Foto: Philipe Cavalca I Unplash

5 Dinge, die mir geholfen haben, meinen beruflichen Traum zu verwirklichen

Lange wusste ich, dass ich unglücklich bin – und habe trotzdem nichts verändert. Fünf Dinge dir mir geholfen haben, endlich alles umzukrempeln.

„Willst du dich nicht langsam entscheiden?” Nein!

Heute bin ich vieles: Komponistin, Songwriterin, Autorin, Lehrerin, Coach. Oft höre ich meine innere Stimme, dieses Überbleibsel aus meiner Kindheit, das hin und wieder Gestalt annimmt in der Person einer Bekannten oder eines Kollegen und die mich fragt: „Willst du dich nicht endlich mal festlegen?”

Nein, will ich nicht! Denn ich habe mich bereits entschieden – für mich. Langsam aber behutsam, Schritt für Schritt habe ich mir Zeit genommen, herauszufinden, wer ich bin und was ich will. Heute weiß ich: Ich bin Künstlerin, ich erschaffe Dinge, mit Musik, mit Worten, am liebsten beides zusammen. Ich kann nicht stillstehen. Auch wenn es pathetisch klingt, das, was ich gefunden habe ist meine Berufung. Es ist das, was ich selbst dann tun würde, wenn ich morgen im Lotto gewinnen würde.

Jede einzelne meiner Tätigkeiten, ob nun bezahlt oder nicht, spiegelt eine Facette meiner Persönlichkeit wieder, nährt mich, lässt mich wachsen. Zu wissen wer man ist, und was man im Leben machen möchte, läßt andere Dinge unwichtiger werden: Geld, materiellen Besitz, Karriere.

Irgendetwas fehlte

Um herauszufinden, wer man ist, braucht man eigentlich nicht viel. Vertrauen und ein bisschen Geduld, denn Veränderung passiert nicht von heute auf morgen. Ich erinnere mich nicht an den einen Moment, in dem mir bewußt wurde, dass sich mein Leben in eine komplett falsche Richtung entwickelte. Es waren, ehrlich gesagt, viele kleine Momente. Seit meinem Studium trug ich dieses Gefühl mit mir herum, dass etwas nicht stimmte. Aber ich sprach es über viele Jahre nicht aus.

Nach unendlich vielen Semestern Jurastudium, das mit einem Burnout endete, diversen Ausbildungsstationen an Gerichten und Kanzleien, wusste ich nur eines: was ich nicht will. Ich war in Systemen groß geworden, in denen mir beigebracht wurde, immer auf das nächste Ziel hin zu arbeiten. In der Grundschule war es ein Einser-Zeugnis, um aufs Gymnasium zu kommen, auf dem Gymnasium das Abitur, dann Uni, dann die ersten Scheine, Examen eins, Referendariat, Examen zwei, dann der erste Job, Karriereleiter hoch, nebenbei noch Kind und Familie. Und auch wenn ich mich wacker schlug, so merkte ich doch recht bald, das mir irgendetwas fehlte.

Rückblickend fallen mir viele Dinge ein, die ich heute als „Symptom“ für mein falsches Leben verstehen würde. Die Abschlüsse, die ich auf meinem Weg erwarb, bedeuteten mir nichts. Ich fühlte rein gar nichts und suchte mir sofort das nächste Ziel, um die Stille nicht ertragen zu müssen. Schon im Referendariat hatte ich Probleme, nach Urlauben wieder in den Arbeitsalltag zurückzukehren, zählte schon die Wochen zum nächsten Urlaub. Schnell wartete ich nicht mehr nur auf den nächsten Urlaub, sondern auf das nächste Wochenende, dann auf den Feierabend und die nächste Pause. Ich hatte keine Energie für meinen Job, fühlte mich den ganzen Tag, als würde ich ihn nur ertragen. Das Muster des Ertragens stellte ich nicht in Frage, ich kannte es nicht anders. Mein Leben war doch okay, ich hatte kein Recht mich zu beschweren. Um die wachsende Unzufriedenheit und jeden Moment der Stille, in der ich mich mit mir selbst auseinandersetzen hätte müssen, zu füllen, konsumierte ich: Kleidung, Filme, Alkohol, Tabletten, Menschen.

Plötzlich wurde mir klar: Ich muss etwas ändern!

