Männer, macht die Fliege!

Von wegen spiessig: Der kleine Bruder der Krawatte macht sich hervorragend um einen Männerhals.

 

Von wegen spiessig: Der kleine Bruder der
Krawatte macht sich hervorragend um einen Männerhals. Kein Wunder, galt die
Fliege bei ihrer Erfindung im 17. Jahrhundert als Frauenmagnet.

Ursprünglich
war die Fliege ja ein geknotetes Männerhalstuch. Man glaubt es kaum, aber
trotzdem galt es damals bereits in dieser Form als absoluter Frauenmagnet. Seinen
Durchbruch erlangte die Fliege in ihrer heutigen Form jedoch erst Jahrzehnte
später. Bekannte Träger wie Charlie Chaplin und Frank Sinatra machten die
schwarze Fliege in den 1940ern zu einem Kult-Accessoire.

In der Gesellschaft
wurde die Fliege jedoch nur zu ganz besonderen Anlässen getragen und fast
ausschliesslich in Kombination mit einem Smoking. So rar diese Gelegenheiten
waren, so selten liess sich die Fliege in der Öffentlichkeit in den folgenden
Jahren auch sehen.

Ihr Ruf
wandelte sich und irgendwann war die Fliege nur noch etwas für «Freaks». Verrückte
Wissenschaftler, mystische Magier und eigenwillige Künstler trugen sie im
Alltag. Und Kinderärzte. Ja, Kinderärzte trugen in den 70ern angeblich auch
gerne Fliege statt Krawatte.

2016: Es
ist Zeit, wieder Fliege zu tragen!

Mehr denn
je zählen für die heutige Generation Werte wie Individualität, Kreativität und
Offenheit/Neugier. Die «Freaks» von früher haben nicht nur aus Eigenwilligkeit
und Ausdruck ihrer Werte dieses Accessoire getragen, das praktische
Kleidungsstück liess sich auch viel besser in ihrem Alltag tragen als eine
Krawatte. Keine Kinder, die daran rumziehen. Kein Krawattenzipfel, der in einem
Farbtopf landet oder im Umgang mit Chemikalien oder Feuer in die Quere kommt.

Die Fliege
ist also ein Symbol für abenteuerlustige und mutige Individuen. Die unter Umständen
auch noch kinderlieb oder handwerklich begabt sind. So schnell kann ein spiessiges
Herrenhalstuch also zu einem Frauenmagnet werden …

Macht die
Fliege, liebe Männer!

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