindhammer, Garbologin und Umweltaktivistin
Foto: Alice Grindhammer
1,6 Kilogramm Müll produziert, global gesehen, jeder Stadtbewohner im Schnitt täglich. Alice Grindhammer, die sich selbst als Müllfachfrau bezeichnet, argumentiert, dass der Großteil dessen gar kein echter Müll ist. Sie entwickelt daher gemeinsam mit lokalen Partnern Recycling-Infrastrukturen, die den vermeintlichen Müll wiederverwerten und der globalen Abfallkrise etwas entgegensetzen. Dabei entstanden zum Beispiel Dachgärten in einem palästinensischen Flüchtlingslager, in dem der biologische Abfall dazu genutzt wurde, die Bewohner mit frischen Lebensmitteln zu versorgen. Aktuell arbeitet sie zu verschiedenen Projekten der„Circular Economy“, die Idee einer nachhaltigen Zukunft, in der kein Müll entsteht und unsere Wirtschaft in Symbiose mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen arbeitet. Alice setzt sich ein für eine Zukunft, in der kein Müll mehr entsteht, der unseren Lebensraum vergiftet.
Kübra Gümüşay, Journalistin, Bloggerin und Aktivistin
Foto: Seyma Yildiz
Internet, Politik, Gesellschaft, Rassismus, Feminismus, Islamfeindlichkeit – das Engagement von Kübra Gümüşay ist unglaublich facettenreich. Mit ihrem Einsatz als Journalistin, Bloggerin und Aktivistin schafft sie ein öffentliches Bewusstsein für all diese Themen. Gleichzeitig sensibilisiert sie unsere Gesellschaft für die Hürden, denen Frauen mit Kopftuch in Deutschland immer noch viel zu oft begegnen. Sie zeigt uns auf beeindruckende Weise, dass Islam und Feminismus sich nicht widersprechen und dass eine Gesellschaft durch Vielfalt nur gewinnen kann. Im Frühjahr initiierte sie die Aktion „#ausnahmlos – gegen Rassismus und Sexismus“ und hielt bei der diesjährigen Republica den vielbeachteten Vortrag: „Organisierte Liebe“.
Inge Hannemann, Politikerin und Gegnerin von Hartz IV
Foto: Linksfraktion Hamburg
Inge Hannemann war die erste Mitarbeiterin eines deutschen Jobcenters, die das System öffentlich kritisierte und seine Ungerechtigkeiten thematisierte. Sie kämpft mit ihrer Initiative „Sanktionsfrei“ für ein faireres System. In ihrer Arbeit im Jobcenter hat sie immer wieder miterlebt, wie zermürbend Hartz IV für die Empfänger sein kann. Sie kritisiert, dass Hartz IV nicht das Ziel verfolge, erwerbslos gewordene Menschen wieder zurück in den Beruf zu bringen, sondern sie über den Sanktionsdruck aus dem Leistungsbezug zu drängen. In ihrem Buch „Die Hartz-IV-Diktatur“ beschreibt sie außerdem, wie ein respektvollerer Umgang mit Erwerbslosen in den Jobcentern aussehen könnte. Mittlerweile sitzt sie parteilos über die Liste der Linken in der Hamburger Bürgerschaft und setzt sich politisch, sozial und privat für eine gerechtere Gesellschaft ein. Inge Hannemann ist für viele Hartz-IV-Empfänger ihr wichtigstes Sprachrohr.
Frigga Haug, Wissenschaftlerin, Politikerin und Feministin
Foto: Privat
Der Einsatz für den Feminismus ist ihr Lebenswerk – als Autorin, Wissenschaftlerin und Politikerin der Partei Die Linke. Frigga Haug, geboren 1937, hat sich in ihrem wissenschaftlichen, politischen und sozialen Engagement der Stärkung der weiblichen Position aus einer linken Perspektive verschrieben. Ihr bekanntes Konzept, die so genannte „Vier-in-einem-Perspektive“, stellt zur Debatte, dass die vier Lebensbereiche Erwerbsarbeit, Familienarbeit, Kultur und Politik als gleichwertig angesehen werden und gleich viel Zeit bekommen sollten. Wer über Work-Life-Balance redet, sollte unbedingt Frigga Haugs Ideen kennen, denn sie gehen sehr viel weiter. Haug plädiert für eine radikale Arbeitszeitverkürzung, um insbesondere überarbeitete und ausgebeutete Frauen zu entlasten. Und was tun mit der neu gewonnenen Zeit? „Wir brauchen Zeit, um mehr Freundlichkeit in diese Welt zu bringen“, ist einer der vielen Gründe, die Haug für ein Umdenken nennt.