Und dann, vor fast acht Jahren traf es mich wie ein Blitz. In einem renommierten kleinen Anwaltsbüro an der Eberswalder Strasse in Berlin brütete ich über Akten. Ich erinnere mich, wie ich in den Pausen von dem kleinen Erker mit den Jugendstilornamenten herunter schaute, auf die Kreuzung, da wo die Eberswalder Straße auf in die Kastanienallee trifft. Anstatt mich mit den Akten auseinanderzusetzen, ertappte ich mich dabei, wie ich die Menschen auf der Straße beobachtete. Immer wieder dachte ich mir kleine Geschichten aus. Wie sieht wohl ihr Leben aus? Wo geht er gerade hin? Mit wem wird sie sich gleich treffen? Ich dachte mir Namen und Handlungsstränge aus und kleine Melodien für die verschiedenen fiktiven Charaktere. Es sollte einer der letzte Tage sein, an dem sich mein Leben so falsch anfühlte.

Denn ich war festentschlossen es zu ändern. Dieses Gefühl, dass da noch etwas anderes sein muss, war so stark geworden, dass ich es nicht mehr ignorieren konnte. Auch später gab es immer wieder Momente, in denen ich meinen Kurs „korrigieren“ musste, weil ich meinem Bauch zu spät vertraute, meiner Stimme zu wenig Gehör schenkte. Aber dieser Moment bleibt für mich einer der wichtigsten. Dieser Moment war mein neurologischer Wegbereiter. Ich entschied mich nicht nur, ich ging tatsächlich los.

Zeit, mir Fragen zu stellen

2010 wurde ich (freiwillig) zum ersten Mal in meinem Leben arbeitslos. Es war befreiend. Die Arbeitslosigkeit gab mir Raum und Zeit, mich zu fangen. Und sie erlaubte mir zum ersten Mal in meinem Leben die Fragen zu stellen, deren Antwort ich mehr fürchtete als alles andere: Was wäre wenn du nur noch eine Woche zu leben hättest? Wie sähe dein Leben aus? Und diese Fragen führten unweigerlich zu weiteren Fragen: Mit welchen Menschen würdest du Zeit verbringen wollen? Wie sähe dein Arbeitsplatz aus?

„Instead of wondering when your next vacation is, maybe you should set up a life you don´t need to escape from.” (Seth Godin, Autor)

Veränderung ist erst einmal unbequem

Veränderung wird in unserer Gesellschaft noch viel zu oft als etwas Negatives angesehen. „Was man angefangen hat, muss man auch zu Ende bringen“ heißt eines dieser Überbleibsel aus meiner Kindheit. Heute weiß ich: Nein, muss man nicht! Nicht um den Preis der Gesundheit, des persönlichen Glücks. Jeder Mensch hat die Fähigkeit und das Recht sich zu verändern, alte Dinge loszulassen. Wir haben ein Recht darauf, unser Leben so zu gestalten, dass es nicht nur okay ist, sondern dass es für uns zu etwas Besonderem wird. Wir haben nur dieses eine Leben.

Oft haben wir uns unser Leben aber aus Angst unbewusst so eingerichtet, dass es nur eine ganz bestimmte Facette, z.B. einen bestimmten Karriereweg, widerspiegelt. Über viele Jahre hatten sich bei mir verschiedene Muster etabliert, die mich in einer Art Starre hielten. Diese Muster zu erkennen und Schritt für Schritt zu verändern, war eine der größten Herausforderungen, denn ich musste mich tief gehender mit mir auseinandersetzen, und den Grund finden, warum sich diese Muster über viele Jahre so etabliert hatten.
Veränderung ist oft unbequem für uns, weil mit wir mit ihr aus Systemen ausbrechen, die Gemeinschaft verlassen. Jedes aktive Ausbrechen aus einem System, ob nun Familie, Job, Bekanntenkreis etc., stellt eben nicht nur uns in Frage, sondern auch dieses System selbst.

Oft werden wir feststellen, dass wir im Zuge von Veränderungen nicht alle Menschen, die uns umgeben, mitnehmen können, weil sie diese neue Facette an uns nicht verstehen, ihnen unsere neue Seite Angst macht oder Lebensentwürfe plötzlich komplett konträr sind. Doch ein Aufbrechen und Infragestellen der systemischen Erziehung, unserer Eltern, unserer Muster, das alles gehört zu einer Veränderung. Wie der Vogel in Hermann Hesses Roman „Demian“ müssen wir uns aus dem Ei kämpfen, um wirklich geboren zu werden. „Individuation” nannte Carl Gustav Jung diesen Prozess, Selbstverwirklichung nennt es der Volksmund. Es geht einher mit der Entscheidung, ob wir das Resultat in Kindheit und Jugend entstandener „Programme“ sein, oder die Verantwortung über unser Leben übernehmen wollen. Wann der Zeitpunkt reif dafür ist, das wissen nur wir allein.

