Foto: Even PR by Tonya Matyu

Anne Dittmann fordert mit „Solo Moms“ das traditionelle Familienbild heraus


„Alleinerziehende sind eine Provokation für alle, die glauben, dass eine Familie aus Vater, Mutter und Kind besteht“, sagt die Journalistin und Autorin Anne Dittmann. Neun von zehn Alleinerziehenden sind Mütter. Die neue Staffel des Podcasts „Solo Moms“ hebelt alte Mythen und Vorurteile rund um Alleinerziehende aus – und setzt sich konstruktiv und zuversichtlich mit der Lebenswirklichkeit Alleinerziehender auseinander.

Jeder Schlusstrich, sagt Anne Dittmann, sei ein Anfang. Und dieser Spirit geht auch in den neuen Folgen von „Solo Moms“ auf die Zuhörer*innen über: auf Alleinerziehende – und alle anderen. Die ewige Liebe gibt es vielleicht nur im Film. Wobei: auch da immer weniger. Wir trafen Anne zum Interview und sprachen mit ihr über die zu selten betonten guten Seiten einer Trennung. Über die Bedeutung von Netzwerken. Über Dating. Und natürlich über die neue Staffel des Podcasts „Solo Moms“.

Ich habe selbst erlebt, dass mir gute Freund*innen von einer Trennung abgeraten haben, obwohl die Beziehung voller toxischer Dynamiken war. Erst recht, wenn Kinder im Spiel sind, ist der allgemeine Schrecken groß: Was assoziiert unsere Gesellschaft denn mit Alleinerziehenden?

„Ich folge seit Jahren einer Journalistin bei Instagram. Der Nachricht ihrer Trennung folgten viele schwere Kommentare: ,Hey, ganz viel Kraft’. Oder: ,Oha, bist du mutig.’ Dann kam ich und schrieb: ,Herzlichen Glückwunsch!’ Und sie war dankbar, denn mein Kommentar entsprach ihrem Gefühl. Ich habe da mittlerweile einfach eine andere Herangehensweise und gehe davon aus, dass bei einer Trennung doch mindestens eine Person ihrem Herzen gefolgt ist.“

„Ein Nein zu jemand anderem ist immer auch ein Ja zu sich selbst“, den Satz habe ich in deinem Buch „solo, selbst & ständig“ gelesen.

„Und das kann nicht schlecht sein. Ich merke aber tatsächlich auch, dass sich das Image einer Person verschlechtert, wenn sie sich trennt, sogar innerhalb meiner Bubble. Daran wird dann so eine Kompetenzfrage geknüpft: ,Anscheinend wisst ihr nicht, wie man Beziehungen gut aufrechterhält und pflegt, also was habt ihr falsch gemacht?’ Oder: ,Tja, das war dann anscheinend doch nicht die große Liebe.’ Und ich denke mir: Das war vielleicht schon eine große Liebe, aber die ist jetzt halt vorbei. Hoffentlich kommt noch eine.

„solo, selbst und ständig“ von Anne Dittmann

Dazu kommt dieser Vorwurf der Faulheit, meist auf die Frauen gemünzt, weil Beziehungsarbeit eben Frauenarbeit ist. Ich höre sogar oft, dass es ihre Schuld ist, selbst wenn er fremdgegangen ist – so ist es mir passiert.

Und schließlich kommt die Frage: Was tut ihr euren Kindern an? Dann ist man nämlich nicht nur inkompetent und faul, sondern man ist auch kein gutes Elternteil mehr. Entweder er hat sich getrennt, dann trägt sie auch irgendwie Schuld. Oder sie trennt sich, dann ist sie die egoistische Mutter. Oder beide trennen sich und sind dann auch schlechte Eltern, weil sie ihre Kinder traumatisierten.“

Ist es nicht genau umgekehrt? Dass wir mit einer Trennung echte Verantwortung übernehmen, wenn die Beziehung vorbei ist?

„Absolut. Es gibt sehr viele Menschen, die sich als Kind nichts sehnlicher gewünscht hätten, als dass sich ihre Eltern endlich trennen. Eine Trennung kann sehr konstruktiv sein. Man sagt damit den Kindern: ,Hey, wenn du unglücklich bist, dann musst du nicht in einer Beziehung ausharren. Wir leben dir jetzt vor, dass du dich durchaus aus dieser Beziehung zurückziehen kannst.