Monika Hauser, Gynäkologin und Frauenrechtlerin
Foto: Lela Ahmadzai – Medica Mondiale
Über Kriegsvergewaltigungen wird in der Öffentlichkeit wenig gesprochen. Das Thema ist ein Tabu und so werden viele Frauen mit ihren Erlebnissen alleingelassen. Die Frauenärztin Monika Hauser setzt sich für diese kriegstraumatisierten Frauen ein und hat die Organisation Medica Mondiale mitgegründet, als deren Geschäftsführerin sie fungiert. Mit ihrem Engagement hilft sie Frauen, die in Kriegssituationen sexualisierte Gewalt erlebt haben, durch sowohl medizinische als auch psychische Betreuung. Damit leistet sie einen großen Beitrag dazu, dass die Frauen ihre Erlebnisse verarbeiten können und das Thema öffentliche Aufmerksamkeit bekommt.
Dunja Hayali, Journalistin
Foto: ZDF – Manuel Krug
Im vergangenen Jahr wurde uns noch einmal ganz besonders vor Augen geführt: Fremdenfeindlichkeit, sowohl im Netz wie auch offline, ist ein reales Problem unserer Gesellschaft. Die Journalistin Dunja Hayali stellt sich mit ihrer journalistischen Arbeit und ihrem gesellschaftlichen Engagement gegen diesen Hass. Sie berichtet von Pegida-Demonstrationen, engagiert sich im Verein „Gesicht zeigen“ und setzt sich konstruktiv und dabei deutlich gegen Hasskommentare im Netz zur Wehr. Damit zeigt sie nicht nur, wie wichtig eine Haltung ist, sondern auch, wie wir alle starke und notwendige Signale gegen Ausgrenzung und Hetze senden können.
Diana Henniges und Christiane Beckmann, Gründerinnen von „Moabit hilft”
Foto: Moabit hilft
Die Situation der Geflüchteten in Deutschland ist vielerorts prekär. Doch ohne das Engagement der zahlreichen freiwilligen Helfer in den letzten Monaten und Jahren wäre sie mehr als das, kaum noch tragbar. Diana Henniges gründete 2013 den Verein „Moabit hilft“. Seit 2015 ist auch Christiane Beckmann im Team der Initiative. Ihr gemeinsames Engagement ist ein herausragendes Beispiel für die wichtige Arbeit mit Geflüchteten, die Ehrenamtliche leisten. Ihr Einsatz stellt gelebte Willkommenskultur dar und leistet wichtige Versorgungsarbeit an den Stellen, wo der Berliner Senat versagt hat. Die beiden Frauen und ihr Team leisten damit einen großen Beitrag dazu, dass Geflüchtete in Berlin einen sicheren Ort finden.
Judy Korn, Aktivistin gegen Rechts
Foto: Violence Prevention Network – Sven Klage
Die Zahl der rechtsextremistisch motivierten Kriminalität in Deutschland ist im letzten Jahr wieder einmal angestiegen – alarmierende Zahlen, die zeigen, wie wichtig unser Engagement in dieser Sache ist. Genau das macht Judy Korn, seit ihrem 14. Lebensjahr kämpft die Aktivistin gegen Neonazis und für eine offene Gesellschaft. Die Erziehungswissenschaftlerin ist Geschäftsführerin und Mitbegründerin des „Violence Prevention Network“. In diesem Netzwerk arbeitet sie mit gewaltbereiten Jugendlichen und hilft ihnen dabei, ihre rassistischen Ressentiments zu überwinden. Damit leistet Judy Korn einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen rechte Gewalt.
Ria Rehberg, Tierrechtsaktivistin
Foto: Timo Stammberger
Ria Rehberg ist passionierte Tierrechtsaktivistin und zweite Vorsitzende von Animal Equality Deutschland. Das Ziel der internationalen Tierschutzorganisation ist es, das Leiden der Tiere in das öffentliche Interesse zu rücken. Ein Schwerpunkt der Arbeit der Organisation ist es, die Zustände in der Nutztierindustrie aufzudecken. Animal Equality wurde 2015 von den Animal Charity Evaluators als eine der drei effizientesten NGOs weltweit ausgezeichnet. Die Organisation setzt auf hochmoderne Technologien: mit iAnimal, 360°-Videoimpressionen, erhalten Nutzer beispielsweise authentische Einblicke in Mastbetriebe und Schlachthäuser, die mehr als alle Worte das vielerorts herrschende Leid der Tiere sichtbar machen.
Julia Römer, Klimatechnikerin
Foto: Coolar
In vielen armen Regionen auf der ganzen Welt haben Menschen keinen Zugang zu Strom und können dadurch weder Nahrung noch lebenswichtige Medikamente richtig kühlen. Die junge Klimatechnikerin Julia Römer hat eine Lösung für dieses Problem entwickelt: Der Kühlschrank Coolar kühlt mit Wärme statt mit Strom. Das ist nicht nur umweltschonender, weil Kühlschränke das meistverbreitete Haushaltsgerät sind, sondern er ist auch noch günstiger als andere Produkte und könnte deshalb auch in stromlosen Regionen in Entwicklungsländern große Hilfe leisten.
