Foto: Gage Skidmore / Flickr

Angelina: Geadelt von der Queen

Für ihr Engagement gegen sexuelle Gewalt erhält die Hollywoodschauspelerin den Titel „Dame“.

 

Angelina wird zur Dame

Sexuelle Gewalt gehört zu den perfidesten Kriegswaffen. Sie trifft die Schwächsten und das gleich doppelt: Auch heute noch wird über das Schicksal der vielen Opfer von Vergewaltigungen in Kriegsregionen aus Scham geschwiegen und die Täter kommen in der Regel straffrei davon. Diese Situation zu verändern, hat sich Hollywoodstar Angelina Jolie zur Aufgabe gemacht.

Mit Stars und politischem Engagement ist es ja oft so eine Sache, Jolie meint es aber offensichtlich sehr ernst. Das Thema lässt sie nicht mehr los, seitdem die Schauspielerin bei Dreharbeiten in Kambodscha für den Film „Tomb Raider“ erstmals mit dem Thema konfrontiert wurde. Seit über zehn Jahren reist sie nun als UN-Sonderbotschafterin des Flüchtlingswerks UNHCR in Krisengebiete und in Flüchtlingsgebiete und nutzt ihre große Popularität, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Dass sich gerade eine so bekannte Persönlichkeit wie Jolie gegen Kriegsgewalt gegen Frauen engagiert, ist für die Diskussion großer Wichtigkeit, bestätigt auch Lauren Wolfe von dem empfehlenswerten journalistisischen Project Women under Siege. Und das tut die Schauspielerin auf vielfältige Weise: In ihrem Regiedebüt „Liebe in Zeiten des Krieges“ aus dem Jahr 2011 thematisierte sie Folter und Vergewaltigung im Bosnienkrieg; vor zwei Jahren startete sie gemeinsam mit dem britischen Außenminister William Hague eine groß angelegte Kampagne. Erst vor wenigen Tagen ging deren „Global Summit to End Sexual Violence in Conflict“ zuende, an dem Regierungsvertreter von 129 Staaten und Nichtregierungsorganisationen teilnahmen.

Sexuelle Gewalt als Machtkalkül

„Sexuelle Gewalt hat nichts mit Sex zu tun, sondern nur mit Macht. Sie wird ausgeübt, um Unschuldige zu quälen und zu erniedrigen“, erklärte Jolie in ihrer Eröffnungsrede. Motto und Hashtag der Veranstaltung war  #TimeToAct. Die Ziele des Gipfels: Entschädigungen der Opfer, Veränderungen der Rechtslage, startegische Kooperationen auf internationaler Ebene zur Prävention sowie Dokumentation und Analyse der Verbrechen. „Wir müssen das Thema mit Priorität behandeln“, forderte Jolie.

Für ihr Engagement ist die Schauspielerin nun von ungewöhnlicher Stelle ausgezeichnet worden: Queen Elizabeth II. hat sie in den Adelsstand erhoben. Normalerweise kommt diese Auszeichnung nur Briten zuteil, ab und zu macht die Königin aber auch Ausnahmen, nun für Jolie. Mehr als 1.000 Ehrungen hat die Queen anlässlich ihres 88. Geburtstags ausgesprochen, darunter auch an Schauspieler Daniel Day Lewis, Schriftstellerin Hilary Mantel und den inzwischen verstorbene Internet-Aktivist Stephen Sutton. Es ist eine der höchsten britischen Auszeichnungen, die dem Thema und Jolies Mission hoffentlich noch ein wenig mehr Gewicht verleihen. 

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