Trotz vieler Hindernisse, wagen immer mehr Frauen den Spagat zwischen Karriere und Kind. Unsere Community-Autorin Friederike hat mit zwei Mutigen gesprochen.
Zwei Unternehmerinnen, eine gute Zuhörerin, strahlender Sonnenschein und ausreichend Kaltgetränke waren die Basis für ein ernstes, lustiges und sehr aufschlussreiches Gespräch darüber, welche Hindernisse und Schwierigkeiten auf weibliche Unternehmerinnen zukommen, wenn sie Kinder bekommen und wie ihr Alltag aussieht.
Ihr seid beide Mütter von einem kleinen Kind. Anke, bei dir ist schon das Zweite unterwegs. Wie habt ihr gelebt und gearbeitet, bevor es so weit war?
Johanna: „Ich habe mir damals mit meinem Partner eine kleine Zweizimmerwohnung geteilt. Wir haben beide viel und lange fest angestellt als Unternehmensberater gearbeitet. Damals waren wir viel unterwegs und haben uns hauptsächlich an den Wochenenden gesehen. An Kinder haben wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht gedacht. Als ich Jahre später schwanger war, hatte ich den festen Plan, nach einem Jahr Elternzeit meine Arbeit als Beraterin zunächst zu 80 Prozent wiederaufzunehmen. Pünktlich zur Geburt durchkreuzte dann die Firmengründung von Summer&Co die ursprünglichen Pläne. Heute arbeiten mein Mann und ich beide Vollzeit – er in fester Anstellung und ich als Unternehmerin – und kümmern uns gleichermaßen um die Erziehung unseres Sohnes.“
Anke: „Ich war – und bin – ein klassischer Workaholic. Ich hatte rund um die Uhr Arbeitsthemen im Kopf, ich musste auf jeder Hochzeit tanzen, überall mitmischen und alles selbst in der Hand haben. Am Ende der Woche wusste ich kaum noch, was am Anfang passiert war, so viel war das. Das war aber kein unangenehmer Zustand.“
Hat sich seitdem an der Art und Weise wie ihr arbeitet etwas geändert? Und wenn ja, was?
Anke: „Klar, da hat sich eine Menge geändert, wenn auch nicht das Arbeitspensum. Vor allem geht es bei mir jetzt um Planbarkeit. Ich muss jeden Moment damit rechnen, dass mein Kind mich braucht, weil irgendetwas nicht so läuft wie gedacht. Deshalb habe ich begonnen, anders zu arbeiten. Früher habe ich mir selbst und auch gegenüber Kunden Stundendeadlines gesetzt. Das mache ich heute nicht mehr. Stattdessen trete ich selbstbewusst auf: „Reicht ihnen nächste Woche?“ In den allermeisten Fällen ist das überhaupt kein Problem. Ich gebe auch viel mehr von dem, was ich früher selbst gemacht hätte, ab, inklusive der Verantwortung, die es dafür braucht. Gar nicht so einfach, Kontrolle loszulassen, aber einmal damit begonnen fühlt es sich sehr gesund an. Auch neu ist, dass ich mich nicht wie früher darauf verlassen kann, dass ich kurz vor knapp zu Höchstformen auflaufe. Das würde zwar funktionieren, aber nicht, wenn mich in dem Moment mein Kind braucht. Aufschieberitis kann ich mir heute deshalb nicht mehr erlauben.“
Johanna: „Mir geht es ähnlich. Arbeit findet heute sieben Tage die Woche statt, aber dafür voll flexibel was Zeit und Raum betrifft. Außerdem arbeite ich wesentlich effizienter, weil ich muss. Ohne Rückhalt von Mann und Netzwerk funktioniert der Job nicht – vor Kind war ich da ich wesentlich freier. Auch ich plane deutlich mehr als vorher. Ich muss jederzeit für Backups sorgen. Wer holt mein Kind ab, wenn sowohl mein Mann als auch ich auf Dienstreise sind? Wie lange bräuchten wir im Ernstfall, um zurückzukommen? Was, wenn die Oma auch ausfällt? Für alle diese Eventualitäten fühle ich mich immer verantwortlich. Ich merke auch, dass ich mir als Mutter da mehr Gedanken mache als mein Mann, der ist wesentlich gelassener. Davon kann ich lernen.“
Anke: „Stimmt, das beobachte ich auch. Vor der Schwangerschaft war ich überzeugt davon, dass verhaltensbezogene Geschlechterunterschiede rein kulturell erzeugt werden. Heute bin ich da nicht mehr so sicher. Mein Mann und ich teilen uns alle Aufgaben zu gleichen Teilen – trotzdem ist er lockerer mit unserem Sohn was dieses Verantwortungsthema angeht. Aber der Erziehung tut es gut, dass wir da unterschiedlich ticken.“
Johanna, du bist Beraterin und Partnerin bei einer Unternehmensberatung. Was genau heißt das?