Studien zeigen, dass Kinder, deren Eltern sich getrennt haben und die gut durch eine Trennung begleitet wurden, in einem Fünfjahresverlauf sehr wohl wieder zu ihrem alten Wohlbefinden zurückfinden. Sie können sogar zusätzlich besondere Kompetenzen erwerben, wie zum Beispiel Kompromissfähigkeit. Wie gehe ich mit einem Konflikt um? Wie finden wir eine Strategie, um alle Bedürfnisse zu erfüllen? Man hat bei der Studie ,Surviving the Breakup’ schon in den 80er Jahren herausgefunden, dass sie sozial sogar weiter sind als ihre Peergroup.

Also: All diese Vorurteile treffen nicht zu. Das sind alte Mythen und leider machen die aber vielen Familien immer noch das Leben zur Hölle, wenn sich Paare infolgedessen eben doch gegen die eigentlich notwendige Trennung entscheiden.“

Ein sehr gewichtiger Grund, sich dagegen zu entscheiden, ist ja häufig das Geld, also finanzielle Abhängigkeit und Existenzangst. Wohin kann man sich mit solchen Befürchtungen wenden?

„Es gibt gute Beratungsstellen wie den Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. (VAMV), die Events und Veranstaltungen anbieten. Dort kann man sich informieren und Unterstützung holen. Dann gibt es die Alleinerziehendenkoordinierungsstellen, die jede größere Stadt hat, in Berlin gibt es sogar pro Bezirk eine Stelle. Auch beim Jugendamt und in Familienzentren kann man Beratungstermine buchen und Mentoring vereinbaren.

Viele kennen diese Angebote nicht, es wird selten darauf hingewiesen. Wenn man sich trennt und beim Jugendamt Unterstützung bei Unterhaltsfragen sucht, bekommt man keinen umfassenden Hinweis auf alle verfügbaren Beratungsangebote. Das ist besonders problematisch, wenn man aus einer Gewaltbeziehung kommt und dringend Hilfe benötigt.

„Ein Kind wünscht sich, lieber mit wenig Geld zu leben, aber dafür mit einer Mutter, der es körperlich und psychisch gut geht.“

Anne Dittmann

Ich war mal in einem Podcast zu Gast, und da haben wir über Gewalt in Partnerschaften gesprochen. Die Moderatorinnen haben gesagt, man könne es ja verstehen, wenn sich jemand doch nicht trennt. Da habe ich eingehakt und gesagt: ,Nein, das möchte ich so nicht stehen lassen. Ich möchte appellieren: Bitte versucht, euch zu trennen, auch wenn die Alternative Armut ist. Wenn man in der Beziehung bleibt, tut man das nicht fürs Kind. Das Kind wünscht sich, lieber mit wenig Geld zu leben, aber dafür mit einer Mutter, der es körperlich und psychisch gut geht und die keine Gewalt erfährt.“

In der Live-Folge der neuen Staffel deines Podcasts Solo Moms spricht deine Gästin Kim Reiners über das ,Dorf’, das sie um sich herum gebildet hat und durch das vieles möglich wird. Sollten wir unsere Energie in eben dieses Dorf stecken, und weniger in die Überhöhung der längst überholten Kleinfamilie?

„Ich habe auf jeden Fall festgestellt, dass kein Kind zwingend zwei zusammenwohnende, sich liebende Eltern braucht. Kinder brauchen Vertrauenspersonen. Mein Kind lebt nun auch schon seit bald acht Jahren mit einer Single Mama und er hat weiterhin einen Vater, auf den er sich verlassen kann – es geht ihm sehr gut. Wir haben uns ein Netzwerk aufgebaut. Es hat lange gedauert und ich finde es schade, dass es auch viele Eltern gibt, die sagen: ,Wie schafft ihr das bloß, wir gehen ja so schon auf dem Zahnfleisch’. Klar, so unterm Strich haben es Alleinerziehende oft schwerer. Aber wenn sie lang genug alleinerziehend sind und sich durch den ganzen Dschungel durchgearbeitet haben, haben sie einen entscheidenden Vorteil: nämlich dass sie sich nicht mehr abkapseln in einer Kleinfamilie.

