Eins verbindet uns alle: Wir wollen etwas erreichen. Mehr Umsatz, mehr Erfolg, mehr Gewinn. Von mir aus auch mehr Freiheit, mehr Glück, mehr Zeit mit den Kindern…. Fakt ist, um Ziele zu verwirklichen, zählt wohl nur eins: arbeiten, arbeiten, arbeiten. Auch bei vielen meiner Kunden begegnet mir diese Einstellung immer wieder, die an unsere preußische Historie erinnert: „Mit Disziplin zum Erfolg“. Doch wenn übermäßiger Fleiß das Erfolgsrezept ist – wieso sind die Fleißigsten dann nicht auch immer die Erfolgreichsten?
„Das ist die faulste Sau der Welt.“ Diese Worte wurden mir vor 4 Wochen bei
einem Analysetag bei einem meiner Kunden von der Führungskraft gesteckt. Herr Eber – seines Zeichens die faulste Sau der Welt – verließ wohl gern mal bereits am frühen Nachmittag das Büro und hatte ungewöhnlich viele Auswärtsbesuche beim Kunden. Trotzdem konnte man über ihn sagen, was man wollte – er lieferte gnadenlos ab. Die besten Ergebnisse, Monat für Monat.
Als ich meinem Mann davon erzählte, sagte der nur: „Klingt irgendwie nach dir.“
Eine Prise Selbstreflexion später war klar: ganz falsch lag er damit nicht. Es
ist mir seit jeher eine große Freude und Ansporn, mit wenig Aufwand maximalen Erfolg zu haben. Was aber was das Geheimnis, was Herrn Eber und mich zu Gleichgesinnten machte?
Wie so oft im Leben war des Rätsels Lösung gleichermaßen simpel und doch komplex: „Effizienz“. Die Fähigkeit, bewusst oder auch unbewusst nach klaren Prinzipien zu handeln, seine Ressourcen und Fähigkeiten auf den Punkt genau dort einzusetzen, wo sie maximale Ergebnisse produzieren. Also „on time“ abliefern, statt sich fortwährend zu verausgaben. Und so funktioniert‘s:
1. Verdichten Sie Ihre Stärken.
Haben Sie stets den Fokus auf das eigene Tun und spielen Sie schonungslos
Ihre Stärken aus. Wenn Sie jemand sind, der gerne den Hörer in die Hand nimmt, tun Sie das und rufen Sie Ihre Kunden an. Wenn Sie lieber mit klugen Texten überzeugen, schreiben Sie E-Mails oder noch besser: persönliche Briefe oder auch handgeschriebene Weihnachtskarten. Sind Sie ein Smalltalk-Allergiker, vermeiden Sie lockere, inhaltsleere Runden. Ansonsten schmeißen Sie sich ins Getümmel. Wichtig ist, es gibt kein richtig oder falsch, sondern einzig und allein einen Fixpunkt, an dem Sie sich orientieren sollten. Handeln Sie nach Ihren Stärken und Sie werden die gewünschten Resultate erzielen. Lassen die Ergebnisse einmal auf sich warten, sollten Sie sich 2 Fragen stellen: 1.
Entspricht mein Handeln wirklich meinen Stärken? Wenn nicht, dann weitersuchen. 2. Habe ich meine Stärken ausreichend kultiviert? Haben Sie mehr Mut, halbe Sachen zählen nicht!
2. Suchen Sie den Weg des direkten Agierens.
Wie sagte Erich Kästner so schön: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Es
nützt nichts, 100 Stunden am PC zu grübeln oder zum Controlling-, Excel- und
Verwaltungs-Junkie zu mutieren, nur um möglichst viele Argumente anzuführen, warum etwas nicht funktioniert hat und die Ziele nicht erreicht werden konnten. Tun Sie und probieren Sie sich aus. Gehen Sie in den Kontakt mit den Menschen, von denen Sie etwas wollen. Das hat schließlich auch schon damals in der Disco geklappt. Nur wer Menschen oder Themen anspricht und in die Aktion geht, kann richtig was „reißen“.
3. Beziehen Sie klar und eindeutig Position.
Bitte vermeiden Sie in jedem Fall, ein Mensch ohne Punkt und Komma zu sein.
Eine gepflegte Pause, ein direkter Blick oder ein gelassenes Lächeln ist in den
meisten Fällen viel mehr wert und bewirkt vor allen Dingen oft mehr. Setzen Sie
klare Statements. Die Welt ist kompliziert und komplex genug, da lieben wir
jeden Menschen, der sich klar, einfach und verständlich ausdrückt. Wer
klausuliert, erinnert an inhaltsleere Personen, die mehr aufregen als anregen. Gut, einige Mitmenschen werden davon nicht begeistert sein, aber immerhin werden Sie als Person mit Profil und Charakter abgespeichert. Ich würde sagen, es gibt Schlimmeres.
4. Fokussieren Sie sich auf Ihr Ziel.
Wenn Sie ein Ziel verfolgen, dann verfolgen Sie es auch konsequent. Natürlich macht es Sinn, in der Betriebswirtschaft und in der Unternehmensführung die unterschiedlichen Eventualitäten von Best bis Worst Case zu betrachten. Aber Sie sollten das einmal gut und genau tun und dann wieder in die Schublade packen, um sich auf die Realisierung von Plan A auszurichten.
Das Allerallerwichtigste ist dabei das Timing! Jeder Speaker, Schauspieler, Comedian und Sänger redet immer nur von einem: dem richtigen Timing. Das Gleiche gilt für uns Business- und Performance-Junkies. Ein gepflegtes „ab und an mal looofe lasse“ spart unnütze Arbeit und manch aufkeimendes Problem löst sich so oft wieder von selbst.
Sich auf das Wesentliche besinnen und dabei fokussiert seine Stärken leben,
das ist es. Denn in jeder faulen Sau schlummert ein erfolgreiches Glücksschwein!