Nadine Küster – Foto: Danone

Nadine Küster: „Ich ermutige Mitarbeiterinnen, ihre erzielten Erfolge wirklich anzuerkennen“

Kund*in
Danone
Autor*in
Marie Krutmann für EDITION F studio
Gesponsert

Wenn man Nadine Küster während ihres Studiums gesagt hätte, dass sie einmal die Nachhaltigkeitsstrategie eines Großkonzerns mitgestalten würde, hätte sie ungläubig gelacht. Heute ist sie Generalsekretärin bei Danone, setzt sich für die Förderung ihrer Mitarbeiterinnen ein und gilt für viele von ihnen als Vorbild. Ein Porträt.

„Wenn ich meinen Titel nenne, wirft das meistens erstmal Fragen auf.“ Die Funktion einer Generalsekretärin findet man in deutschen Wirtschaftsunternehmen eher selten. In einem Unternehmen wie Danone, das seinen Ursprung in Frankreich hat, ist eine solch übergreifende Führungsposition dagegen üblich. Mit ihrem 30-köpfigen Team kümmert Nadine Küster sich um die Unternehmenskommunikation, Öffentlichkeitsarbeit sowie die Themenbereiche Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung, Ernährungswissenschaften, Recht und Compliance. Klingt nach einer Menge Verantwortung – und genausoviel Abwechslung.

„Einen klassischen Arbeitsalltag gibt es für mich nicht.“

Nadine Küster

„Einen klassischen Arbeitsalltag gibt es für mich nicht“, bestätigt die studierte Juristin. Jeder Tag bringt neue Aufgaben mit sich: Mal beantworten sie und ihr Team Presseanfragen, diskutieren mit Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und NGOs, dann wieder entwickeln sie Kommunikationskampagnen mit den Kolleg*innen aus dem Marketing oder unterstützen die Entwicklung neuer Produkte im Bereich Ernährung und Produktrecht. Neben all dem repräsentiert Nadine Küster ihre Abteilung in der Geschäftsführung, verwaltet das Budget und kümmert sich um die Anliegen ihrer Mitarbeitenden, die über acht Standorte in Deutschland, Österreich und der Schweiz verstreut sind. Remotes Arbeiten war bei Danone schon vor der Corona-Pandemie ganz normal.

Flexibilität und Disziplin

Für Nadine Küster liegt der Schlüssel zur erfolgreichen Führung eines remote arbeitenden Teams in der richtigen Mischung aus Flexibilität und Disziplin. Disziplin ist wichtig, wenn es um Dinge wie die Erreichbarkeit von Mitarbeitenden und Führungskräften geht. Flexibilität braucht es, um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse jeder einzelnen Person eingehen zu können. Trotz der Entfernung sei außerdem der persönliche Kontakt zu den Kolleg*innen sehr wichtig, versichert Küster, die regelmäßig Anlässe schafft, um sich mit ihrem Team auszutauschen. „Ich nutze gemeinsame Treffen mit dem gesamten Team, um Erfolge zu feiern und an unseren Teamzielen zu arbeiten. Außerdem kann man bei diesen Gelegenheiten auch mal vertrauensvoll über Dinge reden, die nichts mit dem Job zu tun haben.“

Fokus auf Vereinbarkeit

Unter ihren Mitarbeitenden gilt Nadine Küsters Führungsstil als außergewöhnlich. Sie selbst sieht darin eine Selbstverständlichkeit – schließlich möchte sie ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem jede*r mit Engagement sein Bestes geben kann. „Dazu gehört, Vertrauen und Respekt zu schenken, erreichbar zu sein und sehr viel Einfühlungsvermögen.“ Und auch der Spaß vor und nach der Arbeit dürfe nicht zu kurz kommen. Sportliche Aktivität, ein gemeinsames Frühstück im Büro oder ein Getränk nach Feierabend gehören zum Teamleben bei Danone dazu. Dass die Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit nicht für alle so einfach ist, hat Nadine Küster dabei immer im Hinterkopf. Die Mehrzahl ihrer Teammitglieder sind Frauen, die meisten von ihnen Mütter.

„Danone tut alles, damit jede Frau genau die Karriere machen kann, die sie möchte.“

Nadine Küster

Das Ziel, bis zum Jahr 2020 insgesamt 30 Prozent der Executive-Positionen und mehr als 40 Prozent der Direktor*innenstellen mit Frauen zu besetzen, haben sie erfolgreich in die Tat umgesetzt. „Danone tut alles, damit jede Frau genau die Karriere machen kann, die sie möchte.“ Dennoch gibt es im Bereich Karriereförderung von Frauen noch einiges zu tun, wenn es nach Nadine Küster geht. Sie selbst hat keine eigenen Kinder, ist aber Teil eines Familienlebens und weiß, wie schwer die Vereinbarkeit von Job und Familie sein kann, gerade wenn man Karriere machen möchte. „Ich arbeite sehr gerne und eine berufliche Erfüllung ist Teil meiner Persönlichkeit. Vor jedem Karriereschritt habe ich abgewogen, welche Veränderungen die berufliche Weiterentwicklung für mein Familienleben mit sich bringt und ob es zu meiner jeweiligen Lebenssituation passt.“