Live-Podcast „Solo Moms“ mit Anne Dittmann und Kim Reiners. Foto: Even PR by Tonya Matyu

„Man kann schon sagen, dass sich Eltern grundsätzlich etwas von Alleinerziehenden abgucken können.“

Anne Dittmann

Viele Eltern denken, sie müssten den Familiensonntag machen und unter sich bleiben, um die Strukturen und Bindungen in ihrem kleinen Familienkonstrukt zu stärken. Das ist Quatsch. Ich verbringe oft Zeit mit meinen Freund*innen und meinem Kind. Wir haben eine sehr enge Bindung, erleben tolle Momente miteinander, schaffen Erinnerungen.

Auf den Fotos im Fotoalbum stehen meistens auch noch 3456 andere Leute drumherum. Und das ist ja auch gut so! Das heißt nicht, dass wir unsere Bindung nicht stärken. Da liegt, glaube ich, gesellschaftlich ein großes Missverständnis vor. Das finden Alleinerziehende schnell heraus und strukturieren ihr Leben entsprechend um. Ich finde das Leben dadurch auch viel reicher und schöner. Es entspricht sicherlich auch mehr meinem Typ, aber man kann schon sagen, dass sich Eltern da grundsätzlich etwas von Alleinerziehenden abgucken können.“

Du beschreibst in deinem Buch, dass du unerwartet und schnell alleinerziehend warst. Wie würdest du die Geschichte deines Aktivismus beschreiben?

„Ich war schon immer ein Mensch, dem Gleichberechtigung und Gerechtigkeit sehr wichtig waren. Schon als Kind habe ich mich oft mit anderen oder auch mit meiner Mama angelegt. Aber als ich alleinerziehend wurde, habe ich wirklich verstanden, was für ein Leben meine Mutter geführt hat. Obwohl ich mit ihr aufgewachsen bin, wusste ich nicht, was sie alles erlebt und erfahren hat. Das wurde mir erst klar, als ich selbst in einer ähnlichen Situation war.

Die ersten Jahre als Alleinerziehende waren sehr schwierig für mich. Es hätte nicht so schwer sein müssen, wenn es Menschen um mich herum gegeben hätte. Doch das war nicht der Fall. Manche konnten es nicht nachvollziehen, hatten keine Erfahrung damit oder unterschätzten einfach, wie es mir ging. Das machte die ersten Jahre extrem schwer.“

„Mein aktivistisches Erwachen kam größtenteils, als ich alleinerziehend wurde.“

Anne Dittmann

Und auf beruflicher Ebene?

„Ich hatte das Gefühl, auf dem Abstellgleis zu stehen. Ich konnte das nicht in Worte fassen und dachte, es läge an mir und meinen Kompetenzen, was auch auf den Selbstwert ging. Das Bewusstsein für die Schwierigkeiten Alleinerziehender und die strukturellen Ungerechtigkeiten hatte ich vorher nicht. Ich musste das alles selbst durchleben und erfahren. Ich erkannte, dass vieles strukturell bedingt war und begann, darüber journalistisch zu schreiben.

Mein aktivistisches Erwachen kam größtenteils, als ich alleinerziehend wurde. Mein erster Artikel über Alleinerziehende für die Berliner Zeitung war sehr empowernd. Als Journalistin hatte ich die Möglichkeit, laut zu werden und über diese Themen zu schreiben. Mein Instagram-Account wuchs, ich konnte viele Menschen erreichen.

Das Feedback von anderen Alleinerziehenden zeigte mir, wie wertvoll meine Arbeit war. Sie waren dankbar dafür, dass jemand ihre Schwierigkeiten in Worte fassen und ins Politische übersetzen konnte. Aktivismus in meiner Freizeit hätte ich nicht geschafft, aber durch die Zeitung und Instagram hatte ich einen Zugang, der es mir ermöglichte, etwas zu verändern und Menschen zu erreichen. Dabei bin ich geblieben.“

„Ich musste meine weibliche Sozialisierung, die uns ja alle klein hält und aus uns quasi Kinder macht, ablegen.“

Anne Dittmann

In einem Podcastinterview erzählst du, dass du in deinen neuen Lebensstil nach und nach hineingewachsen bist. Wie sah dieser Prozess aus?

