Die drei Gründer*innen Annett, Katrin und Andreas im Marsano-Garten.
Foto: Marsano

„Wer dorthin kam, war einfach glücklich“

Kund*in
Marsano
Autor*in
Anne-Kathrin Heier
Gesponsert

Was Menschen mit Hilfe der Natur, ihrer Kreativität und eines gemeinsamen Willens möglich machen, erzählen die Marsano-Gründer*innen Annett, Katrin und Andreas am ersten Tag ihrer großen Adventsausstellung. Ein Porträt.

Marsano steht für so vieles. Für unverwechselbare Blumenarrangements. Aber auch für eine große Vision. Und für eine einmalige Art, unsere Umwelt und natürliche Ressourcen wahrzunehmen und wertzuschätzen.

Die Marsano-Gründer*innen: Katrin Jahn, Annett Kuhlmann und Andreas Namysl. Foto: Marsano

Marsano ist seit mittlerweile 16 Jahren die allererste Adresse für außergewöhnliche und über die Landesgrenzen hinaus berühmt gewordene Blumenkunst. Der Marsano Laden liegt unmittelbar in Berlin-Mitte. Charlottenstraße. Umgeben von Autos, pompösen Verlagsgebäuden, geschäftigen Menschen, die mit Laptoptasche unterm Arm von Termin zu Termin eilen. Ich bin einer dieser Menschen, als ich aus dem Nieselregen in die warme Marsano-Welt trete – und sofort ausgebremst bin. Es ist der erste Tag der Adventsausstellung.

Die drei Geschäftsführer*innen Annett Kuhlmann, Katrin Jahn und Andreas Namysl hatten es ihrem Team überlassen, einen geeigneten Namen für die weihnachtlich glitzernden Räume zu finden, die jeden Weihnachtsgrinch zur Weihnachtselfe machen.

Danke sagen

Das Team entschied, dass es nach diesen zwei verrückten Jahren, in denen so viele große Ideen zum Tragen kamen, keinen besseren Namen geben könne als: MARSANO. Adventskarten aus unterschiedlichen Papieren kündigen die diesjährige Marsano-Adventsausstellung an. Die drei verschiedenen Schriftzüge bringen zum Ausdruck, dass Loyalität für die Marsano-Familie dieses Jahr ein großgeschriebenes Wort ist. „Wir wollten uns bei unseren Kund*innen einfach mal bedanken“, sagt Annett.


Im ersten Abschnitt der Weihnachtsausstellung zeigt mir Annett eine in weiß gehaltene Fläche vor der aktuellen Kunstausstellung von Yvonne Roeb, deren Arbeiten meist Mutationen aus Menschen-, Tier-, Pflanzen- und Mineralwelten darstellen. Motive findet die Künstlerin in historischen Büchern, verfremdet Altbekanntes und fügt Textfragmente hinzu, was zum längeren Verweilen beim Betrachten der Bilder führt: Kommen diese Collagen aus der Natur, aus der Wissenschaft? Oder habe ich sie nur geträumt? – Mehrere Ausstellungen im Jahr werden unter dem Label „Marsano Kunst“ von Julia Rosenbaum kuratiert. Die ausgewählten Künstler*innen treffen im Vorfeld die Gründer*innen und so formiert sich in Gesprächen ein weiterer Baustein im Gesamtkonzept von Marsano.

Marsano Classics

Wir gehen weiter. Und der Übergang zu den zentralen Ausstellungsobjekten unter dem Weihnachtsthema ist irgendwie fließend, denn auch hier bleiben die Kund*innen länger stehen, weil bei Marsano eben alles anders ist und Sehgewohnheiten aufs Schönste unterbrochen werden: das Porzellan, die getöpferten Objekte, die ausgesuchten Vintage-Stücke, Gestecke mit Blumen aus dem Marsano-Garten und ein Marsano-Klassiker – die für Nachhaltigkeit stehenden Kugelkränze.

Marsano-Klassiker: Kugel-Kränze – Foto: Marsano

Annett zeigt auf einen der sogenannten Wichern-Adventskränze. Der hat in diesem Jahr insgesamt 27 in zartem Rosa gehaltene Kerzen, vier kräftige und 23 dünne, die zwischen wunderschönen Trockenblumen in die Höhe ragen – ich kann meinen Blick kaum abwenden.

