Neben Intelligenz gibt es Erfolgsfaktoren, die mindestens ebenso entscheidend für eine Karriere sind. Und das sind sie.
Weniger Bildung, aber mehr Erfolg – wie geht das denn?
Im Unterschied zur Intelligenz können wir unsere Eigenschaften und Charakterzüge verändern. Darum spielen sie – je älter wir werden – für Karriere und Erfolg eine immer wichtigere Rolle. „Wir haben alle in der Schule geraucht, und jetzt sieh’ uns an!“ – so der Refrain des Songs “Bleib’ in der Schule” der Band Trailerpark.
Ob wir in der Schule geraucht haben, hat nämlich weniger mit unserer Intelligenz zu tun – dafür gibt’s einfach zu viele schlaue Raucher, oder? Man kann z.B. durchaus wissen und verstehen, dass und warum Rauchen ungesund ist (= Intelligenz). Aber man kann sich aus persönlichen Gründen (= Geschmack, Persönlichkeit) dazu entscheiden, es dennoch zu tun.
Was macht also eine Persönlichkeit aus, die nicht nur aufgrund ihrer Intelligenz Karriere macht und Erfolge feiert?
Schleimerei? Vielleicht. Beziehungen? Schon möglich. Eine große Klappe? Kann sein. Kurzfristig können solche „Fouls“ nämlich schon mal helfen. Die meisten Menschen, die trotz schlechterer Noten und geringerer Abschlüsse mehr erreichen, punkten aber eher auf anderen Ebenen:
Sie scheinen – unabhängig von Ausbildung, Intelligenz, Noten, IQ-Punkten und Leistungsnachweisen – bestimmte Eigenschaften zu besitzen, die außerhalb von Schule, Uni und Ausbildung immer wichtiger werden.
Achte daher gerade auch bei Bewerbern, Mitarbeitern und Geschäftspartnern statt nur auf Hard.Facts auch auf diese Soft-Skills:
1. Selbstbeherrschung
Die Trennung von Beruflichem und Privatem – v.a. wenn es um Frust und Stress geht – ist sehr wichtig, da sonst die eine Sphäre von der anderen überschattet wird. Jeder hat mal einen schlechten Tag, und es ist keine Schande, wenn die anderen das merken! Grundsätzlich sollte man jedoch darauf achten, dass persönliche Emotionen nicht das Urteilsvermögen und Verhalten im Jobumfeld beeinträchtigen.
2. Zuversichtliche Grundeinstellung
Hier geht’s im Grunde um die berühmten Gläser, die halb voll oder halb leer sind. Entscheidend ist dabei aber, nicht auf den Zustand der Gläser, sondern auf ihre Entwicklung zu achten! Wenn Gläser leer werden, muss man motiviert sein, etwas dagegen zu tun. Denn: Jedes Glas kann man auch wieder füllen. Womit, hängt von der Situation ab:
Nimm das Glas, statt es nur anzugaffen – davon wird’s nicht voller.
3. Widerstandsfähigkeit (Resilienz)
Gesunder Geist in gesundem Körper – und das eine hat’s ohne das andere auf Dauer nicht leicht! Gönn’ dir und den Leuten um dich herum auch mal eine Verschnaufspause nach Phasen der Anstrengung. Achte darauf, ob und wie sie mit Druck- und Belastungssituationen, Stress und Krankeit klarkommen:
Ankämpfen vor Auskurieren, Auskurieren vor Anstecken – das sollte der Grundsatz sein.
4. Begeisterungsfähigkeit
Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob man sich auf neue Aufgaben und Herausforderungen einlässt, sich für sie begeistert oder sie von vornherein ablehnt. Nur weil etwas anders ist, ist es noch lange nichts Schlechtes – die Gewöhnung an Neues, das Entdecken unbekannter Fähigkeiten und das Überwinden von Vorbehalten erzeugt immer ein Erfolgsgefühl. Wenigstens dafür sollte man sich begeistern können, wenn schon nicht für die Sache selbst.
5. Einfühlungsvermögen
Ein Gespür für die Erwartungen und Emotionen anderer ist Gold wert! Sich in Kunden, Kollegen und Auftraggeber hineinversetzen zu können, öffnet Türen und Möglichkeiten in jeder Hinsicht! Rücksicht und Anteil nehmen, einander zuarbeiten und Probleme lösen – aber auch das richtige Maß an Druck ausüben, verhandeln und eigene wie fremde Interessen vertreten:
Das geht nur mit ausreichend Empathie!
6. Sorgfalt
Was an Skills fehlt, kann man oft mit der nötigen Gewissenhaftigkeit ausgleichen. Ziel- und lösungsorientiert zu arbeiten, heißt eben auch, dass man sich selbstständig um Lösungen bemüht, auch wenn man selbst an seine Grenzen stößt. Es bringt ja schließlich mehr, wenn ein Laie sich engagiert, als wenn ein Profi sich nur zurücklehnt, oder?
7. Aufgeschlossenheit
„Unter Frauen arbeite ich nicht.“ – „Das musste ich bisher noch nie machen.“ – „Ich mach’ ja alles, aber das kommt nicht in Frage.“
Solche Aussagen zeigen eines ganz deutlich: Wer sie in den Mund nimmt, ist mindestens in einem Bereich unflexibel. Schnelllebigkeit, Wandel und Unvorhersehbarkeit sind Aspekte, denen wir im Arbeitsalltag permanent ausgesetzt sind. Wer damit und mit seinen Mitmenschen aufgeschlossen umgeht, bereichert sich und andere!
8. Kommunikationsfähigkeit
Interaktionsfähigkeit bezieht sich auf Kommunikation und Initiative im Umgang mit anderen. Kann jemand mit Menschen reden? Kann jemand Konflikte moderieren? Kann jemand zwischen Small-Talk und Business-Talk umschalten? Wer in der Lage ist, auch vor fremden Leuten das Wort und die Initiative zu ergreifen, setzt Impulse, die voranbringen.
Ob Face to Face, per E-Mail oder am Telefon:
Wer kommuniziert, gewinnt!
9. Konsensfähigkeit
Eine eigene Meinung zu vertreten, zeugt von Selbstbewusstsein. Sich aber auch mal der Meinung anderer anschließen zu können, zeugt von Charakter. Das heißt natürlich nicht, dass man bei jeder Diskussion nachgeben und einlenken muss! Aber man sollte Einsicht zeigen können, wenn einen die Argumente anderer überzeugen, anstatt aus falschem Stolz nur auf stur zu schalten.
10. Lernbereitschaft
Hier kommt es v.a. auf zwei Aspekte an:
Einerseits darauf, sich selbst und anderen gegenüber die eigenen Fehler einzugestehen und zu verantworten.
Andererseits die Bereitschaft, den eigenen Horizont zu erweitern und dazuzulernen. Dazu gehört auch, dass man anderen zuhört und sich von ihnen einweisen bzw. einarbeiten lässt.
HINWEIS: Die Veröffentlichung des Textes erfolgt mit freundlicher Genehmigung von unternehmer.de. – dem Wissensportal für Gründer, Selbständige und Führungskräfte. Autor des Textes ist Michael Maußner.
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