„Ich hatte viel mit Depressionen zu tun. Meinen Job damals habe ich gekündigt, weil er mich einfach nicht erfüllt beziehungsweise mir noch mehr Kraft geraubt hat. Dann kam vieles zusammen. Ich hatte diese Reichweite auf Instagram und konnte als freie Journalistin und Autorin immer mehr so schreiben, wie ich das wollte. Ich denke im Rückblick, dass auch die Depressionen dadurch gekommen sind, dass ich vorher eben kein Geld und keine Zeit hatte, mein Leben richtig zu gestalten.

Mittlerweile bin ich fünf Jahre selbstständig, ich bin Familienversorgerin geworden, habe eine GbR gegründet, mir etwas aufgebaut, und bin dadurch eine ganz andere Frau geworden. Der Beruf war mir wichtig, ich bin eine ehrgeizige Person. Aber was die Gestaltung meiner Umwelt und meiner Beziehung angeht, war ich schon immer sehr weiblich sozialisiert: möglichst Harmonie herstellen und dadurch meine eigenen Grenzen überschreiten, meine eigenen Bedürfnisse zurückstellen. Und ich musste durch das Alleinerziehendsein hardcore lernen, dass das alles nicht mehr geht. Diese weibliche Sozialisierung, die uns ja alle klein hält und aus uns quasi Kinder macht, die musste ich ablegen, denn ich hatte ja ein Kind und niemanden, auf den ich diese Verantwortung projizieren konnte.“

Wenn man etwas Eigenes aufgebaut und eine gewisse Struktur erarbeitet hat, ist es nicht so einfach, eine neue Person zu integrieren. Worauf legst du wert, wenn du datest?

„Ich möchte kein Leben führen, in dem ich mein eigenes Leben nicht selbst so gestalten kann, wie ich das möchte. Ich bin jetzt eine eigenständige und von anderen unabhängige Person. Deshalb wird meine nächste Beziehung eine Art von Beziehung sein, die ich vorher nie so geführt habe: eine Beziehung auf Augenhöhe. Aber diese Person zu integrieren, ist natürlich nicht einfach. Ich habe meine weibliche Sozialisierung zu einem gewissen Grad abgelegt bzw. verändert, sodass ich nicht mehr so leicht das Männliche kompensiere. Es gibt Studien zu hetero Partnerschaften, die zeigen, dass Männer eher ,nach unten’ daten. Alles andere greift ja die Männlichkeit an.

„Ich würde keinen Mann daten, der über sich selbst sagt, er sei ein Feminist.“

Anne Dittmann

Männlich sozialisiert heißt noch immer oft, dass er der Versorger ist, dass er besser qualifiziert und klüger sein, mehr Geld und mehr Macht haben muss. Es gibt wenige Männer, die diese Männlichkeit abgelegt und das für sich erarbeitet haben. Dazu kommt: Ich bin eine Frau, die gut qualifiziert ist, die ihr eigenes Leben finanzieren kann. Für mich ist es schwierig, nach oben zu daten, nicht unbedingt finanziell, sondern auch aufgrund meines Selbstbewusstseins, meiner Erfahrung.

Ich würde aber zum Beispiel keinen Mann daten, der über sich selbst sagt, er sei ein Feminist. Da gehen bei mir die Alarmglocken an. Ich habe solche Erfahrungen schon gemacht und festgestellt, dass jemand, der sich selbst als Feminist bezeichnet, sogar das Gegenteil sein kann – Stichwort ,linke Macker‘. Daher achte ich lieber auf bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, die nichts mit Schlagworten zu tun haben. Und ich achte darauf, ob er Interesse an meiner Meinung hat.“

Der Finanzminister Christian Lindner erklärte bei der Vorstellung der Kindergrundsicherung, dass die Erwerbsbeteiligung von Alleinerziehenden trotz Ausbau der Kinderbetreuung zurückgegangen sei. „Wir wollen keine Anreize schaffen, sich nicht um Arbeit zu bemühen“, sagte er. Durch die neue Anrechnung der Unterhaltsvorschüsse, die Alleinerziehende nur bei Erwerbstätigkeit erhalten, gebe man einen Anreiz zur Arbeit. – Welchen Titel trüge ein Panel, auf dem du und Christian Lindner gemeinsam sitzen?

