Der verspielte Stil der 50er Jahre trifft auf modernes Design: Ein Leipziger Architekturbüro setzt auf den Charme der Kontraste.
Architektur statt Schnaps
Wenn ein Architekturbüro, das sich auf die Gestaltung inspirierender Arbeitswelten spezialisiert hat, selbst in neue Räume zieht, kann man ein wenig mehr erwarten. Wie es zum Beispiel bei Design2sense aus Leipzig der Fall ist.
Das Büro hat die Räume einer ehemaligen Schnapsbrennerei bezogen und diese in einen kreative Arbeitslandschaft verwandelt. Auf 300 Quadratmetern ist Platz für 14 Arbeitsplätze mit viel Tageslicht. Zwei abgetrennte Nischen für Besprechungen befinden sich auf einem zentralen Podest und gliedern die Fläche optisch.
Bei der Gestaltung nahm Design2sense spielerisch die Geschichte der Räume auf: Der bunte Fliesenboden und die hübsch-altmodische Wandmalerei im Hausflur blieben erhalten. Weitere Originalstücke aus den 50er und 60er Jahren, wie etwa alte Aktenschränke aus Holz, bilden einen Gegenpol zu modernen Designermöbeln und auffälligen Leuchten. Als verbindende Elemente dienen eigens angefertigte Anbauten vom Schreiner und Retrofarben. Für Architekt Guido Rottkämper, der deutschlandweit für Einzelunternehmer und Mittelständler arbeitet, sind seine Räume im Norden Leipzigs auch ein Aushängeschild für seine Arbeitsweise. Laut eigenen Angaben will er bei seinen Entwürfen stets den Mensch, also den Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellen.
Sein Konzept ist es, Bereiche für verschiedene Tätigkeiten zu schaffen, Inseln zum ruhigen Nachdenken und zum Entspannen, aber auch Orte für Konzentration, Kommunikation und Inspiration. In den Räumen seines Büros ist Rottkämper das definitiv gelungen.