Aline Abboud – Foto: Simon Cornils

Aline Abboud: „,Die da oben‘ – das sind wir alle“

Wirklich wichtige politische Themen sollten über einem großen Topf Pasta besprochen werden. Davon ist unsere Moderatorin Aida Baghernejad überzeugt. Ihre allererste Gästin im neuen Podcast Pasta&Politik ist Aline Abboud, die Spaghetti á la Libanaise mitgebracht hat.

Als Aida kurz vor der Podcastaufnahme das Rezept von Aline Abboud nachkocht, horcht sie auf. Gewürze in Öl anbraten? Das kommt ihr doch bekannt vor… Ihre Eltern kommen gebürtig aus Iran, Aida ist mit der persischen Küche aufgewachsen. Etwas später lacht Aline, ja, am Ende seien die persische und die libanesische Küche doch recht ähnlich. Sie verrät, dass sie das Rezept ihrer Oma bis heute noch nicht nachgekocht habe – für Pasta&Politik wagt sie es dann aber zum Glück doch.

Aline Abboud wurde 1988 in Ost-Berlin geboren. Sie studierte Arabistik in Leipzig, Beirut und Istanbul. Seit 2016 ist sie beim ZDF Redakteurin der Nachrichtensendung “heute”. Außerdem moderiert sie “heuteXpress”. Als On-Reporterin übernahm sie 2018 die Rubrik “außendienst” im “auslandsjournal”. Seit 2019 ist sie einer der Köpfe des Funk-Formats “DIE DA OBEN!”. Für arte produzierte sie im vergangenen Jahr die Dokumentation “Und jetzt wir!”, in der sie der Frage nachging, was jugendliche Protestkultur in Europa bewegt. Im September wird sie Moderatorin der Tagesthemen neben Caren Miosga und Ingo Zamperoni. Damit ist sie die erste in der DDR geborene Tagesthemen-Moderatorin.

„Halb-Libanesin mit Ost-Berliner-Migrationshintergrund“

„Ich bin Halb-Libanesin mit Ost-Berliner-Migrationshintergrund“, schrieb Aline provokant über sich selbst. Das seien Quoten, für die sie mittlerweile immer bekannter werde: eine Frau, in der DDR geboren und mit so etwas wie Migrationshinter/vordergrund-Biografie. Obwohl sie sich schon seit einigen Jahren so bezeichnen lasse, sei es für sie nie ein Thema gewesen – weder als Kind noch in der Schule oder im Studium.

„Es ist wichtig, dass wir viel mehr darauf achten, wie wir formulieren, wie wir uns ausdrücken und wie wir vor allem über die Sprache motivieren.“

Aline Abboud

Aline sagt, es sei fatal, wenn Kindern beigebracht werde, dass sie Menschen zweiter Klasse oder was auch immer seien, weil die Eltern aus xy kommen. Ein wichtiger Teil ihres journalistischen Schaffens ist für Aline die Bildungsarbeit. Immer wieder spreche sie mit Jugendlichen auch über Identität und Heimat. Wo man sich zugehörig fühlt oder fühlen kann. Kinder seien unsere Zukunft. „Und daher ist es wichtig, dass wir viel mehr darauf achten, wie wir formulieren, wie wir uns ausdrücken und wie wir vor allem über die Sprache motivieren.“

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„Warum können wir nicht einfach zusammenarbeiten, zusammen funktionieren, uns austauschen, positiver kommunizieren – und akzeptieren, wer wir sind?“

Aline Abboud

Es geht in diesem Gespräch um unsere Privilegien, die wir uns immer wieder bewusst machen müssen; es geht um Vielfalt und Identität und die Angst der Medien, diese abzubilden. Aida und Aline sprechen auch über die Corona-Pandemie. Über den Tag, als sich Demonstrierende bei Protesten gegen die deutsche Corona-Politik gewaltvoll Zugang zum Reichstag verschaffen wollten. Und über die Ungleichheit und Ungerechtigkeit, die die Pandemie einmal mehr zutage bringt. „Warum“, fragt Aline, „können wir nicht einfach zusammenarbeiten, zusammen funktionieren, uns austauschen, positiver kommunizieren – und akzeptieren, wer wir sind?“

Positive Erlebnisse

Aline ist in Ostdeutschland aufgewachsen. Ihr Vater kam im Jahr 1982 aus dem Libanon in die ehemalige DDR, um dort zu studieren. Weil sie ihre Familiengeschichte besser kennenlernen möchte, sei sie gerade in den vergangenen Jahren noch einmal anders mit ihren Eltern ins Gespräch gekommen. Ihre Mutter und ihr Vater lernten sich in Leipzig kennen. Die DDR-Bürger*innen seien damals eingesperrt gewesen, durften nicht reisen. Menschen aus anderen Ländern – aus Kuba, Chile oder eben dem Libanon – lösten positive Emotionen aus. Die Leute waren offen, freundlich, „es war eine ganz andere Willkommenskultur“, sagt Aline. Die DDR war ein Unrechtsstaat, das sei klar. Aline möchte aber versuchen, solche Geschichten und Erlebnisse, also eher Positives weiterzugeben, auch um mit Klischees über Ostdeutschland zu brechen.