„,Streitgespräch zu Kindergrundsicherung und Alleinerziehenden’. Also klar: Ich habe Christian Lindner viel zu sagen. Es gibt etliche Falschinformationen, die er gestreut hat. Vielleicht würde das Panel auch heißen: ,Christian Lindner entschuldigt sich’, weil ich ihn auf der Bühne dazu bringen würde.

Er hatte in einer Fernsehsendung im Rahmen eines 1:1 Talks die Möglichkeit, sich zu entschuldigen und öffentlich anzuerkennen, dass das eine Falschaussage war. Er hat es aber nicht gemacht, er hat es einfach nicht gemacht, er hat keine Verantwortung übernommen. Der Titel des Panels könnte auch sein: ,Christian Lindners letzter Akt’. Weil er bei der nächsten Wahl einfach keine Rolle mehr spielt. Das hat er sich selbst zuzuschreiben.“

Dieses Panel möchte ich unbedingt sehen. Aber vorher hören wir deinen Podcast, die zweite Staffel von „Solo Moms“ ist gestartet. Es wird acht Folgen geben. Was erwartet uns hier?

„Einerseits habe ich zwei tolle Erziehungsexpertinnen dabei. Nora Imlau beantwortet Hörer*innenfragen zum Thema Bindung – ihr Buch heißt ,Bindung ohne Burnout‘. Alleinerziehende haben ein erhöhtes Burnout-Risiko und möchten eine gute Bindung zu ihren Kindern haben, haben aber manchmal Sorge, dass ihre Kinder zu kurz kommen.

Mit Susanne Mierau spreche ich übers Schlafen. Alleinerziehende greifen öfter zu Schlaftabletten als andere Eltern, daher diskutieren wir auch, wie man gut schlafen kann, was ja elementar für die eigene Gesundheit ist.

SOLO MOMS geht in die zweite Staffel.

Mit Caroline Rosales spreche ich über das Kunstschaffen als Alleinerziehende und ihre tolle Serie ,Sexuell verfügbar‘, die ich absolut gefeiert habe.

Um verwitwete Alleinerziehende geht es im Interview mit Inga Krauss.

Meine Gästin Jule Weber habe ich mal als moderne Lorelai Gilmore von ,Gilmore Girls‘ bezeichnet, weil sie als Teenager schwanger wurde und alleinerziehend war. Jetzt lebt sie mit ihrer Frau in einer WG. Es geht um den Familienbegriff – also: Was ist Familie eigentlich? Sie planen, gemeinsam ein Kind zu bekommen, der Themenbereich Kinderwunschklinik und künstliche Befruchtung wird auch gestreift.

Rechtliche Fragen haben wir mit der Familienrechtsanwältin Karola Rosenberg in einer Community-Folge beantwortet.

Vor einem Live-Publikum war Kim Reiners zu Gast, die bereits alleinerziehend ist und nun ihr zweites Kind per Samenspende erwartet. Mich hat besonders überrascht, wie wenig anonym Samenspenden sein können – Kim weiß über den Vater ihres Babys mehr als so manche Mutter in Paarbeziehung.

Aileen Puhlmann, Vorständin bei LemonAid & Charitea e.V., schließt die Runde ab mit einem ermutigenden Gespräch über das Chefin- und Alleinerziehend-Sein. Wer also überlegt, sich nach oben zu bewerben oder selbständig zu machen, sollte ihr unbedingt zuhören – die Folge ist eigentlich für alle Mütter.

Das sind Highlights, auf die wir uns freuen können. Sehr durchmischte und sehr wichtige Themen für Alleinerziehende.“

Den Podcast Solo Moms ist überall zu hören, wo es Podcasts gibt. – Danke, liebe Anne, für dieses Gespräch.

Zahlen und Fakten

In Deutschland gibt es mehr als acht Millionen Familien mit minderjährigen Kindern. Davon sind 18 Prozent alleinerziehend, also Mütter oder Väter, die allein mit ihren Kindern im Haushalt leben. In der Zeit von 1996 bis 2021 ist die Anzahl der Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern von 1,3 Millionen auf knapp 1,5 Millionen angestiegen. Von den rund 13 Millionen Kindern unter 18 Jahren leben inzwischen 18 Prozent mit einem Elternteil im Haushalt. In neun von zehn Fällen ist dies die Mutter.

Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)

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