„The willingness to feel fear and keep going forward distinguishes the living from the merely breathing.” (Nicolas Lore, Autor & Coach)

Veränderung kommt nicht von alleine

Woher wissen wir nun genau, dass das Leben, das wir momentan führen, das Richtige für uns ist? Und welcher Moment ist der richtige, es zu ändern, wenn es das nicht ist? Sind wir nicht durch eine systemische Erziehung und auch die Medien vollkommen betäubt, um zu wissen, was wir eigentlich wollen?

Ganz einfach, wenn wir über Jahre so funktioniert haben, dann wissen wir es nicht, noch nicht. Wir müssen uns erst freilegen. Schritt für Schritt. Ein paar Tipps, die mir geholfen haben, meine Berufung zu finden:

1. Einfach mal blau machen

Zieh dich zurück. Nimm dir regelmäßig Auszeiten. Unser Alltag ist bestimmt durch einen Balanceakt zwischen Außen und Innen. Als soziales Wesen suchen und brauchen wir die Gemeinschaft, soziale Kontakte, Kultur, Freunde und Familie. Aber zu viel davon lenkt uns von uns selbst ab. Irgendwann funktionieren wir nur noch im Außen und verlernen, auf unser Inneres zu hören. Herausfinden wer man ist, kann man jedoch nur alleine. Dafür braucht es Ruhe und einen Rückzugsort aus dem Alltag. Das kann auf einer Reise sein, auf einem regelmäßigen 20-minütigen Spaziergang, bei Meditation. Im Grunde wissen wir intuitiv, wer wir sind und was wir wollen. Oft sind es aber Stimmen von außen, denen wir erlauben unsere eigene Stimme zu übertönen. Ein Rückzugsraum gibt uns die Möglichkeit, Zugang zu unserer Stimme zu erhalten. Jedes Flüstern dieser Stimme ist es wert, gehört zu werden.

2. Fragen stellen

Keine Veränderung passiert ohne eine Bestandsaufnahme. Fragen stellen hilft uns, unseren Status Quo zu erkennen. „Warum bist du hier?“, ,„Hast du Angst vor dem Tod?“, „Führst du ein erfülltes Leben?“ sind die Fragen, mit denen John Strelecky seinen Romanhelden in seinem Besteller „Das Café am Rande der Welt“ konfrontiert.

„Warum bist du hier?“ führt uns unweigerlich zu unserem ganz eigenen und persönlichen Zweck der Existenz. Wer bin ich? Was interessiert mich? Was macht mich neugierig? In welchen Bereichen bin ich unzufrieden? Job, Familie, Privatleben? Sind die Dinge, die ich im Leben verfolge, wirklich meine oder erfülle ich vielleicht nur die Erwartungen anderer? Hast du Angst vor dem Tod?

Es ist ein Klischee, aber es funktioniert: Frag dich, was wäre, wenn du nur noch eine Woche zu leben hättest. Diese Frage wird oft als Korrektiv benutzt, um zu seinem inneren Sehnsüchten und Wünschen einen Zugang zu entwickeln. Was würdest du tun, wenn du nur noch einen Woche zu leben hättest? Würdest du den Job machen, den du jetzt hast? Wärst du mit dem Partner zusammen, den du jetzt hast? Sind die Menschen, mit denen du den Großteil deiner Zeit verbringst, diejenigen, die dich schätzen, mit denen du eine authentische Beziehung hast, die dir zuhören, dich verstehen, dich bereichern? Wenn wir alle diese Fragen mit Nein beantworten können, dann haben wir unsere Antwort. Und ganz unweigerlich stellen sich im Anschluss daran neue Fragen:

Womit würde ich meine Zeit verbringen? Was habe ich als Kind gerne gemacht, mich aber nie getraut weiter verfolgen? Wofür will ich leben?

”If today were the last day of my life, would I want to do what I am about to do today? And whenever the answer has been ’No’ for too many days in a row, I know I need to change something.” (Steve Jobs)

Antworten finden

Viele der Antworten schlummerten anfangs in meinem Unterbewusstsein, ich musste einen Weg finden, sie im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar zu machen. Hier hat mir immer wieder das Visualisieren geholfen. Das Schreiben eines Morgen- oder Abendjournals (Tagebuch) legt unsere Wünsche und Sehnsüchte offen und führt uns unsere Muster und Blockaden vor Augen. Jeden Morgen drei DIN-A4-Seiten schreiben, ohne den Stift abzusetzen. Freies Assoziieren nennt man diese Kreativtechnik, mit der wir schnell Zugang zu unserem Wünschen und Träumen erlangen. In der einen Stunde nach dem Aufstehen ist unser Unterbewusstsein durch das Träumen noch aktiviert und wir können schneller auf es zugreifen.

