Beim Thema Künstliche Intelligenz (KI) geht gern mal die Phantasie durch. Roboter, die sich unkontrolliert weiterentwickeln und die Weltherrschaft übernehmen, sind und bleiben Science Fiction – trotz aller technologischen Fortschritte, die aktuell erzielt werden. Spannend und lohnend ist es dennoch, sich mit Künstlicher Intelligenz zu beschäftigen: Selbstlernende Systeme und Roboter werden in den kommenden Jahren unseren Alltag durchdringen und erleichtern: als Fahrerassistenzsystem im Auto, als intelligenter Helfer in der Produktion oder als dienstbarer Geist im Smart Home. Fachkräfte für KI werden auf dem Arbeitsmarkt bereits händeringend gesucht und auch in klassischen Berufsfeldern sind künftig Kompetenzen im Umgang mit KI-basierten Systemen gefragt. Gründe genug für junge Menschen, darüber nachzudenken, beruflich „irgendwas mit KI“ zu machen. Warum das Thema fasziniert und worauf es bei der KI-Entwicklung ankommt, erläutert Elsa A. Kirchner,Leitende Mitarbeiterin am Robotics Innovation Center des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) und Mitglied der Plattform Lernende Systeme.
Beigetreten7. März 2019
Künstliche Intelligenz (KI) wird in den kommenden Jahren in vielen Bereichen unserer Gesellschaft selbstverständlich zum Einsatz kommen – sei es bei medizinischen Diagnosen, in Bewerbungsverfahren oder bei Entscheidungen über die Kreditwürdigkeit von Personen. KI-basierte Systeme gründen auf Algorithmen, die der Mensch ersinnt – und auf Daten, die er ihnen zur Verfügung stellt. Der Mensch, das ist in den meisten Fällen ein Mann. Zwar steigt der Anteil der Frauen im Studienfach Informatik seit Jahren kontinuierlich an. Noch immer aber ist nur jeder fünfte Absolvent weiblich, so die aktuellen Zahlen (2017) des Statistischen Bundesamtes.* Warum Diversität in der KI-Forschung und -Entwicklung eine wichtige Voraussetzung für Geschlechtergerechtigkeit ist, und was dafür weiterhin nötig ist, erläutert Regina Ammicht Quinn, Lenkungskreismitglied der Plattform Lernende Systeme und Sprecherin des Internationalen Zentrums für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) an der Eberhard Karls Universität Tübingen, im Interview.