Johanna: „In unserer Firma machen wir strategische Unternehmensberatung. Ja, ich weiß, ziemlich klischeebehaftet. Aber es gibt nicht nur die Bösen. Ich gehöre zu den Guten. Vor zwei Jahren habe ich zusammen mit drei Kollegen unsere Beratung gegründet und wir haben den Anspruch, Unternehmensberatung fern ab von (zu Recht) bestehenden Vorbehalten zum Berufsfeld zu praktizieren. Das gelingt uns, glaube ich, ganz gut. Ich berate Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen rund um die Themen Marketing/Vertrieb, Innovation und Organisationsentwicklung. Wir versuchen weitestgehend hierarchiefreie Strukturen zu schaffen, die die persönliche Entfaltung jedes Einzelnen fördern; wir sind ein selbststeuerndes Unternehmen. Und wir wachsen!“
Anke, magst du uns auch kurz erzählen, was deine Firma macht und was davon auf deinem Schreibtisch liegt?
Anke: „Wir bieten psychologische Nutzerforschung und beantworten damit strategische Fragestellungen von Kunden mit Hilfe ihrer Nutzer bzw. Zielgruppe. Dabei wissen wir am Anfang genauso wenig wie die Zielgruppe selbst darüber, was sie in Zukunft wollen. Aber wir wissen, wie wir richtig fragen und sind in der Lage, das Gesagte in klare Handlungsempfehlungen zu übersetzen. Dafür braucht es Psychologen und bestimmte Methoden. Das ist unser Angebot. Ich in Personalunion, bin Geschäftsführerin, Head of Research, Head of Sales und darüber hinaus in jedem unserer Projekte involviert. Inzwischen gebe ich vor allem den operativen Teil der damit verbundenen Aufgaben ab – und habe trotzdem noch alle Hände voll zu tun. Als mein Sohn auf die Welt kam, wurde mein Job auf drei Personen aufgeteilt. Trotzdem machte es Sinn, dass ich nach zwei Monaten aus der Elternzeit zurückkam. Sales mache ich immer noch viel selbst – bis zu einem bestimmten Punkt, an dem dann die weiterführende Kommunikation jemand anderes übernimmt. Ich bin dann nicht mehr die erste Ansprechpartnerin für den Kunden – und das ist auch in Ordnung.“
Hattet ihr eine genaue Vorstellung davon, wie die Arbeit in zeitlich und mental fordernden Jobs mit Kindern aussehen würde? Lagt ihr richtig?
Johanna: „Nein. Überhaupt keine genaue Vorstellung. Erst während der Schwangerschaft habe ich angefangen, mir darüber Gedanken zu machen, wie das alles zukünftig aussehen kann. Ich hatte viel Austausch mit Leuten, die schon Kinder haben und den gleichen Job machen. Sehr schade allerdings: Das waren nur Männer. Mir fehlt(e) es komplett an weiblichen Vorbildern, die im Job dasselbe tun wie ich und auch Mutter sind. Ich muss mein eigenes Vorbild sein, das macht einerseits Spaß, auf der anderen Seite wünsche ich mir manchmal auch mal jemanden, der mir Rat gibt und an dem ich mich orientieren kann. Ich wollte von Anfang an keine stereotype „Vollblut-Mutti“ werden, das war mir sehr wichtig. Hätte ich mich in meiner Persönlichkeit mit Kind grundlegend verändert, wäre ich unzufrieden mit mir selbst. Zum Glück ist das nicht so. Unternehmerin zu sein gibt mir jedenfalls enorme Freiheiten, meine Vorstellungen vom Leben und Arbeiten mit Kind auch genauso umsetzen zu können, wie ich es mir wünsche.“
Anke: „Für mich fühlt es sich so an, als wäre ich mit dem Kind „erwachsen“ geworden. Das bedeutet für mich: Pflichten alternativlos anzunehmen. Früher waren Pflichten relativ, immer konnte alles aus eigener Entscheidung heraus auch anders gemacht werden und das war ok. Ordnung und Routine passen z.B. eigentlich gar nicht zu mir, aber jetzt muss ich sie annehmen. Das ist eine Pflicht und manchmal auch eine Last.“
Mit welchem Bild würdet ihr euer Leben als Unternehmerin und Mutter beschreiben?
