Als wären Krämpfe, Bauchschmerzen und Übelkeit nicht schon Strafe genug, kostet uns unsere Periode jeden Monat auch noch viel Geld. Eine Studie in Großbritannien hat jetzt ausgerechnet, wie viel wir im Laufe unseres Lebens für unsere Periode ausgeben.
Die monatlichen Mehrkosten sind erschreckend
Unsere Periode kommt nicht nur mit Bauschschmerzen, Übelkeit und Krämpfen einher – sie ist auch noch verdammt teuer! Wie teuer, hat jetzt eine Studie in Großbritannien ausgerechnet. Insgesamt wurden 2.134 Frauen im Alter von 18 bis 45 Jahren, die im Moment regelmäßig ihre Tage bekommen, befragt. Hierbei kam heraus, dass diese im Laufe ihres Lebens 18.450 Pfund für ihre Periode ausgeben. Das sind umgerechnet etwa 21.923 Euro. Es ist anzunehmen, dass die Zahlen in Deutschland ähnlich sind. Dieser Betrag beinhaltet die unentbehrlichen Produkte wie Tampons, Binden und Schmerztabletten. Außerdem wurde mit einbezogen, dass viele menstruierende Menschen während ihrer Periode noch in Heißhungerattacken und neue Unterwäsche investieren müssen.
Über 77 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Periode normalerweise mindestens fünf Tage dauert. Während dieser Zeit benutzen insgesamt 24 Prozent von ihnen ausschließlich Tampons, 31 Prozent ausschließlich Damenbinden und 39 Prozent greifen auf beides zurück. Nur sechs Prozent nutzen Menstruationstassen. Etwas erschreckend ist, dass 91 Prozent angaben, regelmäßig auf Schmerztabletten zurückgreifen zu müssen.
Hygieneartikel, Schmerztabletten, Heißhungerattacken und neue Unterwäsche
Weiter wurden die Befragten gebeten, darüber nachzudenken, wie viel Geld sie jeden Monat für verschiedene Dinge, die sie für ihre Periode brauchen, durchschnittlich ausgeben. Dabei kam heraus, dass monatlich etwa 13 Pfund für Hygieneartikel, 8 Pfund für Unterwäsche und 4,50 Pfund für Schmerzmittel ausgegeben werden. Außerdem wurden 8,50 Pfund für Schokolade und weitere Heißhungerstiller sowie 7 Pfund für Anderes angegeben. Damit kommt eine Zahl von 492 Pfund beziehungsweise umgerechnet etwa 584 Euro im Jahr zusammen.
Im Durchschnitt bekommt man im Leben 450 mal seine Tage – da kommt ordentlich was zusammen! Nicht in Großbritannien, auch wir sind der Meinung, dass Hygieneartikel zu teuer verkauft werden und außerdem zu hoch besteuert werden. In Deutschland werden beispielsweise Tampons mit 19 Prozent Mehrwertsteuer, also als Luxusprodukt, besteuert. Vergleichsweise wird Duschgel, aber auch Lachskaviar oder Trüffel als „notwendiges Produkt“ mit einem verminderten Satz von sieben Prozent besteuert. In Kanada und in vielen Staaten der USA wurde die Besteuerung von Hygieneartikeln bereits abgeschafft beziehungsweise minimiert.
Zu menstruieren ist teuer – muss das sein?
Warum diese Debatte besteht? Zum Beispiel weil Tampons und andere Hygieneartikel für Menschen, mit Uterus gebraucht werden, nicht aber von cis Männern. Die Problematik schleift dementsprechend ein noch viel größeres Thema mit sich: Viele Produkte sind meistens bunt beziehungsweise rosa – und damit automatisch teurer als Produkte, die cis Männer ansprechen sollen. Das geht von Rasierklingen über Parfums bis hin zu Jeans. Hierbei geht es weniger um Steuern, sondern mehr um die Preispolitik der Unternehmen. Anscheinend ist die Zahlungsbereitschaft von menstruierenden Menschen schlichtweg höher.
Wir haben es hier mit einer großen Frechheit zu tun, denn weder aus unserem Geschlecht noch aus unserem monatlichen Leid sollte in dem Maße Profit geschlagen werden. Und uns sollte unsere Periode auch nicht viel mehr kosten als: unsere Nerven.