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Was Sheryl Sandbergs Verlust sie gelehrt hat

Die Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg ist eine Symbolfigur des Women Empowerment. Bei einer Absolventenfeier in Berkeley hat sie, in einer sehr persönlichen und bewegenden Rede, hinter ihre Fassade blicken lassen.

 

Eine erfolgreiche Frau voller Lebensweisheiten

Die amerikanischen Eliteuniversitäten sind bekannt für ihre
berühmten Abschlussredner. In Berkeley stand dieses Jahr Sheryl Sandberg, die
Geschäftsführerin von Facebook, vor der Class of 2016. In ihrer Rede hat sie
etwas geschafft, das den wenigsten Rednern gelingt: Sie hielt eine sehr persönliche Rede, aus ihren Worten können wir ziemlich viel lernen. 

So beginnt ihre Rede zum Beispiel mit der Aufzählung von beeindruckenden Berkeley-Absolventen – allesamt Frauen.

„It´s my privilege to be here at Berkley, which has produced so many Nobel prize winners, Turing Award winners, astronauts, congress members, Olympic gold medalists – and that are just the women.“

Nach einigen einleitenden Worten, wird Sandbergs Rede dann sehr persönlich. Im vergangenen Jahr starb ihr Ehemann überraschend. Ein Verlust, mit dem sie sehr zu kämpfen hat. 

In der Auseinandersetzung mit dem Tod ihres Mannes habe sie drei Dinge gelernt, die uns allen im täglichen Leben helfen könnten: Sandberg musste lernen, dass sie den Tod ihres Mannes nicht als ihren Fehler auffassen darf. Daraus schließt sie für uns alle: Nehmt Fehler nicht persönlich. Lernt aus ihnen.

Not taking failures personally allows us to recover and even to thrive.

Außerdem hat es sie viel Kraft gekostet zu realisieren, dass nicht alle Bereiche in ihrem Leben von diesem einen großen Verlust betroffen sind. Auch das ist etwas, das wir alle in unserem Leben begreifen sollten, findet Sandberg. 

Sie selbst ist zehn Tage nach dem Tod ihres Mannes wieder zur Arbeit gegangen und hat gemerkt, wie hilfreich es sein kann, etwas anderes zu machen, um wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen. 

Das Schwierigste, das Sandberg lernen musste – etwas, das sie immer noch nur in besonders guten Momenten spürt – der Schmerz wird weniger. Vielleicht geht er nie vorbei, aber er kann weniger werden. Für unseren Umgang mit schwierigen Situationen ist auch das eine wichtige Erkenntnis.

Während ihrer Rede kämpft Sandberg immer wieder mit den Tränen und schafft es doch eine positive Botschaft an die Studenten weiterzugeben.

It is the biggest irony of my life that losing my husband helped me finding deeper gratitude, gratitude for the kindness of my friends, the love of my family and the laughter of my children. My hope for you is that you can find that gratitude, not just on the easy days like today, but on the hard days, when you will need it.“

Uns hat die Rede zum Weinen, Lachen und Nachdenken gebracht. Starke Leistung, Mrs. Sandberg! Prädikat: Sehr sehenswert. 

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