Johanna: „Es gibt mehrere Bilder, die in unterschiedlichen Situationen zutreffend sind: Das Duracell-Häschen zum Beispiel, also energiegeladen durchs Leben rennen, Power, Power, Power. Dann die Giraffe, mit einem immer länger und länger werdenden Hals, um den Überblick zu behalten, über das größer werdende Universum, das sich mit Kind, Familie und Arbeit um mich herum auftut. Dann gibt es aber auch das Bild der Katze, die gelassen das Gewimmel um sich herum beobachtet, sich dann zusammenrollt und beschließt, heute nicht mehr die Welt retten zu müssen.“
Anke: „Ich sehe mich als einen achtarmigen, intelligenten Roboter, dessen Arme alle gleichzeitig an den unterschiedlichsten Projekten in meinem Leben arbeiten. In der Mitte liegt mein Sohn in einer gemütlichen Kuschelzone und wird rundum geschützt. Natürlich muss der Roboter auch Energie tanken und einzelne Arme müssen gewartet werden. Das sind dann kritische Phasen, in denen äußerste Vorsicht geboten ist. Das System muss ja am Laufen gehalten werden.“
Gibt es Situationen, in denen ihr euch wünscht, euer Partner würde sich Vollzeit um die Kinder kümmern oder umgekehrt? Und welche Situationen sind das?
Johanna: „Nein. Meine Situation ist exakt so, wie sie mir guttut: Gleichberechtigte Aufteilung zwischen Arbeit und Kind mit meinem Mann. Trotzdem haben wir beide einen Vollzeitjob. Das ist ein großer Stretch, aber genau das richtige Maß an Abwechslung, das ich zu meinem Glück brauche. Natürlich gibt es aber regelmäßig Peaks, bei denen ein Ungleichgewicht aufkommt. Das war allerdings bis jetzt nie zu viel Familie, sondern eher zu viel Arbeit.“
Anke: „Ich kenne diese Momente schon. Besonders in sehr stressigen Hoch-Zeiten. Da kommen dann z.B. Wünsche nach Vollzeitarbeit oder Bedürfnisse nach familiären Traditionen auf, die ich gerne mehr leben würde. Allerdings ist das stets temporär und meinem Mann geht es genauso. Mit diesem Wissen, dass unser Arrangement sehr fragil ist, haben wir uns gut organisiert. Jetzt bin ich gespannt ob und was sich mit dem zweiten Kind ändert.“
Warum glaubt ihr, ploppt bei vielen Menschen beim Stichwort „Moms in Business“ als erstes das Bild einer hübschen Boutique oder eines süßen Cafés auf?
