Wenn das Stresslevel ungesunde Ausmaße annimmt: Im Büro kann manchmal alles drunter und drüber gehen, aber gerade dann sollte man besonders auf sich achten.
Stress lass nach!
Die Aufgaben stapeln sich, die Termine sowieso und dann kommt auch noch immer wieder die Kollegin und fragt, ob man auch noch etwas von ihren To-dos übernehmen könnte. Es sind Szenen aus starken Stressphasen, in denen man sich mit einem gefühlten Ruhepuls von 190 durch den Tag quält und am Abend wie tot ins Bett fällt – nur um am nächsten Tag wieder wie ein Zombie in der Bahn zu stehen. Hach. Kennen wir alle. Und wenn es nur Phasen sind, dann ist das auch in Ordnung.
Aber selbst wenn man für solche Zeiten grundsätzlich gewappnet ist: Stress ist weder gut für unseren Körper, noch für unsere Seele und auch nicht für unsere Arbeit. Denn wer gestresst ist, wird fahrig oder dünnhäutig in Meetings und Kundengesprächen. Das kann ganz schnell in die Hose gehen und wenn es richtig blöd läuft, auch einen langen Rattenschwanz an unangenehmen Situationen nach sich ziehen. Und dann fängt der Stress erst richtig an.
Eigentlich wissen wir ja alle, was hilft, um runterzukommen. Und doch tun wir uns manchmal schwer, die Theorie auch wirklich in die Praxis umzusetzen. Deshalb hier ein kleiner Reminder mit 8 Tipps.
1. Listen schreiben – aber die richtigen
To-Do-Listen lieben wir doch alle. Die Krux an ihnen: Manchmal übertreibt man es und schreibt aus lauter Eifer mehr darauf, als man müsste – oder wirklich unwichtige Dinge, die erst einmal schön abzuarbeiten und schnell durchzustreichen sind, aber nichts zu einer klaren Strukturierung des Tages beitragen. Deshalb weg damit und nur die wirklichen Kernpunkte notieren – und das am besten chronologisch nach Deadline.
2. Delegieren nicht vergessen
Welche Aufgabe fällt wirklich in meinen Arbeitsbereich und welche nicht? Diese Frage nicht so streng zu nehmen, zahlt sich grundsätzlich im Alltag aus: Denn das bedeutet gutes Klima unter Kollegen und womöglich spannende Nebentätigkeiten für einen selbst. In wirklich stressigen Zeiten sollte man aber auf seinen Aufgabenbereich beharren. Denn so lässt sich ganz schnell ein voller Tag entzerren. Sich dazu morgens Gedanken zu machen und sich kurz im Team zu besprechen, hilft hier ungemein. Das führt auch gleich schon zum nächsten Punkt:
3. Teamstärken richtig nutzen
Wenn die Zeit knapp und viel zu tun ist, dann werden die Aufgaben gerne mal an jene verteilt, die eben gerade Luft haben. Kann man machen, lohnt sich aber in aller Regel nicht. Am besten schon vor Beginn eines Projektes zehn Minuten dafür investieren, sich zu überlegen, wer im Team was am besten kann. Die eine ist das Organisationstalent, der nächste ein super Texter und ein anderer ein Ass im Präsentieren. Wenn die Aufgaben nach Fähigkeiten verteilt werden, geht es allen leichter von der Hand – und die Ergebnisse sehen in der Regel hinterher besser aus.
4. Sport für den Ausgleich
Statt hundemüde ins Bett oder auf das Sofa zu fallen oder sich mit den Freunden zu einem Feierabendbier zu treffen, ist es ein probates Anti-Stress-Mittel, morgens oder abends etwas Zeit für Sport einzuplanen. Denn das bringt den Körper in Schwung oder hilft dabei, den über den Tag gesammelten Stress beziehungsweise das Adrenalin abzubauen. Aber das bedeutet nicht, dass wir alle wie die Irren unsere Runden drehen oder im Fitnessstudio den Spinning-Kurs für sehr Fortgeschrittene besuchen müssen. Auch ein Spaziergang oder das Fahrrad für eine Runde im Park rauszuholen entspannt und macht den Kopf frei. Zusätzlicher Nebeneffekt: Man hat die freie Zeit „sinnvoll“ verbracht und fühlt sich so auch gleich wohler.
5. Mittagspausen einhalten
Ja, es ist verlockend, bei vollen Tagen auf die Mittagspause zu verzichten. Lieber mittags durchziehen und dafür abends etwas zeitiger rauskommen, nicht wahr? Kompletter Quatsch. Wer sich und seinem Kopf keine Pause gönnt, füttert die gestresste Seele nur. Lieber etwas später und entspannter das Büro verlassen, als durchzupowern und auf ein richtiges Essen oder einen Plausch mit den Kollegen zu verzichten. Manchmal lassen sich gerade nach so einer vermeintlich gestohlenen Zeit Probleme viel schneller lösen. Außerdem kann man in der Mittagspause auch mal den anderen vorjammern und sich trösten lassen. Das tut gut.
6. Kleinen Ritualen Raum lassen
Morgens beginnt der Tag am besten mit einem großen Kaffee, für den man auch eine Ecke weiter läuft? Einmal die Woche ist der Lunch mit der Bekannten, die um die Ecke arbeitet, gesetzt? Abends trifft man sich regelmäßig mit den Freunde im Lieblingslokal? Diese kleinen Rituale sollte man einhalten, auch wenn es noch etwas Organisation mehr bedeutet. Denn so hat man noch immer das Gefühl, nicht nur für den Job zu leben und seine Tage im Griff zu haben.
7. It’s all about: Richtiger Rhythmus
Wie beim Tanzen ist auch im Joballtag der Rhythmus wichtig, um nicht aus dem Takt zu fallen. Und dazu zählt ganz besonders der eigene Biorhythmus. Das bedeutet: viel zu wenige und verschobene Schlafeinheiten, kein regelmäßiges Essen und die Angewohnheit, mehr auf den Kopf als auf den Körper zu hören, all das sollte möglichst selten vorkommen. Das schafft Ordnung und Ruhe für Körper und Kopf.
8. Time-Out
So, der Tag ist geschafft. Jetzt flux nach Hause und abschalten. Das funktioniert aber nicht wirklich, wenn dann der Laptop gleich wieder aufgeklappt und das Smartphone nach wie vor Griffbereit liegt. Weg damit: Denn das Netz ist – wie wir wissen – ein Ort, der sich einem schnellen Tempo verschrieben hat. Und genau das brauchen wir gerade ganz und gar nicht.
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