Hauptsache bunt und kreativ gilt für den Schreibtisch von Lea Lange, ebenso wie für das Kunst-Startup JUNIQE, das sie mit zwei Kollegen gegründet hat.
Manche mögen es bunt
Dass JUNIQE-Mitgründerin Lea Lange eine Schwäche für Farben hat, sieht man sofort. Auf ihrem Schreibtisch trifft leuchtendes Pink auf Azurblau, Violett auf Kunterbunt. Nach ihrem Geschmack dürfen die Töne gern etwas knalliger ausfallen. „Ich finde das erfrischend”, sagt sie, vor allem auch als Kontrast zu Excel und Powerpoint. Mit Tabellen und Präsentationen zu jonglieren, gehört eben auch bei einem so kreativen Startup wie JUNIQE, das Lea gemeinsam mit Sebastian Hasebrink und Marc Pohl im Herbst 2013 gründete, mit dazu. Worum es bei JUNIQE geht? Um urbane Kunst. Die drei Gründer hatten einen Onlineshop für ein junges Publikum im Sinn – mit Postern und Drucken, deren Motive von unabhängigen jungen Künstlern stammen. Keine New Yorker Skyline oder van Goghschen Sonnenblumen, sondern „Style mit Substanz” bieten sie, wie es auf der Website heißt. Das bedeutet: Illustrationen, typographische Bilder, Collagen, digitale Kunst und Fotografien. Diese gibt es aber nicht nur für die Wand, sondern auch auf T-Shirts oder Kissenbezügen, Smartphone-Hüllen oder Schreibwaren. Außerdem versteht sich JUNIQE als Plattform, auf der die Künstler und Kreativen sich präsentieren können, mit ihren Arbeiten, aber auch mit ihrer Geschichte und ihren Ideen.
Präsentation und Selbst-Motivation
„Privat bin ich eine ziemliche Chaotin”, gesteht Lea. In ihrer der Wohnung lasse sie überall ihre Sachen liegen und finde eigentlich nie sofort, was sie suche. Ihrem Büro sieht man das jedoch keineswegs an. „Hier achte ich mehr darauf und organisiere mein kreatives Chaos etwas besser”, sagt sie. Geht auch nicht anders. Mittlerweile arbeiten mehr als 20 Personen im Büro von JUNIQE. Weil das schon ein wenig zu eng ist, sucht das Startup gerade nach neuen Räumen. Dort soll es dann auch einen kleinen JUNIQE-Showroom geben. Aber auch schon jetzt verschönern einige Produkte aus dem eigenen Shop das Büro, JUNIQE-Kissen zum Beispiel, die auf dem Sofa liegen, oder Prints, die an den Wänden hängen. Das machen sie nicht nur, weil sie die Sachen selber toll finden, sondern auch, damit sich Besucher gleich einen guten Eindruck davon machen können. „In unserem neuen Büro werden wir ganze Wände mit unseren Drucken bestücken, weil die Motive erst so richtig zur Geltung kommen, wenn sie schön aufgehängt sind”, erklärt Lea und ergänzt: „Viele Leute können sich gar nicht vorstellen, wie groß DIN A0 wirklich ist.”
Momentan verbringt Lea viel Zeit am Schreibtisch, meist beantwortet sie dort Emails, schreibt Konzepte oder sucht nach neuen Künstlern. Auch ihr Mittagessen verdrückt sie, wenn es eilt, oft am Rechner. Irgendwann, wenn bei JUNIQE wieder weniger los sei, werde sich das ändern, glaubt sie. „Mal sehen, wann das der Fall sein wird”. Auf Leas Schreibtisch befinden sich indes immer ihre vier wichtigsten Utensilien: Laptop, Post-its, ihr Notizheft, iPhone und Textmarker. Da ist die junge Gründerin fast ein wenig altmodisch: Sie schreibt sich alles Wichtige von Hand auf. Aber natürlich nicht auf irgendwelche Zettel oder Blöcke. Stilecht notiert sie sich ihre To-Do-Listen und Ideen in hübsche Notizhefte. Griffbereit hat sie stets auch einen Stapel von Lifestyle-Magazinen, in denen JUNIQE-Produkte vorgestellt wurden. „Daran kann ich mich jeden Tag freuen”, sagt sie. Gerade an langen Schreibtisch-Tagen braucht man eben ein wenig Motivation zwischendurch.