Smells like Selfcare: Fünf ätherische Öle für mehr Konzentration im Homeoffice

Die ausgebildete Massagetherapeutin und Autorin Hannah Krutmann verrät uns, welche fünf Öle Schreibblockaden lösen, die Motivation steigern und mehr Achtsamkeit bei der Arbeit schenken. Zurück zur Startseite

Die ausgebildete Massagetherapeutin und Autorin Hannah Krutmann verrät uns, welche fünf Öle Schreibblockaden lösen, die Motivation steigern und mehr Achtsamkeit bei der Arbeit schenken.

Habt ihr euch schon einmal Gedanken darüber gemacht, welche Rolle der Geruch bei euch am Arbeitsplatz für eure Leistungsfähigkeit, Energie und Laune spielt?

Zitrone, Minze, Rosmarin… Ätherische Öle (oder auch „Essential Oils“ genannt) feiern gerade ein aromatisches Comeback – und das nicht nur in esoterisch angehauchten Hippie-Kreisen, sondern auch im modernen (Arbeits-)Alltag.

Ein Geruch kann schlagartig die Stimmung ändern, bestimmte Erinnerungen triggern und dadurch auch die Kreativität und Konzentration boostern. Für Hannah Krutmann sind ihre Öle starke Verbündete, die ihr dabei helfen, ihre Stimmung und Emotionen zu verstehen und sie zu navigieren. Klingt gut, aber wie genau geht das?

Was genau sind eigentlich ätherische Öle und wie kann man sie anwenden?

„Ätherische Öle sind aus Pflanzen gewonnene Essenzen. Je nach Pflanzenart kommen sie in Blüten, Blättern, Harzen, Rinden oder Samen vor und geben den Pflanzen ihren persönlichen Duft, mit dem sie beispielsweise Fressfeinde abschrecken oder Nützlinge anlocken. Aber das ist nicht alles. Wie so oft können wir uns von der Natur so einiges abschauen und die Pflanzendüfte in unseren Alltag integrieren, um dicke Luft zu reinigen und uns aufs Hier und Jetzt zu fokussieren.

Ätherische Öle können durch unterschiedliche Verfahren wie Kaltpressung oder Wasserdampfdestillation gewonnen werden und dann in höchster Konzentration abgefüllt werden. Sie können aromatisch (also über das Riechen) oder topisch (über die Haut) von uns aufgenommen werden und so unser körperliches, mentales und emotionales Wohlbefinden unterstützen oder uns auf natürliche Art supporten.“

„Basilikum ist mein go-to Öl für die Steuererklärung!“

Anwendungsmöglichkeiten sind unter anderem das Schnuppern an den kleinen Fläschchen oder die Verwendung in einem Diffuser oder einer Duftlampe, sie können gemischt mit einem fettigen Trägeröl wie Mendel- oder Arganöl auf die Haut aufgetragen beziehungsweise in Massageölen oder Badezusätzen oder als Raum- oder Kissensprays benutzt werden.“

Wie nutzt du die Öle in deinem Alltag und wobei unterstützen sie dich?

„Ich nutze ätherische Öle vor allem zum emotionalen und mentalen Support. Ich habe ein paar Fläschchen zum Schnuppern griffbereit am Schreibtisch, die mich im Homeoffice unterstützen. So fühle ich mich bei Schreibblockaden, Konzentrationsschwierigkeiten oder Überforderung gut gewappnet. Außerdem habe ich einen Diffuser (Vernebler) im Schlafzimmer für besseren Schlaf und die ein oder andere Ölmischung in praktischen Roll-On-Fläschchen, die ich bei Erkältung oder Allergie häufig nutze.

Generell findet man ätherische Öle überall in meiner Wohnung – vom Bügelspray, das ich aber nur sehr selten benutze, über das Lavendelöl in der Küche für gelegentliche Verbrennungen oder Schnitte, meine PMS-Ölmischung, die einmal im Monat zum Einsatz kommt oder selbst gemischte Raumsprays, die ich zur Meditation und Entspannung liebe. Ein paar ausgewählte Öle nutze  ich täglich, die anderen bei Bedarf. Auch wenn diese kleinen Wundermittel überall zum Einsatz kommen können, finde ich es wichtig, uns nicht permanent zu stimulieren und die Öle in Maßen zu genießen.“

Hast du ein Lieblingsöl?

„Ich habe gleich drei Lieblingsöle: Bergamotte ist mein liebster Zitrusduft, er ist so elegant und macht mir sofort gute Laune. Wenn ich Bergamotte rieche, bekommt mein Selbstbewusstsein einen Boost und ich habe das Gefühl, dass ich ein paar Sonnenstrahlen inhaliere.

