Menschen, die sonst nicht auf der Bühne stehen, sondern Tag für Tag handeln, Verbindung schaffen, sich mit aller Kraft einsetzen für ein gutes und gleichberechtigtes Leben für alle: Sechs von ihnen wurden am 20. November 2024 ausgezeichnet bei der Gala der GOLDENEN BILD der FRAU in Hamburg.
Es ist kaum möglich, bei dieser Veranstaltung einzelne Höhepunkte zu identifizieren, weil jeder Moment ein Höhepunkt war. Und doch möchten wir den Auftritt der Preisträgerin Anna-Lena von Hodenberg, der Gründerin von HateAid, hervorheben. Sie nutzte ihre Rede, um deutlich zu machen, dass der Hass vom Digitalen ins Analoge wandert, dass beispielsweise auch immer mehr Politiker*innen von digitaler Gewalt bedroht sind und sich infolgedessen aus der Politik zurückziehen. Als Beispiele nannte sie Tessa Ganserer, Karamba Diaby oder Marco Wanderwitz, die auch, weil der Hass und die Hetze unerträglich und bedrohlich wurden, nicht mehr für den Bundestag kandidieren werden.
„Es ist für uns alle an der Zeit, dass wir rausgehen und Haltung zeigen. Und jede Person kann das auf ihre eigene Art und Weise auch tun.“
Anna-Lena von Hodenberg, HateAid
„Wir sehen gerade, und das macht mich besorgt und traurig, dass diese Menschen einfach politisches Engagement aufgeben. Der Hass hat nicht nur seinen Weg vom digitalen Raum in unsere Parlamente gefunden, sondern er treibt die Leute auch aus den Parlamenten raus. Dann, am Ende, bleiben nur noch die übrig, die am lautesten schreien und die versuchen, unsere Demokratie in ihren Grundfesten zu erschüttern.“ Ihre abschließenden Worte ließen das Publikum aufstehen: „Es ist für uns alle an der Zeit, dass wir rausgehen und Haltung zeigen. Und jede Person kann das auf ihre eigene Art und Weise auch tun.“
Positive Gegenwelten
Ja, es war ein Abend, der nicht nur den festlichen Glanz einer Preisverleihung versprühte, sondern auch das starke Engagement und den unermüdlichen Einsatz von Frauen in unserer Gesellschaft feierte. Am 20. November fand die 17. Verleihung der renommierten Auszeichnung im STAGE Theater Neue Flora in Hamburg statt, einem Ort, an dem Mut, Durchhaltevermögen und soziale Verantwortung in den Mittelpunkt gestellt wurden. Organisiert von der FUNKE Mediengruppe, zog die Veranstaltung zahlreiche prominente Gäste an und zeigte einmal mehr, wie Frauen in den unterschiedlichsten Bereichen der Gesellschaft wahre Veränderung bewirken.
„In diesen Zeiten ist es wichtiger denn je, positive Gegenwelten zu schaffen.“
Julia Becker, FUNKE-Verlegerin
Julia Becker, Aufsichtsratsvorsitzende und Verlegerin der FUNKE Mediengruppe, eröffnete den Abend mit einer bewegenden Ansprache, in der sie die Bedeutung der Preisverleihung unter den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen hervorhob: „In diesen unsicheren Zeiten ist es wichtiger denn je, positive Gegenwelten zu schaffen. Die GOLDENE BILD der FRAU gibt uns die Möglichkeit, genau das zu tun – Projekte zu unterstützen, die das Gute fördern und einen Unterschied machen“, so Becker.
Auch Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, unterstrich in ihrer Rede die Rolle von Frauen als Treiberinnen des Wandels in Politik, Wissenschaft, Kunst und sozialen Projekten: „Frauen setzen sich weltweit für Gleichheit, Bildung, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit ein. Oft arbeiten sie im Hintergrund, doch ihre Taten sind unverzichtbar für eine bessere Zukunft.“
Emotionaler Höhepunkt der Gala war die Ehrung herausragender Frauen, die sich mit Leidenschaft und Engagement für gesellschaftliche Belange einsetzen. Besonders berührend war die Geschichte von Dagmar Schwan, die mit ihrem Verein „Helden für Herzen e.V.“ schwerkranken und sozial benachteiligten Kindern eine kleine Freude bereitet – mit „Superhelden“-Besuchen, die für viele ein Lichtblick in schwierigen Zeiten sind. Sie erhielt den Sonderpreis der Gala, der mit 10.000 Euro dotiert war.
Preisträgerinnen 2024
Die Preisträgerinnen 2024 beeindruckten nicht nur mit ihren persönlichen Geschichten, sondern auch mit den tiefgreifenden Initiativen, die sie ins Leben gerufen haben:
- Mitra Kassai bringt mit „Oll Inklusiv“ Senior*innen in Hamburg aus der Einsamkeit.
- Heike Rath unterstützt mit „Lichtstrahl Uganda e.V.“ Menschen in Gulu, Uganda, mit Kinik, Schule und Kinderheim.
- Anna-Lena von Hodenberg berät mit „HateAid“ Opfer von digitaler Gewalt und setzt sich für Menschenrechte im Internet ein.
- Hilly Škorić, selbst aus schwierigen Verhältnissen kommend, engagiert sich heute als Anti-Gewalt-Coach und hilft Jugendlichen, nicht in die Kriminalität abzurutschen.
- Elena Lierck kämpft mit „NichtGenesenKids e.V.“ für mehr Forschung und Unterstützung für Kinder mit Long Covid und ME/CFS.
Einen besonderen Moment gab es auch beim Publikumspreis, den Heike Rath für ihren Verein entgegennahm. Der mit 30.000 Euro dotierte Preis soll es ermöglichen, eine Versorgungsstation für unterernährte Kinder in Uganda zu bauen – eine Herzensangelegenheit der Preisträgerin, die sichtlich gerührt den Preis in Empfang nahm.
Ein Abend voller Inspiration und Solidarität – die GOLDENE BILD der FRAU 2024 war ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass der Einsatz für eine bessere Zukunft nicht nur notwendig, sondern auch möglich ist. Und so hieß es zum Abschluss der Veranstaltung: Menschen, die mutig für das Gute kämpfen, verdienen Anerkennung. Heute und jeden Tag.