Anke: „Das sind oft Situationen, in denen schon zwei stabile Säulen stehen – die finanziell sichere Partnerschaft und das Kind – und wo dann noch ein erfüllender Job dazukommen soll. Frauen in dieser Situation sind oft schon lange aus ihrem Beruf ausgestiegen und haben nicht unbedingt die besten Wiedereinstiegschancen. Das Problem ist nur: die Themen, aus denen dann eine Selbstständigkeit geschaffen wird, sind private Themen: Ich bin eine gute Gastgeberin – mache ich doch ein Café auf, ich verstehe etwas von Mode und habe Stil – eröffne ich doch meine eigene Boutique. Finanziell trägt sich das oft nicht. Es gibt häufig keine Skalierbarkeit und keine belastbaren Business Cases. In diesen Fällen bleibt es dann letztlich ein Hobby. In meinem Erleben ist es in Deutschland gesellschaftlich und strukturell überhaupt nicht gewünscht, dass Mütter entweder erfolgreich wieder in ihre Ursprungsjobs einsteigen oder als Unternehmerinnen agieren, die irgendwann auch Verantwortung für Arbeitsplätze und zukunftsträchtige Themen übernehmen und darin gestärkt und gefördert werden.“
Johanna: „Weil das das ist, was einem begegnet: hübsche Boutiquen und nette Cafés, die gerade in Berlin oft von Müttern betrieben werden, die sich selbstverwirklichen möchten – und oft die Situation haben, zuhause über den Partner finanziell abgesichert zu sein. Ich glaube, dass „Moms im Business“ leider genau aufgrund des letzten Punktes oft belächelt werden. „Es fehlt der finanzielle Ernst“ oder „es ist ja nur ein Hobby“ hört man die Leute sagen. Dabei vereint mich mit diesen Frauen der gleiche Wunsch: etwas tun, das Freude bereitet und in dem man gut ist. Daran ist nun wirklich nichts verkehrt. Bleibt der einzige Unterschied ein finanzieller. Ich tue es auch, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten.“
Wie nehmt ihr die strukturellen, politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wahr, die euch als Mütter und Unternehmerinnen betreffen?
Anke: „Mein Kind ist nur Stunden am Tag wach. Wenn ich mir vorstelle, in einem Angestellten-Job auf meinem jetzigen Level zu arbeiten, dann wäre es allein mit (Präsenz-)Arbeits- und Wege-Zeit nicht möglich, mein Kind unter der Woche wach zu erleben. Ich müsste die gesamte Betreuung auslagern. Das kann ich mir für mich momentan nicht vorstellen. Vor allem deshalb nicht, weil mindestens die gleiche Produktivität mit flexibler Zeiteinteilung erreicht werden kann.“
Johanna: „Dabei ist die Kitasituation, im Vergleich zu anderen Städten, in Berlin ziemlich gut. Als ich schwanger war, war ich noch festangestellt. Damals hatte ich das komplette staatliche Unterstützungsprogramm mit Mutterschutz, Elterngeld, Elternzeit etc.. Das bekomme ich als junge Unternehmerin nicht oder nur mit erheblichem administrativem Aufwand. Das finde ich nicht ganz fair.“
Anke: „Meinem Eindruck nach liegt das daran, dass in Deutschland ein politisch gewünschtes Bild vorherrscht, dass Unternehmer große Unternehmen führen und automatisch reich sind. Für junge Unternehmen in der Anfangszeit ist diese Situation sehr herausfordernd. Einen Betreuungsanspruch für das Kind gibt es erst nach zwölf Monaten. Trotzdem ist für mich nichts anderes sinnvoller als unternehmerisch tätig zu sein, denn dann habe ich auch das nächste Problem nicht: die schlichte Unvereinbarkeit von erfolgreicher Karriereentwicklung und Kindererziehung, mit denen angestellte Frauen in Deutschland flächendeckend zu kämpfen haben. Führe ich mein eigenes Unternehmen, hebele ich diese Diskrepanz einfach aus. Dafür kümmere ich mich dann gern selbst um mein eigenes Elterngeld, zum Beispiel, indem ich vorarbeite für die Zeit in der ich zuhause bleibe oder Modelle finde, in denen ich nicht mehr persönlich nötig bin.“
Welche Anforderungen und Freiräume gebt ihr euren Angestellten, die Eltern sind und sich gleichermaßen um die Kinder kümmern, wie die jeweiligen Partner?