AdventskranzErfinder

Die Geschichte hinter dem Adventskranz ist übrigens ziemlich schön: Der Hamburger Pastor Wichern gründete 1833 ein Rettungshaus für Kinder aus schwierigen Verhältnissen, das „Rauhe Haus“. Mit seiner Frau Amanda kümmerte er sich um die Waisen, die kurz vor Weihnachten jeden Tag fragten, wann es endlich soweit sei. Wichern kam im Jahr 1839 auf eine Idee. Er nahm ein altes Wagenrad, befestigte darauf eine entsprechende Anzahl von Kerzen, hängte den Kranz im Betsaal des Waisenhauses auf und zündete jeden Tag ein Licht an.

„Wenn einer an dich glaubt und sagt, wir schaffen das, dann kannst du auch das restliche Team überzeugen.“

Annett Kuhlmann

Dass gute Ideen in schwierigen Zeiten helfen, das weiß nach knapp zwei Pandemiejahren auch die Marsano-Familie: Annett töpferte 16 gleich große Gefäße für das Hotel de Rome. Einem anschließenden Artikel im New York Times Magazine folgten weitere Großaufträge. Einer davon: 60 Gefäße mussten in kürzester Zeit für ein Dinner der Gastronomin Victoria Elíasdóttir und ihren Bruder, den Künstler Ólafur Elíasson, getöpfert werden – und das in kürzester Zeit. Unmöglich? Keinesfalls. „Es war wie immer“, erzählt Annett. „Wenn eine Person an dich glaubt und sagt, wir schaffen das, dann kannst du auch das restliche Team überzeugen.“ – Annett zeigt mir die Töpferwerkstatt in einem Bereich des Ladens. Zwei wunderschöne Gefäße, die am Tag zuvor im Rahmen eines Workshops gemacht wurden, stehen noch im Brennofen.

Annett, Katrin, Andreas und ihr Team kooperieren mit Menschen, die die Welt von Marsano auf ihre Art erweitern. Sie geben Workshops und hinterlassen bei spektakulären Events ihre unverwechselbare Handschrift. Mit allem, was sie taten und tun, boten und bieten sie Corona die Stirn. Auch wenn das – wie für so viele – manchmal alles andere als einfach und mit Ängsten verbunden war. „Wir tragen eine Verantwortung für 35 Menschen“, sagt Katrin. „Wir haben Falten gekriegt, viele graue Haare und schlaflose Nächte wie noch nie. Es gibt uns jetzt 16 Jahre und man hatte schon vor vielen Dingen Angst: Bricht ein großer Kunde weg? Werden wir krank? Können wir die Löhne zahlen? Aber das war noch mal etwas anderes.“

Marsano-Garten und Marsano-Feld

Mittlerweile haben wir die Adventsausstellung verlassen und sind im Vintage-Bereich angekommen. Katrin sitzt mit Abstand neben mir auf einem wunderschönen grauen Sofa, Annett sitzt uns gegenüber in einem tiefen Korbsessel. Genau an diesem Ort sprachen wir bereits im Frühjahr 2020. Damals berichteten die beiden mit leuchtenden Augen von dem Marsano-Garten, den es seit Herbst 2019 gibt und den sie gemeinsam mit der Gärtnerin Paz Maria Gardiazabe zum Leben erweckt und einen kleinen Teil der Marsano-Blumen dort angebaut haben. Dann kam Corona.

Und natürlich habe der Virus auch die Mitarbeitenden bei Marsano erst einmal aus der Bahn geworfen. „Aber der Garten hat uns Halt gegeben bei all dem Auf und Ab. Wir mussten zumachen, aufmachen, wussten nicht richtig, wie es weiter geht. Der Garten gab uns eine Beständigkeit. Ein Teil des Teams war immer mit im Garten, die Azubis dauerhaft – das war eine Gemeinschaft. Wir haben richtig toll geerntet, was super war, weil viele Blumen zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr nach Deutschland kommen konnten, die großen LKWs aus Holland durften nicht mehr über die Grenzen. Wir hatten unsere erste Ware, und das sorgte für Aufsehen. Denn die Blumen, die wir hatten, die kamen aus unserem eigenen Marsano-Garten.“

Narzissen und Dahlien

Zusammen mit den Azubis kümmerten sich die Marsanos um die Beete, pressten Blüten, begannen ein Marsano-Herbarium, beschrifteten, sortierten, stellten den Marsano-Tee her. „Wir waren immer an der frischen Luft. Und dort konnten wir gemeinsam etwas schaffen“, erzählt Katrin. Annett nickt: „Es war schon toll, was Katrin da mit dem Team geleistet hat im ersten Corona-Jahr. Wer dorthin kam, Ende des Sommers, war einfach glücklich, denn dort fand man so vieles, was man hier im Handel noch nie gesehen hatte, zum Beispiel ganz hohe Dahlien.“ Und die Kund*innen dankten es ihnen. „Sie standen draußen und haben richtig aktiv gefragt: Gibt’s noch Narzissen aus dem Marsano-Garten? Und was kommt denn als nächstes?“ Annett und Katrin lächeln sich an, während sie sich daran erinnern – das sieht man trotz der Masken.

