Masha liebt es optisch aus der Reihe zu fallen und darüber zu bloggen. Wir haben mit ihr darüber gesprochen, wie alles begann.
Vom Liebeskummer zur Mode
Zum Bloggen kam Masha Sedgwick in einer Liebeskummerphase. Aber während die vorbei ging, hielt ihre Leidenschaft für das Schreiben. Sie ist seit fünf Jahren Teil des Bloggerkosmos und mittlerweile ganz vorne mit dabei. Wir haben mit ihr darüber gesprochen, warum sie so viele Leser für sich begeistern kann, ob sie vom Bloggen leben kann und warum sie es schwierig findet, wenn man sich zu sehr über die eigene Reichweite definiert.
Wann hast du mit dem Bloggen begonnen und was war der Auslöser?
„Ich hatte damals heftigen Liebeskummer und musste ihn irgendwie kompensieren; also habe ich einen Blog gestartet, auf dem ich über meine Gefühle schrieb. Nachdem ich über die Trennung hinweg gewesen bin und mich das Thema nicht mehr gereizt hat, habe ich mich einer anderen großen Liebe, der Mode, gewidmet.“
Mit über 50.000 Facebook-Likes für deine Seite stichst du unter den deutschen Bloggern ganz schön heraus. Was denkst du, mögen deine Leser so an dir?
„Ich glaube, die Leute mögen an mir, dass ich immer authentisch bin und mich nicht verstelle – selbst wenn ich dabei anecke und polarisiere. Gleichzeitig lasse ich den Leser ganz nah an mich ran und nehme ihn mit auf meine spannende Reise. Ich denke das Gefühl der unmittelbaren Nähe ist es, was meine Leser so an mir schätzen.“
Kannst du von deiner Arbeit als Bloggerin leben?
„Mittlerweile schon. Aber das war nicht immer so. Als ich mit dem Bloggen angefangen habe, hatte ich keine Ahnung, dass sich damit auch nur ein Cent verdienen lässt und bis vor geraumer Zeit blieb das Bloggen daher auch nur ein Hobby. Umso überraschter und glücklicher bin ich heute, dass ich meine Leidenschaft zum Beruf machen konnte mich dieser voll und ganz widmen kann.“
Zu einem erfolgreichen Blog, gehört auch ein gutes Marketing. Konntest du das bereits oder wie hast du dir das angeeignet?
„Sämtliche Skills habe ich mir nach und nach selbst angeeignet, mir Tipps geholt und einfach mal vieles ausprobiert. Der Bereich ist ja immer noch sehr neu und als ich vor fünf Jahren mit dem Bloggen begann, gab es ja kein ‚Handbuch’, wo ich hätte nachschlagen können. Vieles ist daher ein langsames Herantasten an die Dinge gewesen.“
Warst du schon immer so selbstbewusst?
„Ich habe es tatsächlich schon immer geliebt optisch aus der Reihe und aufzufallen. Da bin ich heute tatsächlich zurückhaltender als früher. Schließlich musste ich vieles ausprobieren, bevor ich sagen konnte ‚Hey das ist mein Ding!’ Bis heute probiere ich regelmäßig neue Styles aus und entwickle mich somit immer weiter. Wichtig ist mir dabei nur, mir selbst immer treu zu bleiben und mich so zu zeigen, wer ich bin.“
Es gibt sicherlich so etwas, wie dein Blogger-Ich. Unterscheidet sich das von dir als Privatperson und wenn ja wie?
„Das ist eine schöne Frage! Es gibt tatsächlich so eine Art Blogger-Ich und Privat-Ich, auch wenn es sich bei mir stark deckt. Aber im Privatleben bin ich beispielsweise viel weniger eitel und nicht so perfektionistisch, was mein Aussehen betrifft. Ich trage dann vergleichsweise wenig Make-up und auch keine aufregenden Frisuren, wie auf meinem Blog. Ich bin einfach viel entspannter mit meinem Äußeren, was ich zu einem Großteil meinem Blog zu verdanken habe.“
Du hast gerade einen Post zum Thema Reichweite und wie sich auf den Charakter auswirkt geschrieben. Um was geht’s da genau?
„Mir ist in letzter Zeit häufig aufgefallen, wie stark sich Menschen durch ihre Reichweite verändern und was für einen hohen Stellenwert Reichweite und ‚Fame’ in ihrem Leben haben. Ich finde das ziemlich besorgniserregend und habe in diesen Post meine Bedenken zur Sprache gebracht.“
Wie schützt du dich selbst davor, dich von dieser digitalen Währung verändern zu lassen?
„Ich weiß nicht ob es da einen speziellen Schutz gibt, aber ich habe tolle Freunde und eine Familie, die dafür sorgen, dass ich nicht abhebe und mich auch sonst immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Ich stelle es mir schwierig vor dem Business langfristig gewachsen zu sein, wenn man keinen Rückhalt hat und bin meiner Familie wahnsinnig dankbar, dass sie immer für mich da sind.“
Was rettet dir an einem schlechten Tag die Laune?
„Meine Katzen! Spätestens wenn die angekuschelt kommen, weiß ich, dass alles eigentlich in Ordnung ist. Wenn nichts mehr hilft: einfach früher schlafen gehen – am nächsten Tag sieht die Welt immer ganz anders aus.“
Und welchen Rat würdest du jungen Bloggerinnen geben, die dabei sind sich zu etablieren?
„Finde deine Nische und bleibe dir selbst treu. Es ist egal, ob du lieber Mode zeigst, die Fotos deiner Weltreise oder über deinen Lieblingskäse schreibst – wichtig ist nur, dass du dir selbst treu bleibst und am Ball bleibst, denn Erfolg stellt sich nicht über Nacht ein.“
Alle Artikelbilder: Masha Sedgwick
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