Neroli, also der Duft der Orangenblüte erinnert mich sofort an meine letzte Reise nach Südportugal. Der Duft ist so frisch und gleichzeitig sinnlich, beruhigend, aber nicht einschläfernd. Ich nutze mein Neroliöl in Verdünnung mit etwas Mandelöloft als Parfum.

Ich bin außerdem Fan aller Baumöle: Fichte, Tanne, Zeder, you name it. Baumdüfte geben mir immer ein warmes, erdendes Gefühl und stoppen mein Kopfkarussell, in dem ich oft rumfahre.“

„Das Öl der Grünen Minze duftet wie frische Kaugummis und ist perfekt vor Video Calls oder Präsentationen.“

Wie finde ich das richtige Öl, das zu mir passt?

„Ganz klar: immer der Nase nach. Für jede*n von uns riechen andere Öle gut. Das kann sich mit der Zeit ändern, oft hat das hormonelle Gründe oder ein Duft ist in unserem Gehirn mit einer bestimmten Erinnerung verknüpft, warum wir ihn lieben oder gar nicht ausstehen können und vieles ist einfach Geschmackssache. Am besten schnupperst du an verschiedenen Ölen, bis du das Öl gefunden hast, von dem du die Nase gar nicht voll genug bekommen kannst. Das ist dein Öl! Fühl in dich rein, was das Öl mit dir macht, was du fühlst, woran es dich erinnert. Und wenn du weiter forschen möchtest, schau nach, mit welchen Themen und Emotionen es in der Aromatherapie verknüpft wird und ob das mit dir übereinstimmt.“

Wie hat sich dein Arbeitsleben verändert, seitdem du mit Ölen arbeitest?

„Ich bin notorisch schlecht darin, Pausen bei der Arbeit einzulegen. Die Öle haben mir dabei sehr geholfen, weil ich sie mit einem Griff öffnen und daran riechen kann. Zack, bin ich automatisch aus den Arbeitsgedanken gerissen – wenn auch nur für ein paar Atemzüge, denn unser Geruchssinn löst auf direktem Wege Erinnerungen und Gefühle im limbischen System aus, ohne dass wir sie auf Umwegen zerdenken können. Selbst wenn ich nur einen Moment innehalte, schaffe ich mir so mehr und mehr Entspannung und achtsame Momente. Die Öle nach meinen To-Dos auszusuchen, macht selbst Tasks, auf die ich wenig Lust habe, oft etwas angenehmer. Für Brainstormings gibt’s eine Portion Orange, für die Steuererklärung Basilikum und zum Schreiben von Rechnungen Zitrone.“

„Der frische Kräuterduft von Rosmarin hilft gut, wenn du viele Informationen aufnehmen möchtest, beim Lernen oder Recherchieren.“

Hannahs fünf Öle fürs Homeoffice:

1. Zitrone
Zitrone ist wie alle Zitrusöle ein natürlicher Stimmungsaufheller und duftet sauber und frisch. So macht der Duft direkt wach, wie ein Shot Espresso für die Nase. Zitrone hilft uns dabei uns zu fokussieren, unsere Tasks abzuschließen und weniger zu prokrastinieren.

2. Orange
Als natürlicher Mood Booster macht auch Orange gute Laune, das warme, frische Aroma regt die Kreativität an und hilft uns besser mit Stress umzugehen. Für kreative Tasks und Brainstorming-Session ist es der perfekte Begleiter.

3. Rosmarin
Der frische Kräuterduft von Rosmarin hilft gut wenn du viele Informationen aufnehmen möchtest, beim Lernen oder Recherchieren. So wie ein Saunaaufguss, bei dem du alles Unnötige ausschwitzt, lenkt der Duft deine Gedanken und Konzentration aufs Wesentliche.

4. Basilikum
Basilikum ist mein go-to Öl für die Steuererklärung, weil der Duft zentrierend und entspannend wirkt und uns bei Überforderung oder dem Gefühl von Ausgebranntheit oder Reizüberflutung durchatmen lässt und neue Klarheit schenkt.

5. Grüne Minze
Das Öl der Grünen Minze duftet wie frische Kaugummis und und ist perfekt vor Video Calls oder Präsentationen, bei denen du mit oder vor anderen reden musst. Es kann dir helfen, dich klar auszudrücken und Nervosität nehmen. 

Mehr Tipps und Wissenswertes über ätherische Öle im Alltag bekommt ihr in Hannahs Buch „Natürlich Leben mit ätherischen Ölen“, EMF Verlag

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