Aus vielen Gesprächen mit Menschen, die die Idee von Marsano mit dem Eigenanbau und den Bio-Blumen verstanden haben, entwickelte sich der Pachtvertrag für ein Feld in Märkisch Wilmersdorf, erzählt Annett. Nun gab es den Marsano-Garten und das Marsano-Feld. Und das hieß: Noch mehr eigene Blumen. Noch mehr Miteinander und die Möglichkeit, im Freien zu sein und eine sinnvolle Arbeit zu tun. Und weil Bilder manchmal mehr sagen als Worte, folgen hier visuelle Eindrücke.

Natürlich, regional, nachhaltig, persönlich… Die Marsanos in ihrem Garten. Foto: Marsano

„Einerseits ist das Nachhaltigkeitsthema wichtig. Andererseits war es uns wichtig, dass wir andere Blumen haben als die anderen Anbieter*innen und das haben wir richtig gut geschafft.“

Annett Kuhlmann
Foto: Marsano

„Wir haben gesagt: Ok, wir arbeiten jetzt gemeinsam auf dem Feld. Das machen wir ab März. Jeden Tag. Monatelang draußen. Und alle sind dabei – Kinder. Hunde. Alle.“

Katrin Jahn
Foto: Marsano

„Das ist ein Wahnsinn, was Katrin da mit dem Team im letzten Jahr aufgebaut hat und wie wir so Mitarbeiter*innen aus der Kurzarbeit ziehen konnten.“

Annett Kuhlmann
Foto: Marsano

„Man hat sich fast schon darum gestritten, wenn das Auto mit den Blumen aus dem Garten kam. Alle stürzten sich drauf. Es musste immer eine Blume aus dem Garten dabei sein.“

Katrin Jahn
Foto: Marsano

„Der Garten hat uns Halt gegeben bei all dem Auf und Ab – wir mussten zumachen, aufmachen, wussten nicht richtig, wie es weiter geht. Der Garten gab uns eine Beständigkeit.“

Katrin Jahn
Foto: Marsano

„Wir haben auf dem Feld auch immer noch mal andere und neue Fähigkeiten kennengelernt bei unseren Mitarbeiter*innen.“

Annett Kuhlmann

Weihnachtswünsche

Zurück zu Weihnachten. Obwohl: Müssen wir dahin eigentlich zurück? Oder sind wir – wenn wir über den Marsano-Garten und das Marsano-Feld sprechen – nicht schon längst da? Denn schließlich wird Weihnachten ja auch das „Fest der Liebe“ genannt. Und es mag pathetisch klingen, aber Liebe ist hier bei Marsano überall. In den Werkstücken. In den Räumen. In den Blumen. Im Garten. Auf dem Feld. In den Leuten, die hier gemeinsam die Schönheit unserer Umwelt betonen und hervorheben.

Der Stil von Marsano ist unverwechselbar und mit Worten schwer zu beschreiben. Die Gründer*innen schaffen das dann aber doch: „Wir sind ständig in Bewegung. Wir machen das, was uns gefällt. Wir lieben Farben. Wir lieben Formen. Und Bewegung. Ein bisschen verrückt, ein bisschen wild.“ Und Annett ergänzt: „So wie wir.“

Und weil man sich an Weihnachten alles wünschen darf, frage ich Annett, Katrin und Andreas, was sie sich für 2022 wünschen. Und alle sagen beinahe aus einem Mund: Dass es aufhört. Dass Corona aufhört. Dass wir alle wieder frei und sicher arbeiten können.

(Geschenk-)Ideen aus der Marsano-Welt

Wer jetzt Lust bekommen hat, seine Liebsten zu beschenken, sie zu inspirieren oder einfach gemeinsam in Weihnachtsstimmung zu kommen: Besucht Marsano in Berlin-Mitte, online oder offline. Egal für wen: Hier werdet ihr fündig.

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