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Helly Luv: Das „Postergirl“ der Peschmerga-Kämpfer

Wer ist die Frau, die mit Popmusik die Peschmerga-Kämpfer unterstützen will? Am Samstag gibt das Kulturmagazin Tracks einen Einblick in die (Gedanken-) Welt der Sängerin Helly Luv.

 

Wie eine Frau mit Popmusik im Krieg gegen den IS mitmischen
will

Wir alle stellen uns doch in regelmäßigen Abständen die
Frage, welche Strategien im Kampf gegen den IS sinnvoll und vor allem wirksam
wären. Nun, die kurdische Popsängerin Helly Luv hat darauf ihre ganz persönliche
Antwort gefunden: sie will die Peschmerga im Kampf gegen den „Daesh“, den
Islamischen Staat, mit in Popmusik verpackten Kampfparolen
unterstützen. Es wirkt skurril, denn hört man ihre Musik und blendet aus, worum es
geht, würde man bei geschlossenen Augen eher eine Großraumdisko als Kriegsszenarien vor sich sehen.

Nachdem sie 2014 das Video zu „Risk it All
veröffentlich hat, musste sie untertauchen – ihre Art sich darzustellen wurde
als Provokation empfunden, sie geriet ins Visier verschiedener islamistischer
Gruppierungen, die ihren popkulturellen „Angriff“ mit einer Morddrohung
quittierten
.

„Ich habe zwei Löwen und einen Panzer“

Stören tue sie das aber nicht, so sagt die Sängerin zumindest, die sich in ihrer
Inszenierung irgendwo zwischen Shakira, 
M.I.A. –Anleihen und Kim Kardashian einpendelt. „Ich habe zwei Löwen und einen Panzer, mit mir legst du dich besser nicht an“, sagt sie im Interview mit Tracks lapidar. Ob sie das wirklich nicht kümmert –
wer weiß es schon.

Die Frage jedoch, ob wir es hier mit
Kriegsverherrlichung, mit einer strittigen PR-Strategie oder einem ernstzunehmenden Engagement gegen den Terror des IS zutun haben. Zumindest steht
Helly Luv den Peschmerga-Kämpfern nicht nur in Sachen Propaganda nahe,
sondern auch familiär. Denn ihre Mutter war eine der wenigen weiblichen
Peschmerga und Luv erzählt, wie sie das Bild ihrer Mutter vor sich hat, mit
langen Haaren und einer Kalaschnikov im Arm: „Eine coole Frau!“

Man weiß nicht so recht, wie man die Künstlerin und ihre
Botschaften einordnen soll. Weiß nicht, ob man pikiert oder fasziniert ist.
Letztlich schaut man vielleicht einfach auf ein Pop-Phänomen, das auch in den
Social-Media-Kanälen boomt (sie hat über 400.000 Follower bei Instagram) und dass sie sich zur Aufgabe gemacht hat, die Welt darüber aufzuklären, wer „die Guten“
und wer „die Bösen“ sind. Nun, da ist Helly Luv wohl eine der wenigen, die das
im Dickicht der Verflechtungen noch eindeutig erkennen kann.

Wer mehr sehen will, sollte am Samstag, den 28. November um
22.40 Uhr in das Kulturmagazin „Tracks“ auf Arte einschalten, und sich ein
eigenes Bild machen – sie haben die Sängerin in Kurdistan getroffen .

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