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Was in einer guten Freundschaft wirklich zählt – und was nicht

Manchmal ist es gar nicht so leicht, einen Freund zu finden, dem man blind vertrauen kann. Das Wichtigste ist: Du musst selbst ein wahrer Freund sein. Wie das geht? Unsere Communityautorin Nadine hat sich Gedanken dazu gemacht.

Man braucht nicht viele Freunde – aber die richtigen

Man lernt im Leben viele Menschen kennen, die man vielleicht allzu schnell als Freund bezeichnet. Einige davon sind schneller wieder verschwunden, als man gucken kann. Doch wahre Freunde bleiben. Für immer!

Habt ihr solche Freunde? Die euch vielleicht schon unzählige Jahre begleiten, mit denen ihr wahnsinnig viel erlebt und durchlebt habt? Man braucht nicht viele Freunde – aber die richtigen. Das ist wirklich so. Und ich habe die richtigen Freunde, die ich immer festhalten werde. Egal wie weit weg sie wohnen mögen, egal wie selten wir uns sehen. Sie sind ein Teil von mir. Immer.

Und die falschen Freunde lässt man besser ziehen. Auch wenn das manchmal schwerfallen kann.

Aber woran merkt man eigentlich, wer ein echter Freund ist?

Manchmal ist es gar nicht so leicht, einen Freund zu finden, dem man blind vertrauen kann. Das Wichtigste ist: Du musst selbst ein wahrer Freund sein. Sonst funktioniert es einfach nicht.

Doch worauf kommt es dabei wirklich an? Was bedeutet „wahre Freundschaft“? Muss es jemand sein, der genau so ist wie du? Der die gleichen Interessen hat, dieselben Hobbys und Vorlieben? Jemand, der immer deiner Meinung ist?

Nein, ganz und gar nicht.

Ein echter Freund ist jemand, der immer zur Stelle ist. Auch in schwierigen Situationen. Oder gerade dann. Jemand, der dich nicht hängen lässt, wenn es mal kompliziert wird. Der auch die holprigen Wege mit dir geht.

Aber das kann jemand sein, der völlig anders ist als du. Vielleicht hat er andere Hobbys und Interessen. Oder andere Talente.

Oder ist vielleicht viel älter, oder jünger als du. Du meinst, das passt nicht? Ich sage: Doch, es passt! Man muss nur mal über seinen Schatten springen. Man kann mit jedem eine tiefe Freundschaft entwickeln, egal wie groß der Altersunterschied ist. Und das funktioniert wunderbar!

Oder vielleicht kommt dein Freund aus einer ganz anderen Kultur. Das kann sogar verdammt spannend sein. Andere Länder, andere Sitten. Und anderes Temperament. Und man lernt vielleicht auch Sprachbarrieren zu überwinden, sich nur mit Händen und Füßen zu unterhalten und sich trotzdem zu verstehen. Ich habe das selbst erlebt und es war anfangs ganz schön aufregend.

Es kommt auch nicht aufs Äußere an, sondern aufs Innere. Du brauchst keine Kopie von dir selbst  (auch wenn das manchmal ganz witzig sein kann), sondern jemanden, mit dem du dich blind verstehst. Jemand, dem du vertrauen kannst. Mit dem auch Schweigen nicht peinlich ist. Jemand, der nicht nachtragend ist, wenn du mal Mist gebaut hast. Das gilt umgekehrt natürlich genauso. Jemand, der dich ruhig mal kritisieren darf, oder sogar sollte, wenn es nötig ist – und trotzdem zu dir hält, auch wenn er deine Entscheidungen nicht versteht. Jemand, der dich mit all deinen Macken und Fehlern akzeptiert, der dich liebt, so wie du bist.

Ein Freund nutzt dich nicht aus, redet nicht hinter deinem Rücken über dich und verbreitet auch keine Lügen dich.

Natürlich bedeutet Freundschaft auch Arbeit. Für seine Freunde da zu sein ist das Wichtigste. Das bedeutet, nicht nur über sich selbst zu reden, sondern auch zu fragen und vor allem: Zuhören. Wirklich zuhören. Das ist das größte Geschenk, das du jemandem machen kannst. Sich Gedanken darüber zu machen, was dem anderen gut tut. So für seine Freunde da sein, wie du es dir von ihnen wünschst.

Ich weiß, ich habe viel zu wenig Zeit für meine Freunde. Umgekehrt ist es genauso. Und das ist zwar schade – aber es tut der Freundschaft keinen Abbruch. Denn Freundschaft überbrückt Raum und Zeit.

Und ich bin dankbar, dass es so besondere Menschen in meinem Leben gibt: meine Freunde.

Denn ein Freund…

– ist jemand, der an dich glaubt.

– mit dem du lachen und weinen kannst.

– bei dem du so sein kannst, wie du bist.

– jemand, der alles von dir weiß, und dich trotzdem liebt!

Dieser Text erschien zuerst auf Nadines Blog Zwischen Windeln und Wahnsinn. Wir freuen uns, dass sie ihn auch bei uns veröffentlicht.

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