Beim Sammeln der ureigenen Sehnsüchte hilft auch eine Bucket-List, eine Liste mit Dingen, die ich vor dem Lebensende gemacht haben will. Jack Nicholson und Morgan Freeman haben es in dem Film „The Bucket List“ wunderbar vorgemacht. Für wen die persönliche Sinnsuche mit der Bucket-List zu überwältigend scheint, der kann auch mit den „Big 5 for Live” anfangen, ebenfalls eine Technik, zur Aktivierung schlummernder Wünsche. Hierbei handelt es sich um eine Liste mit fünf Dingen, die man gemacht haben möchte, bevor man stirbt. Diese fünf Dinge sind so mächtig, dass man sie, wenn man sie umsetzt, das Gefühl hat, das Leben war es wert gelebt zu werden. Dinge, die eurer persönlichen Definition von Erfolg entsprechen. Welchen Weg ihr für die Visualisierung wählt, bleibt euch überlassen.

3. Ausprobieren

Selbstsicherheit ist eine nicht zu unterschätzende Komponente beim Finden seines persönlichen „Warum”. Die einzige Möglichkeit, Selbstsicherheit zu erlangen, ist machen. Nicht das Planen, sondern das Machen sorgt für neuen Synapsen im Gehirn. Synapsen sind wahre Wegbereiter für Veränderung. Therapeuten wissen: unsere Gefühle lassen sich nicht kontrollieren, unsere Gedanken ebensowenig (Ausnahme: konsequentes Meditieren), das Machen ist die einzige Komponente, die sich kontrollieren läßt und jeder, der Sport macht oder Dinge, die ihm Spaß machen, weiß, wie unglaublich positiv sich dieses Machen danach auf unser Denken auswirkt, wie motiviert wir sind, nachdem wir etwas gemacht haben. Das wiederum beeinflusst unsere Gefühle. Unser Gehirn ist ein wunderbarer Organismus, der bis ins hohe Alter neue Synapsen ausprägen kann. Einmal etablierte neue neuronale Pfade gehen nie wieder weg.

Spannend beim Thema Machen ist auch Mel Robbins „5 Second Rule”. Nach dieser Theorie haben wir genau fünf Sekunden, um etwas anzugehen. Danach interpretiert unser Gehirn, speziell unser limbisches System, das für die Furchtkonditionierung zuständig ist, das Zögern als Gefahr und wird versuchen, uns die Idee auszureden. Mel Robbins schlägt vor rückwärts von fünf bis eins zu zählen, was den frontalen Kortex des Gehirns aktiviert, den Teil, der zuständig ist für das Rationale. Damit schaffen wir eine bewertungsfreie Zone für das Machen. Übrigens auch eine super Übung, wenn man Probleme hat morgens aus dem Bett zu kommen. Mit dieser Übung ist „Snoozing“ Vergangenheit. Ich mache zudem seit vielen Jahren regelmäßig sogenannte „Artist Dates“, ein Begriff, den Julia Cameron in „Der Weg des Künstlers” etabliert hat. Einmal in der Woche führe ich mich selbst auf ein Date aus. Ich mache Dinge, die mir Spaß machen, besuche Bastelläden, Ausstellungen. Auf diesen Ausflügen frische ich nicht nur meinen innere Quelle für meine kreative Arbeit wieder auf, sondern beziehe auch Motivation für Dinge, die ich im Alltag weniger gern mache.

4. Ziele definieren und kleine Schritte gehen

Wenn ihr das Gefühl habt, dass sich nach all den Übungen und dem Machen ein klareres Bild ergibt, versucht euer Ziel zu definieren. Dabei hilft die sogenannte SMART-Methode: Ziele müssen demnach immer spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminierbar sein. Versucht euer Ziel so genau wie möglich zu definieren Z.B.: „Ich möchte bis zum 01.09.2018 ein Buch zum Thema X mit einem Wortumfang von 10.000 Wörtern schreiben“. Danach werden dem Ziel kleinere Unterschritte mit einer zeitliche Komponente zugeordnet. Je genauer wir daher unser Ziel definieren, desto eindeutiger sind die Schritte, die wir im Hinblick darauf unternehmen können. Die SMART-Methode ist ein nicht zu unterschätzendes Tool und verhindert, richtig umgesetzt, nicht nur die Unerreichbarkeit unserer Träume, sondern auch ein „kaputt planen“.

