Jenni Baum-Minkus über Startups, Investoren und die Frage: „Aber wann wirst du schwanger?“

Kund*in
Orangina
Autor*in
EDITION F studio
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Die Zahlen stimmten. Die Idee war gut. Und der Markt vielversprechend. Nur leider folgte nach intensiven Gesprächen allzu oft die Investoren-Frage: „Wann wirst du schwanger?“ Gegen alle Gender-Klischees und Widerstände startet die junge Berliner Gründerin Jenni Baum-Minkus ihr Unternehmen. Uns erzählt sie von ihrem Weg und warum es sich lohnt, in der noch zu männlichen Startup-Welt zu gründen.

Dreh’s doch mal um 

Jenni hatte den perfekten Konzernjob: mittleres Management, Auslandserfahrung, Sicherheit … Aber glücklich? Glücklich war sie nicht. Also hat sie ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt, den Konzernjob hinter sich gelassen – und das ohne einen genauen Plan oder eine Idee davon, wie es weitergehen soll.

Der Leerlauf schien notwendig, um das nächste berufliche Kapitel aufschlagen zu können. In dieser Zeit fiel Jenni auf, wie giftig herkömmlicher Nagellack ist und sie entwickelte eine regelrechte Obsession, dieses Produkt zu revolutionieren: „Wenn ich mich in etwas reingebissen habe, dann will ich das durchdringen“, sagt sie. Daraus entstand Gitti, eine Nagelfarbe, die auf der Basis von Wasser kreiert wurde und damit die Beauty-Industrie auf den Kopf stellte – das Produkt ist im Gegensatz zu herkömmlichem Nagellack weder giftig noch krebserregend. Ein Produkt am Nerv der Zeit. Und für Jenni der Beginn als Unternehmerin.

Jenni’s Gründerinnen-Geschichte zeigt: Für die besten Ideen im Leben ist es manchmal unabdingbar, alles einmal auf links zu drehen und die Dinge neu zu denken – warum das so ist, wie ihre Reise seit der Kündigung verlaufen ist und welche Themen sie antreiben, erzählt Jenni in unserem Video „Dreh’s doch mal um!“.

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Jenni’s Top 3 der Dinge, die wir neu denken sollten:

Jenni hat mit ihrem Unternehmen revolutioniert, was seit Jahren als Standard galt. Während des Drehs haben wir die Gründerin gefragt, was man ihrer Meinung nach sonst noch neu denken sollte:

1. Wir müssen mehr Risiken eingehen!
„Zum Gründen gehört eine große Portion Risikoaffinität, eine Eigenschaft, die wir traditionell leider eher Männern zuordnen. Wenn wir etwas daran ändern wollen, dass es aktuell nur vier Prozent Gründerinnen in Deutschland gibt, müssen wir mit dem stereotypen Denken à la ,Das ist doch typisch Mann und das ist doch typisch Frau’ brechen.“


2. Wir müssen wegkommen von Schönheitsidealen
„Schönheit bedeutet für jede*n etwas anderes und das sollte gesamtgesellschaftlich widergespiegelt werden. Da sehe ich meine Generation ganz stark in der Verantwortung, denn: Die nachfolgende Generation wird geprägt durch Social Media, wo Schönheit oftmals viel Retusche bedeutet. Ich glaube, wir müssen ganz stark aufpassen, dass die neue Generation nicht einem bestimmten Schönheitsideal nacheifert, sondern den Facettenreichtum von Schönheit sieht und schätzen lernt.“

3. Wir brauchen ein anderes Frauenbild
„Für gewöhnlich sitzt du als Gründerin in einem Raum mit mehreren Männern, die in meinem Fall auch zehn, 15 Jahre älter sind. Die sitzen auf der einen Seite und du auf der anderen, du pitchst und danach sagen alle: ,Super Vision, super Inspiration, alles top, top, top, top – aber wann wirst du schwanger?‘ Oder du sitzt da und wartest auf den Investor. Er kommt rein, schaut dich an und fragt: ,Wo ist denn der Gründer?‘ Zum einen muss dieses veraltete Bild von Frauen aufgebrochen werden. Und dann braucht es auch noch viel mehr Investorinnen, die uns Gründerinnen ganz anders begegnen.“

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