Johanna: „Ich möchte für fest angestellte Mitarbeiter die gleichen Maßstäbe ansetzen wie für mich. Konkret würde das so aussehen, dass wir gemeinsam individuelle Pläne aufstellen, wie die Arbeit mit Kind bei uns funktionieren kann. Das kann von einer Reduzierung der Arbeitszeit über Remote- und / oder maximal flexible Wochenendarbeit alles beinhalten. Oberstes Ziel dabei muss sein: die Arbeit bei uns soll Spaß machen, dafür wollen wir die besten Lösungen finden. Die Übung ist gerade rein hypothetisch – bei uns im Unternehmen war ich die Pionierin unter den Schwangeren. Ich denke bei der Anstellung potenzieller Kolleginnen allerdings keine Sekunde (um mal in Stereotypen zu sprechen) darüber nach, ob sie bald wegen Schwangerschaft ausfallen könnten. Selbst wenn sie schwanger werden – so what? Kinder bekommen gehört für Frauen eben dazu und ich sehe nicht ein, warum das zwangsläufig mit einem Karriereknick einhergehen muss. Es ist mir ein großes Bedürfnis, hier ein Vorbild zu sein und Mut für flexible Lösungen zu machen.“
Anke: „Wir hatten den Fall bisher auch noch nicht. Auch ich würde gerne die gleichen Maßstäbe ansetzen wie für mich selbst, sehe aber auch, dass meine Pflichten andere sind als die meiner Mitarbeiter. Zudem kann eine Schwangerschaft körperlich sehr einschränkend sein. Auch das muss man bedenken. Mir wäre wichtig, dass generell im Arbeitskontext die Denkweise „ganz oder gar nicht“ aufhört. Manchmal kann eine Schwangere nicht den ganzen Tag arbeiten. Aber drei Stunden sind möglich und helfen ihr sogar. Dafür sollte Gelegenheit sein, um nicht schlagartig in die Untätigkeit fallen zu müssen. Bei uns im Unternehmen möchte ich genau diese Kultur etablieren.“
Was müsste passieren, dass mehr Frauen den Mut haben, so zu leben und zu arbeiten wie ihr es tut?
Johanna: „Es braucht gute Vorbilder, die Mut machen. Und es braucht mehr Frauen, die überhaupt Lust auf diesen Stretch haben. Mir sind bislang wenige Frauen begegnet und ich glaube, dass Frauen wie Anke und ich eher eine Nische besetzen. Es braucht außerdem mehr Männer, die Freude daran haben, auf Augenhöhe das bewegte Leben zwischen Arbeit, Familie, Freundschaft und Selbst-Sein mit ihren Frauen gleichberechtigt zu teilen und mitzugestalten.“
Anke: „Das stimmt, ich hatte sehr schnell wieder Lust, mich mit Erwachsenen über Erwachsenenthemen zu unterhalten und Anerkennung für meine beruflichen Leistungen zu erhalten. Aber wir haben es in unserer Gesellschaft mit einer hartnäckigen Arbeitsleidhypothese zu tun. Wenn man diese sukzessive aufbricht, dann werden auch mehr Frauen den Schritt in die unternehmerische Selbstständigkeit wagen. Denn Muttersein und Arbeit geht wunderbar einher, wenn wir Arbeit nicht mit Leid, sondern mit Selbstverwirklichung assoziieren.“
Welches sind die fünf wichtigsten Punkte wie ihr euren Tag organisiert?
Anke: „Maximal drei relevante Tätigkeiten pro Tag planen, jeweils aus verschiedenen Aufgabengebieten, radikale und starke Reduktion von Wegzeiten, z.B. durch einen „Meeting-Tag“ an dem alle Meetings einer Woche stattfinden, digitale Anwesenheit durch Telearbeitsformate ermöglichen, was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen – denn morgen kommt es doch anders, als man denkt, Kopf frei machen für exklusive „Quality Time“ mit der Familie.“
Johanna: „Gute Absprache zuhause, jeden Tag neu, Priorisierung und Strukturierung der Aufgaben, keine Zeit verschwenden (Wegzeiten optimieren oder etwas ganz Anderes machen, wenn man gerade merkt, dass man nicht produktiv ist), absolute Arbeitsflexibilität (wann, wo und wie lange), aufs Bauchgefühl hören, Achtsamkeit mit sich selbst üben, denn ich möchte kein Workaholic sein.“
Das Interview von Friederike Machemer ist zuerst auf summer.co erschienen. Wir freuen uns, dass wir es auch bei uns veröffentlichen können.
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