Walnüsse und Pinienkerne

Aida und Aline sprechen in Pasta & Politik über die Art und Weise, wie sie vom Außen „gelesen werden“ und wie wenig das oft mit ihrem eigenen Gefühl zu tun hat. Außerdem kreieren sie ein iranisch-libanesisches Pasta-Gericht mit Walnüssen und Pinienkernen. Und sie erklären, warum wir uns gerade heute in Sachen Gelassenheit und Freiheit ein bisschen vom Stoizismus der alten Griech*innen abgucken sollten.

Schließlich verrät Aline noch, mit welcher Persönlichkeit sie unbedingt einmal einen großen Teller Pasta essen möchte. Seid gespannt auf die erste Folge von Pasta&Politik. Mit Aline Abboud.

Spaghetti á la Libanaise – Foto: Aida Baghernejad

Spaghetti á la Libanaise „nach Rezept meiner Oma“:

500g Spaghetti
3 Dosen Pizzatomate (gehackt)
2 Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
1/2 rote Chilischoten (wenn man scharf mag)
1-2 Karotten
2-3 EL Tomatenmark
350 g Rinderhack 
(geht auch vegan)
etwas Salz
etwas Pfeffer
etwas Olivenöl
etwas Paprikapulver, edelsüß
2 Lorbeerblätter
2 TL Kreuzkümmel
1 TL Oregano
1 TL Zimt (ganz wichtig!)
1 TL Zucker oder Erithrit

Die Zwiebeln schälen und fein würfeln.
Karotten schälen, sehr fein würfeln.
Den Knoblauch schälen und fein würfeln.
Die Chilischote in feine Ringe schneiden.

Einen Topf erwärmen, das Olivenöl hineingeben und Kreuzkümmel, Zimt, Oregano und Paprika darin anrösten, bis die Gewürze duften. Der Herd darf dabei nicht zu heiß sein, damit die Gewürze nicht verbrennen.

Das Hackfleisch zu den Gewürzen geben und anbraten, bis die Flüssigkeit verdampft ist und das Hackfleisch krümelig wird. Zucker dazu geben. 

Die Zwiebelwürfel, Lorbeerblätter und den Knoblauch dazugeben und 3 Minuten weitergaren. Die Tomatenwürfel dazugeben und 20 Minuten köcheln lassen, dabei immer wieder umrühren.

Nach 20 Minuten das Tomatenmark und die Chili-Ringe dazugeben und die Bolognese kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Einen weiteren Topf mit Wasser zum Kochen bringen, kräftig salzen und die Spaghetti darin al dente kochen.

Die Bolognese zu den Spaghetti geben, gut vermischen und mit geriebenem Parmesan servieren.

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Unser Partner für diese Folge von Pasta & Politik ist The Body Shop. Ein großes Thema, das in die DNA von The Body Shop eingeschrieben ist, lautet: Nachhaltigkeit! Und das nicht erst seit gestern. Schon die Gründerin Anita Roddick war zu ihrer Zeit davon überzeugt, dass die simple Idee des Wiederverwertens die Basis für den aktivistischen Umweltschutz von The Body Shop bildet. The Body Shop ist die wegweisende, nachhaltige Kosmetikmarke, die ein positives Umdenken erreichen möchte.

Das Unternehmen nimmt uns mit auf eine Reise, um das Thema Wiederverwertung ins kollektive Bewusstsein zu holen – und zwar mit einer einfachen, zugänglichen, preiswerten und qualitativ hochwertigen Lösung: Refill-Stationen. Sicher ist: Die Welt versinkt in Plastik. The Body Shop ruft alle Menschen dazu auf, etwas in ihrem Lebensstil zu verändern.

Mit der Kampagne #RefillReuseRepeat werden 2021 weltweit 400 moderne Refill-Stationen in den The Body Shop Stores eingeführt. 400 weitere folgen im kommenden Jahr. Lasst uns keine Zeit verlieren – werdet Teil der Refill Revolution! Let’s clean up our act to clean up the planet! Mehr Infos findet ihr unter thebodyshop.com. Und jetzt viel Spaß mit der ersten Folge von: Pasta & Politik.

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