Planungsfetischist, neugierige Anpackerin oder kalkulierter Minimalist? Finde heraus, welcher Arbeitstyp du bist – und nutze es für dich und mehr Produktivität im Team!
Wie arbeitest du am besten?
Spätestens beim Einstieg in die Arbeitswelt springt uns plötzlich eine bittere Realität ins Auge: Jeder Mensch ist anders – vor allem im Beruf. Plötzlich müssen wir mit Menschen zusammenarbeiten, die ganz anders an Dinge herangehen als wir. Menschen, die vielleicht chaotischer, penibler, kreativer oder weniger flexibel sind. Was mit einem Schock beginnt, endet oft in Resignation. Mit den Jahren lernen wir, die verschiedenen Arbeitsweisen unserer Kollegen, nun ja, zu tolerieren, und die eigene Arbeitsweise anzupassen. Aber ab und zu flackert doch noch ein bisschen Wehmut auf: Warum können unsere Kollegen nicht ein bisschen mehr so sein wie wir selbst?
Dabei gibt es eigentlich keinen Grund zum stillen Frust: Wer sagt, dass wir nur gut mit Menschen arbeiten können, die genauso ticken wie wir? Vielmehr brauchen wir Verständnis dafür, dass es unterschiedliche Arbeitsweisen gibt und jede Arbeitsweise ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile hat. Der erste Schritt: Die eigene Arbeitsweise einmal unter die Lupe nehmen – mit all ihren Eigenheiten und Macken.
Wir stellen dir verschiedene Arbeitstypen vor und geben dir Impulse an die Hand, wie du mit dem neuen Wissen deinen Arbeitsalltag erleichterst. Wie tickst du, wenn es um Organisation, neue Aufgaben oder Detailverliebtheit geht? Finde es heraus:
Organisation
Der/Die Planungs-Fetischist/in:
Ohne Plan heißt für dich: ohne mich. Egal, ob es darum geht, dir morgens deine tägliche To-Do-Liste zu erstellen, dich auf das nächste Meeting vorzubereiten oder dich mit der Anfahrt für den nächsten Betriebsausflug zu beschäftigen: Für dich beginnt jeder Schritt mit einem Plan. Als Planungs-Fetischist hast du alles im Griff, weißt, was wann zu erledigen ist und teilst dir deine Arbeit dementsprechend ein. Planung und Organisation gibt dir Sicherheit und das gute Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben. Klingt rosig? Ist es auch. Zumindest so lange bis etwas Unvorhergesehenes passiert. Denn dann gerät dein Sicherheitsgerüst ins Wanken und du wirst nervös und angespannt. Wenn du darauf achtest, dass du deine ausgeklügelten Pläne auch wirklich umsetzt und du durch deinen Planungs-Fetischismus nicht unflexibel wirst, sind deine Pläne der perfekte Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft. Als Planungs-Fetischist bist du der Organisations-Engel deines Teams.
Der/Die Chaos-Held/in:
Wie heißt es so schön: Das Genie beherrscht das Chaos! Ein Spruch, den du gerne immer dann zitierst, wenn die Dinge, nun ja, wieder mal unübersichtlich werden. Gut, du planst vielleicht zu wenig, dafür beschäftigst du dich viel lieber mit dem, was gerade deinen Weg kreuzt und wofür du die Muße hast. Planung ist für dich eher nebensächlich, vielleicht fühlst du dich dadurch sogar in deinem Schaffen und deiner Kreativität eingeengt. Als Chaos-Held kommst du leider zu schnell in Situationen, in denen die Dinge aus dem Ruder laufen. Das ist anstrengend und sorgt dafür, dass du schlecht abschalten kannst. Zudem ziehst du mit deiner chaotischen Art auch mal den ein oder anderen Kollegen mit in den Schlamassel. Aber dadurch, dass du Dinge gerne auf dich zukommen lässt, zeigst du auch immer wieder, dass du kreativ und flexibel auf Unvorhergesehenes reagieren kannst. So konntest du auch schon deinen Teammitglieder in unübersichtlichen Situationen Mut machen und sie auf deine charmant-chaotische Art inspirieren.
Neue Aufgaben
Der/Die Neugierige/r Anpacker/in:
Alles, was neu ist, glänzt. Und alles was glänzt, gefällt dir. Denn in einer Sache bist du dir ganz sicher: Das Leben wäre langweilig, würde alles beim Alten bleiben. Wo wäre denn da die Aufregung und die Spannung? Alles Neue und Interessante weckt in dir Begeisterung und Lebensfreude – vor allem, wenn es um neue Aufgaben und Veränderungen im Berufsalltag geht. Und so stürzt du dich mit Leidenschaft und vollem Elan in neue Aufgaben, probierst und experimentierst. Bei so viel Begeisterung kann es schon einmal passieren, dass du alte, noch ausstehende Pflichten vergisst und Routinearbeiten ans Ende deiner To-Do-Liste rutschen. Deine Herausforderung liegt vor allem darin, dich trotz leidenschaftlichen Eifers nicht zu verzetteln und das Tagesgeschäft nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn du einmal gelernt hast, deine impulsive Leidenschaft für alles Neue zu zügeln, kann dich so schnell nichts mehr umhauen. Ganz im Gegenteil, richtig dosiert kannst du in deinem freudigen Schwung oft auch noch deine Teammitglieder mitreißen und andere wie kein Zweiter für die Schönheit einer neuen Sache begeistern.