Jamie Schaerer, Antirassismus-Aktivistin
Foto: Tahir Della
Jamie Schaerer ist Aktivistin gegen Rassismus und arbeitet daran, neue Lösungsansätze für die Bekämpfung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland zu finden. Sie ist seit 2014 Vorstandsmitglied der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland. Ihr Schwerpunkt ist die europäische und internationale Vernetzung der Organisation, sie organisiert Kampagnen und hält Vorträge zu den Themen Rassismus, Kolonialismus und Racial Profiling. Im Jahr 2013 initiierte sie gemeinsam mit den Bloggerinnen Kübra Gümüsay und Sabine Mohamed den Hashtag #schauhin, unter dem bis heute zehntausende Twitter-Nutzer ihre persönlichen Erfahrungen mit Alltagsrassismus veröffentlicht haben.
Elisabeth Schuh und Petra Moske, Gründerinnen von „Nestwärme“
Foto: Nestwärme
Allein in Deutschland leben über eine Million Familien, die ein chronisch krankes oder ein Kind mit Behinderung zu Hause pflegen und betreuen. Eine Aufgabe, die Eltern nicht nur physisch und psychisch an ihre Grenzen bringt, sondern oft auch an den Rand der Gesellschaft. Abhilfe schafft seit 1999 das von Elisabeth Schuh und Petra Moske gegründete und heute bundesweit aktive Familien-Entlastungs-Netzwerk Nestwärme, das sich für Familien mit schwer oder unheilbar kranken Kindern sowie Kindern mit Behinderung einsetzt und sie im Alltag begleitet.
Hilal Sezgin, Schriftstellerin, Publizistin und Journalistin
Foto: Flickr – Heinrich-Böll-Stiftung – CC BY-SA 2.0
Hilal Sezgin erhebt unermüdlich ihre Stimme gegen Ungerechtigkeiten gegenüber Menschen und Tieren. Sie ist eine der wenigen muslimischen Autorinnen, die in Deutschland für überregionale Zeitungen berichten, unter anderem für die ZEIT, die taz und die Süddeutsche Zeitung. Hilal Sezgin beschäftigt sich dabei vor allem mit den Themen Feminismus, Islam und Philosophie, Islamfeindlichkeit sowie Tierethik und Tierrechte. Als Autorin veröffentliche sie 2014 zudem zwei Bücher zum Thema Tierrechte und Veganismus ( „Artgerecht ist nur die Freiheit“ und „Hilal Sezgins Tierleben“).
Sina Trinkwalder, Sozialunternehmerin
Foto: manomama, 04/16
Dass Unternehmertum nicht nur mit Gewinn, sondern auch mit sozialer Integration zu tun hat, zeigt Sina Trinkwalder eindrücklich mit manomama. Das 2010 gegründete Augsburger Textilunternehmen produziert regional und nachhaltig und stellt aus Prinzip fast ausschließlich Menschen ein, die in unserer Gesellschaft wenig bis gar keine Karrierechancen haben. Für ihr Engagement wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Ein Konzept, das auch bei der Integration von Immigranten helfen könnte.
Katja Urbatsch, Geschäftsführerin von „ArbeiterKind“
Foto: ArbeiterKind.de
Abitur, Studium, Beruf – dieser Weg ist für Kinder aus einem Akademiker-Haushalt häufig vorgezeichnet. In Familien, in denen alle eine Berufsausbildung gemacht haben, sieht das jedoch oft ganz anders aus. Mit der Initiative ArbeiterKind möchte Katja Urbatsch das ändern. Ihr liegt am Herzen, Bildungshürden zu senken und so Kindern aus hochschulfernen Familien den Weg an die Universität zu erleichtern.
Großer Dank
Ein großer Dank gilt allen Sponsoren und Unterstützern von EDITION F und diesem Wettbewerb: Allen voran: BMW i, StepStone, Visual Vest, HypoVereinsbank, ProsiebenSat.1 Media SE, KPMG. Darüber hinaus danken wir auch: Taittinger Champagner, Südliche Weinstraße, Leogant, Elephant Gin, Schnick Schmack, Adler Vodka, Kyl 21, Selo Soda, BRLO, einhorn, Liebeskind, pukka, audible, bloomon, Coffee Circle, Folkdays, Forsthofgut, Juniqe, Fresh Parsnip, Mutterland, Beauty is Life, Track und Stop the Water while using me. Ohne sie wäre der Wettbewerb und das Event nicht möglich gewesen.
Ein besonderer Dank gilt auch dieses Mal wieder der Jury, unseren Partnern, unserem Team, allen Menschen, die das Event wunderbar hinter den Kulissen organisiert haben, unseren Freunden und unseren Familien, die uns unermüdlich und täglich unterstützen. Danke, wir sind unglaublich froh, dass es euch gibt.
Das Booklet zu den „25 Frauen, die unsere Welt besser machen“
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