Am Anfang der #MeToo-Debatte war ich erleichtert. Ich war erleichtert, endlich nicht mehr allein zu sein. All diese Geschichten nicht mehr nur als eine von unzähligen Whatsapp-Nachrichten zu lesen oder als Teil eines privaten Gesprächs zu hören. Endlich waren sie da, wo sie hingehörten: In der Öffentlichkeit. Doch diese öffentlichen Anklagen schienen keine Richtung zu haben. Ich fühlte mich zwischen den Lagern, ambivalent. Denn niemand schien zu wissen, was da eigentlich angeprangert wird. Viele Männer denken ja, es gehe um Komplimente, Flirts und schlechten Sex. Nein liebe Männer, darum geht es leider nicht. Es geht um Machtmissbrauch. Ein treffendes Wort für etwas, das sich schwer in Worte fassen lässt.
Beigetreten29. April 2019