Hauptsache bei den Job-Netzwerken angemeldet? Es braucht doch ein bisschen mehr, wenn man sein Profil wirklich für die Jobsuche nutzen will. Nach diesen sechs Dingen schauen Recruiter, wenn sie Linkedin nach neuen Mitarbeitern durchforsten.
Job-Netzwerke: Was Personaler wirklich interessiert
Irgendwann, gegen Beginn ihrer beruflichen Karriere oder
kurz davor, richten sich die meisten Menschen ein Profil bei einem Job-Netzwerk ein. Meist
läuft das vor allem nach folgendem Prinzip ab: Hauptsache, man ist erst einmal
dort zu finden. Und nachdem man die ersten Kontakte geknüpft hat, passiert bei
vielen auch nicht mehr, als ab und an das Profilbild zu ändern oder die
Arbeitsstelle gelegentlich zu ersetzen. Muss reichen, oder?
Nun, wer über so ein Profil tatsächlich neue Jobs finden
will, die spannend sind und zu einem passen, der sollte ein paar Minuten mehr in das Ausfüllen investieren. Denn am Ende bringt es nichts, sich bis aufs
letzte Detail auf ein Jobinterview vorzubereiten, wenn dann der eigene Auftritt
im Netz nichtssagend ist. Denn dort – da kann man sich absolut
sicher sein – wird der Personaler oder die Personalerin zuvor auf jeden
Fall vorbeischauen.
Das braucht ein Linkedin-Profil
Was Recruiter hier wirklich interessiert und was sie lesen
wollen, um den potenziellen Kandidaten richtig einzuschätzen – und was nötig ist, damit sie das eigene Profil überhaupt finden, das hat Quentin Fottrell zahlreiche
Recruiter gefragt und für Dailyworth aufgeschrieben. Wir haben die besten sechs Tipps
herausgefiltert.
1. Sei sichtbar
Die erste und wichtigste Regel: Mach dein Profil
öffentlich. Klingt viel zu simpel und doch: Noch immer haben viele Scheu davor, private Angaben für andere zugänglich zu machen – oder vergessen es schlicht. Doch was bei Facebook richtig und wichtig ist, macht in einem Job-Netwerk keinen Sinn. Wer solche Netzwerke für Jobofferten nutzen
will, sollte sein Profil wirklich dringend öffentlich einsehbar machen.
Auch wichtig ist, einzustellen, dass Kontakte über die Profil-Aktivitäten informiert werden. So ruft man sich immer mal wieder in Erinnerung. Aber: Wer nach diesem Artikel zum kompletten Überarbeiten ansetzt, stellt diese Funktion am besten für diese Zeit aus. Denn mit einer Postfach-Schwemme macht man sich nun wirklich keine Freunde – und keine neuen Chefs.
2. Sei genau
Die Beschreibung der aktuellen Stelle sollte immer folgende
Punkte enthalten: Jobtitel – und zwar so exakt wie möglich: Statt nur den Oberbegriff zu verwenden, sollte man hier auch das eigene Spezialgebiet hinzufügen –, Branche und Standort.
Solltest du in Frankfurt wohnen, aber eigentlich in Berlin arbeiten wollen,
dann ändere deine Postleitzahl von deiner aktuellen auf die Wunschadresse.
Denn: Viele Personaler durchsuchen Linkedin konkret nach dieser Angabe.Und so winkt vielleicht schon bald ein Job in der Traumstadt.
3. Nutze Schlüsselbegriffe
Viele Personaler suchen ganz gezielt nach
Schlüsselwörtern – gerade bei Führungskräften sollten diese im Profil
vorkommen. Deshalb sollte man bei der Bearbeitung darauf achten, ganz klare Begriffe zu verwenden, wie: „ausgezeichnet“, „gewonnen“, „aufgebaut“. Im Gegensatz zu gestelzten Kunstworten oder
zeitgeistigen Begriffen weiß so jeder Personaler gleich, wo der Kandidat einzuordnen ist. Also, auch wenn es lustig klingt und
gerade in der Startup-Szene gerne mal verwendet wird: Macht aus einem „Senior“
keinen „Wizard“.
4. Tritt dem Club bei
Auf Linkedin gibt es nicht nur Einzelprofile, sondern auch
Gruppen, die von Unternehmen oder Interessensgemeinschaften erstellt werden. Schaut euch mal in den Gruppen innerhalb eurer Branche um, tretet bei und macht euch ab und zu mit einem Kommentar
bemerkbar. Das erhöht nicht nur eure Sichtbarkeit, sondern lehrt einem im
besten Fall auch noch etwas über die aktuellen Tendenzen in dem Berufszweig.
Das kann nie schaden
5. Halte sie bei der Stange
Einmal von einem Recruiter aufgespürt, will man ihn auch
bei der Stange halten. Das macht man mit einem interessanten, am besten
lückenlosen Lebenslauf. Falls es doch mal Lücken gab, diese einfach mit dem
auffüllen, was in dieser Zeit passierte. Vielleicht einer Weiterbildung, einem
Sprachkurs, einer Reise. Lieber spricht man persönlich noch einmal über diese
Zeit, als den Personaler gleich zu „verschrecken“. Auch persönliches Engagement
oder beratende Aufgaben sollte man unbedingt angeben – je mehr Facetten von dir
zum Vorschein kommen, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass du dich von
möglichen Konkurrenten unterscheidest.
6. Sei selbstbewusst, nicht arrogant
Es ist immer gut, stolz auf das zu sein, was man macht und
was man bisher erreicht hat. Und doch sollte man sich kurz überlegen, wie man
diese Infos verpackt. Einerseits, weil auch Personaler natürlich nach Sympathie
aussuchen – und viel wichtiger: Weil viele Chefs niemanden einstellen wollen, der sie zu sehr
überflügelt. Das ist vielleicht keine schöne Wahrheit, aber nun mal leider gang und gäbe. Also benenne
deine Erfolge gerne, aber belege sie am besten. Als
Konferenz-Manager kann man bei einer sich wiederholenden Konferenz etwa angeben, um wie
viel Prozent sich die Teilnehmerzahl gesteigert hat, seit man angeheuert wurde.
Und natürlich sei auch hier noch einmal ein adäquates Foto
erwähnt. Wem erst gesagt werden muss, dass ein Foto vom gemeinsamen
Frühstück oder dem letzten Strandurlaub nichts taugt, dem ist wahrscheinlich
sowieso nicht zu helfen.
Aber so etwas muss man euch natürlich gar nicht mehr erzählen.
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