Vorbild ja, Karrierefrau nein

Ähnliches beobachtet sie heute auch bei jüngeren Mitarbeiterinnen. Viele müssen Familie und Beruf unter einen Hut bringen und haben das Gefühl, beidem nicht gerecht zu werden. „Obwohl sie außerordentlich viel erreichen, sehen sie meist nur das eine Meeting, das sie versäumt haben oder die E-Mails, die noch nicht beantwortet wurden. Ich ermutige sie dann, ihre erzielten Erfolge wirklich anzuerkennen und stolz auf das zu sein, was sie erreicht haben.“

Andere Kolleginnen suchen ihren Rat, wenn es um den nächsten Schritt in ihrer Karriere geht. Küsters Ziel ist es, dass alle Teammitglieder eine Rolle innehaben, die zu ihnen und ihrer persönlichen Lebenssituation passt. Kein Wunder, dass viele sie als Inspiration und Vorbild betrachten. Ein Label, mit dem sie sich aber keineswegs identifizieren möchte, ist das der Karrierefrau.

„Wenn ein Mann mehr Macht bekommt und mehr Geld verdient, dann gewinnt er meist auch noch an Ehre und Anerkennung. Den Vorwurf, er würde seine Karriere einer Familie vorziehen, hört man selten.“

Nadine Küster

„Spricht man von der Karrierefrau, erscheint vielen sofort das Bild einer Person, die für ihren Job alles – insbesondere Kinder und Familie – hintenanstellt, nach Macht und Geld giert, den Männern die Hölle heiß macht und nebenher noch für den Marathon trainiert. Das ist stark übertrieben.“ Den Begriff des Karrieremanns gebe es schließlich auch nicht. „Wenn ein Mann mehr Macht bekommt und mehr Geld verdient, dann gewinnt er meist auch noch an Ehre und Anerkennung. Den Vorwurf, er würde seine Karriere einer Familie vorziehen, hört man selten.“ Ungleichheiten wie diese fallen Nadine Küster in ihrem Alltag als General Secretary häufig ins Auge. Ihrer Meinung nach sollte Karriere vielmehr über Faktoren wie Anerkennung, persönliche Erfüllung oder die Verwirklichung persönlicher Ziele definiert werden. Natürlich ist ihr wichtig, dass sie für den Beitrag, den sie zum Erfolg des Unternehmens leistet, angemessen bezahlt wird, doch Geld ist am Ende nicht alles. Wenn ein Unternehmen wie Danone ihr das Vertrauen schenkt, mehr Verantwortung zu übernehmen, bedeutet das für sie ebenso Erfolg und Anerkennung.

Mutig und flexibel bleiben

Anderen Frauen rät sie, nicht zu krampfhaft ein Karriereziel zu verfolgen, nur um in einer bestimmten Zeit eine bestimmte Position oder ein Gehaltslevel zu erreichen. Dadurch könnten viele Chancen und Möglichkeiten verpasst werden, weil man sie nicht als alternative Karriereschritte in Betracht zieht, sondern strikt den aufgestellten Plan verfolgt. „Es ist gut und wichtig, sich Ziele zu setzen. Aber ich habe gelernt, dass es besser ist, sich nicht zu versteifen, sondern mutig, flexibel und offen zu bleiben und die eigenen Ziele mit jeder sich bietenden Möglichkeit zu überdenken und gegebenenfalls anzupassen.“ Sie selbst ist heute froh, einen alternativen Weg gegangen zu sein und sich gegen den Job in der Rechtsabteilung oder die Karriere einer klassischen Juristin entschieden zu haben. „Ein Job, der Spaß macht und mich ausfüllt, ist wichtiger als eine bestimmte Zahl auf dem Gehaltscheck oder das Managerlevel.“

Fünf schnelle Entweder-Oder-Fragen an Nadine Küster:

Reales Meeting oder Videocall? 

„Reales Meeting, wann immer es die sinnvollste Lösung ist.“

Telefon oder E-Mail?

„Telefon. Vieles kann man durch ein kurzes persönliches Gespräch viel schneller und oft auch qualitativ besser vermitteln als durch eine E-Mail.“

Büro oder Homeoffice?

„Homeoffice. Ich bin sehr viel unterwegs und wir haben zahlreiche Standorte, an denen ich mein Team oder Kolleg*innen aus den anderen Geschäftsbereichen treffe. Ein fester Arbeitsplatz an einem der Standorte kommt daher für mich nicht in Frage. Durch die Arbeit im Homeoffice gewinne ich mehr Zeit zu Hause und bleibe für alles, was nicht von dort aus erledigt werden kann, flexibler.“

Mittagessen oder Spaziergang?


„Mittagessen. Ich frühstücke sehr selten und das Mittagessen ist daher meist meine erste Mahlzeit am Tag. Wenn ich im Homeoffice bin und die Zeit es zulässt, genieße ich es sehr, mir mittags etwas Kleines zu kochen. Das Werkeln in der Küche entspannt mich und macht den Kopf frei.“

Zeitdruck oder Vorarbeiten?

„Ich kann mit Zeitdruck sehr gut umgehen. Dann arbeite ich fokussiert und effizient und lasse mich von nichts ablenken. Wenn ich beispielsweise die Wahl habe, abends noch eine Präsentation fertigzustellen oder dafür am nächsten Morgen früher aufzustehen, verzichte ich morgens eher auf ein zwei Stunden Schlaf.“

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