Der/Die zögernde/r Skeptiker/in:
Deine Mitmenschen nennen dich zynisch und pessimistisch, du hingegen findest, dass du einfach nur ein kritisches Köpfchen bist. Neue Aufgaben und Veränderungen lösen in dir keinen Fluchtinstinkt aus, aber bevor du zur Tat schreitest, möchtest du sicher sein, dass hier auch alles mit rechten Dingen zugeht. Während deine Kollegen schon ganz freudetrunken in Zukunftsvisionen schwelgen, bist du immer noch dabei, die Situation zu eruieren. Um was geht es hier eigentlich? Verfolgen wir auch das richtige Ziel? Ist das wirklich der beste Weg, um dieses Ziel zu erreichen? Du gehst kritisch und analytisch an neue Aufgaben heran. Als zögernder Skeptiker verschwendest du aber auch viel Zeit damit, Dinge zu prüfen, die eventuell gar nicht relevant sind und hältst dich unnötig lange mit möglichen Problemquellen auf. Zudem sorgt deine kritische Herangehensweise dafür, dass du schnell unsicher wirst und womöglich sogar den Mut verlierst. Dank deiner skeptischen Herangehensweise entdeckst du aber auch frühzeitig Unstimmigkeiten und kannst im Zweifelsfall Fehler vermeiden, bevor sie überhaupt entstehen. In der richtigen Dosis ist ein kritischer Kopf Gold wert – das weiß auch dein Team und schätzt dich dafür.
Detailverliebtheit
Der/Die Hingebungsvolle/r Perfektionist/in:
Na komm, Hand aufs Herz: Kann etwas für dich überhaupt perfekt genug sein? Du weißt natürlich, dass die Antwort hier „nein” heißt. Denn Perfektion ist für dich ein Ideal, das dir zwar die Richtung weist, aber sich nicht so einfach erreichen lässt. Schließlich fallen dir bei jeder erledigten Aufgabe mindestens fünf Dinge ein, die du hättest besser machen können. Du hast eine genaue Vorstellung davon, was du mit deiner Arbeit erreichen willst und welche Ansprüche das Ergebnis für dich erfüllen muss – Perfektionismus, der seinen Preis hat. Hast du weder die Zeit noch die Mittel, eine Aufgabe bis zur Perfektion auszuführen, schlägt es dir gewaltig auf die Stimmung: Anspannung und Unzufriedenheit breiten sich aus und dich beschleicht das unangenehme Gefühl, etwas Unvollkommenes in die Welt gesetzt zu haben. Zudem erledigst du auch die Aufgaben in Perfektion, die es eigentlich gar nicht bräuchten und verlierst dadurch viel Zeit und Kraft. Doch es ist eben auch deine genaue und saubere Arbeitsweise, die von deinen Kollegen und Chefs geschätzt wird. Schließlich überlässt du nichts dem Zufall. Durch deine perfektionistische Arbeitsweise erreichst du nicht selten Meisterleistungen und setzt neue Standards, für dich und dein Team.
Der/Die kalkulierte/r Minimalist/in:
Minimaler Aufwand, maximale Leistung – ein Prinzip, das dich auch schon, mehr oder weniger erfolgreich, durch die Schulzeit gebracht hat. Unzufriedenheit mit der eigenen Arbeitsweise? Fehlanzeige. Detailverliebtes Arbeiten ist eben einfach nicht dein Ding. Oft sind diese Details ja auch gar nicht so wichtig und halten dich nur unnötig auf. Du machst das, was sein muss, hakst es ab und gehst zur nächsten Aufgabe über. Solltest du etwas übersehen haben oder sollte eine Aufgabe doch noch mehr Hingabe benötigen, kannst du ja auch immer noch mal ran, richtig? Bei Arbeiten, die Detailverliebtheit und eine penible und gewissenhafte Herangehensweise fordern, ist bei dir das Limit erreicht. Mit deiner Arbeitsweise sparst du dir viel Zeit und Mühe, sodass sich deine To-Do-Listen auch schnell abarbeiten lassen und du in kurzer Zeit viel erreichst. Wenn es also mal schnell gehen muss, wissen deine Kollegen, dass sie bei dir genau richtig sind.
Stärken erkennen, Schwächen eingestehen
Und, hast du dich wiedererkannt? Vielleicht musstest du ja beim Lesen gerade ein kleines bisschen über dich selbst schmunzeln oder hattest bei einer Beschreibung auch gleich das Bild eines Kollegen im Kopf. Ein Gespür für die eigene Arbeitsweise und Persönlichkeit zu entwickeln, ist wichtig, denn es hilft dir dabei, sowohl die Vorteile, als auch die Nachteile deiner Herangehensweise zu erkennen. Das Gleiche trifft natürlich auch auf die Arbeitsweise deiner Kolleginnen und Kollegen zu.
Damit dir das Wissen über den eigenen Arbeitstypen den Berufsalltag erleichtert, solltest du dir die Stärken und Schwächen deiner Arbeitsweise bewusst machen. Sich seiner Stärken bewusst zu sein, schafft Zufriedenheit und Selbstbewusstsein – und ist der beste Weg zum Erfolg. Wer die Schwächen seiner Arbeitsweise kennt, kann schneller passende Lösungswege finden. Wenn du zum Beispiel ein Planungs-Fetischist bist, dann versuche doch in der nächsten Woche mal, dir einen Tag lang nur einen groben Plan zu erstellen und dir etwas Flexibilität einzuräumen.
Das Gespür für verschiedene Arbeitsweisen hilft dir nicht nur beim eigenen Berufserfolg, sondern auch bei der Arbeit im Team. Mit mehr Verständnis für die Arbeitsweisen deiner Kollegen, weißt du in Zukunft genau, welche Kollegen dich bei welcher Aufgabe am besten mit ihrer individuellen Arbeitsweise unterstützen können!
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