Im Zuge dieses schrittweisen Veränderungsprozesses wurde mir bewusster, was meine persönlichen Werte sind. Jeder Mensch hat im Laufe seiner frühen Jugend andere Werte ausgeprägt. Für die einen sind Ehrlichkeit, Gesundheit oder Bewunderung sehr wichtig, für den anderen Liebe, Spaß oder Respekt. Auch hierzu gibt es Übungen, mit denen man seine persönlichen Werte visualisieren kann. Bei mir sind es neben Ehrlichkeit und Vertrauen, vor allen Dingen Kreativität, Freiheit und Unabhängigkeit. Wenn man das weiß, kann man immer wieder gegenchecken, wie sehr man im momentanen Leben diese Werte auch tatsächlich lebt. Einige Werte schließen von vornherein bestimmte Lebens- und auch Arbeitsmodelle aus. Nicht jeder Mensch ist gleich. Und das ist auch gut so.

5. Loben nicht vergessen

Für jeden Schritt, der dich deinem Traum näher bringt, solltest du dich loben und belohnen. Es ist ein Klischee, aber ein wirksames. Wir alle sind im Herzen kleine Kinder, die belohnt werden wollen, wenn sie etwas geschafft haben. Für mich war das regelmäßige Belohnen sehr wichtig, um eine Routine für meine kreative Arbeit entwickeln zu können. Durchsetzt mit negativen Affirmationen und Perfektionismus brach ich Projekte oft vorschnell ab oder setzte sie gar nicht erst um. Fast immer sollte meine kreative Arbeit sofort einen Gewinn abwerfen, wenn das nicht möglich war, war sie es nicht wert, begonnen zu werden. „Wieso musst du dich denn für etwas belohnen, was du gern machst? Dann ist es ja wohl doch nicht das richtige für dich?“, habe ich Bekannte oft sagen hören. Nun, ganz so einfach ist das nicht. Wir haben uns oft über viele Jahre sehr einseitig konditioniert, unser Gehirn zieht oft alte Verhaltensmuster als neuronale Lösung vor. Mitunter brauchen wir gerade am Anfang des Veränderungsprozesses etwas neuronale „Starthilfe“. Und genau diese Funktion hat das „Belohnen“. Es hilft uns positive Gefühle zu trainieren und für später zu „konservieren“. Schritt für Schritt entwickeln wir so ein positives Mind Set, das das Machen unterstützt und einer Bewertung vorbeugt.

Wichtig fand ich in diesem Zusammenhang auch, mir ein Umfeld zu schaffen, das mich bei meinen Ideen unterstützt und meine Ängste nicht noch verstärkt. Negative Aussagen von Bekannten sollte man mit Distanz betrachten. Die Menschen, die uns umgeben, sind oft Teil unseres alten Umfeldes. Wir haben sie uns unbewusst ausgesucht, damit sie uns in den alten Mustern unterstützen. Die neue Facette an uns bereitet deiner Freundin oder deinen Eltern wahrscheinlich noch mehr Angst als dir selbst. Eines der wichtigsten Dinge, die ich im Zuge meines eigenen Transformationsprozesses von der Juristin zur Vollzeitkreativen lernen musste, war, dass die Stimmen unserer Familie, Freunde und Partner wichtig sind, aber sie dürfen nie wichtiger werden, als unsere eigene Stimme. „Wir stimmen überein, dass wir nicht immer übereinstimmen müssen, aber wir sind trotzdem für dich da“. Sätze wie dieser ebnen den Weg zu einer authentischen Beziehung mit unseren Mitmenschen und sind ein wichtiger Wegbereiter in Richtung Selbstverwirklichung.

Der Aufwand lohnt sich!

Veränderung lohnt sich. Wenn wir uns vertrauen und uns trauen, unseren Weg zu gehen, bekommen wir unendlich viel zurück. Seitdem ich meinen Beruf aufgegeben habe, bin ich körperlich und psychisch gesünder, habe ein besseres Selbstwertgefühl und bin um einiges produktiver. Ich quäle mich nicht mehr jeden morgen aus meinem Bett, sondern stehe gerne auf. Ich sehe Dinge positiver und bin mehr bei mir, als ich es je war. Ich kann Nein sagen zu Dingen oder Menschen, die zu viel von meiner Energie beanspruchen und ich muss nicht mehr jedem gefallen. Die Hochs und Tiefs, die das Leben mit sich bringt, gehe ich mittlerweile ganz anders an, denn ich weiß, dass ich eine unerschütterliche Basis habe, ein Urvertrauen in mich selbst, dass egal was kommt, alles okay sein wird.

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