Kreative Chaoten mögen keine Ziele – brauchen sie auch nicht! So kann es trotzdem gelingen, die persönlichen und beruflichen Wünsche umzusetzen.
2018 soll alles anders werden?
Jahreswechsel – Zeit der guten Vorsätze. Traditionell richten viele Menschen jetzt den Blick in die Zukunft und wollen den Kurs auf mehr Glück, Erfolg und Zufriedenheit setzen. Bist du es aber auch leid, dass deine guten Vorsätze nie Realität werden? Oder hast du prinzipiell gar keine Lust, dir neue Ziele zu setzen? Dann kann es sein, dass du ein Kreativer Chaot bist. Und an das Thema ganz anders herangehen darfst.
67 Prozent der Deutschen nehmen sich für das neue Jahr etwas vor. Vorsatz-Europameister sind die Österreicher: 76 Prozent suchen sich konkrete Ziele oder Projekte, während die Schweizer mit 65 Prozent Vorsatz-Anteil ähnlich bewusst in die Zukunft blicken wie die Deutschen. Das ergab eine Umfrage des Campus für Kreative Chaoten.
Sport und Ernährung ganz oben unter den Zielen58 Prozent der Befragten wollen im neuen Jahr mehr Sport treiben und sich gesünder ernähren (im vergangenen Jahr wollten dies 49 Prozent der Befragten). Verständlich – denn nur wer so gesund und fit wie möglich ist, hat auch die beste Chance die anderen Wünsche und Ziele im Leben zu verfolgen. Wer sich hingegen von Stress, Fast-Food, Alkohol oder Schlaflosigkeit mürbe machen lässt, der kann sich weniger Schönes schaffen. Oder das Geschaffene nicht wirklich genießen.
57 Prozent der Deutschen, Österreicher und Schweizer wollen ihr Zeitmanagement verbessern. Dieser Wunsch entspricht repräsentativ dem, was viele Menschen heute antreibt: wir wollen nicht mehr nur funktionieren und brav unseren Pflichten folgen. Wir wollen im Meer der Möglichkeiten fischen und so leben, dass wir ein erfülltes und nicht nur ein gefülltes Leben haben. Und dazu ist die Zeit besser denn je. Denn selten standen uns so viele Wege und Chancen offen wie in unserer heutigen west-europäischen Kultur. Natürlich geht nicht alles im Leben, aber es geht mehr, als wir immer glauben!
54 Prozent der Studienteilnehmer möchten in den kommenden zwölf
Monaten herausfinden, was sie wirklich wollen und „ihr Ding“ machen.
Und was bewegt uns noch so?
Viele der Befragten gaben an, mehr Zeit für sich und ihre Lieben haben zu wollen. Andere gaben an, endlich mal Ordnung schaffen zu wollen
– im Kopf und in der Wohnung. Von Französisch über QiGong bis hin zu
Mathe-Lernen gingen die Wünsche der Teilnehmer. Finanzielle Ordnung schaffen sowie der Wunsch, Altes endlich mal abzuschließen wurden sehr häufig als Ziele genannt.
Bringen uns gute Vorsätze aber tatsächlich weiter? Nein, gute Vorsätze alleine bringen uns längst nicht ins Tun! Aber sie sind eine gute Startrampe, um die grobe Richtung für die kommenden Monate zu fokussieren. Je besser wir darüber nachdenken, was uns glücklich machen könnte, was uns wirklich Zufriedenheit schenkt, desto motivierender ist es. Und dann kann man gut darauf aufbauen.
Drei Dinge sind dabei für Kreative Chaoten ganz wichtig:
1. Löse dich davon, was „man erreichen müsste“. Steige aus dem
Gesellschafts-Hamsterrad, was „man” tun oder lassen sollte, aus und achte
lieber genauer darauf, was DICH persönlich zufrieden macht.
2. Mache dir klar, dass Kreative Chaoten eher keine „Ziele” formulieren, und auch keine glasklaren Visionen haben. Für Kreative Chaoten ist das Leben ein Meer an Möglichkeiten. Klare Ziele zu formulieren, motiviert sie nicht, sondern schränkt sie ein! Überlege dir lediglich eine grobe Richtung, einen „Korridor auf dem Meer der Möglichkeiten” und sei dann offen, für das was kommt.
3. Je kreativ-chaotischer du bist (Polypotential, Scanner-Persönlichkeit, Vielseitig-Interessierter) desto mehr darf der Punkt „Abwechslung” in deinen Wünschen auftauchen. Denn Abwechslung ist ein Lebenselixier für Kreative Chaoten!
Nutze die Energie und die Ruhe in den kommenden Tagen. Denke
über dich und deine Wünsche nach. Wichtig: es geht dabei nicht darum, dass wir uns und unser Leben „optimieren müssen”. Nein! Es geht darum achtsamer mit uns und unseren Lieben zu sein, damit wir bewusst so leben, wie es uns gefällt
(natürlich mit den üblichen Einschränkungen eines erwachsenen Lebens …)
Mit folgenden 7 Schritten klappt es!
Schritt 1: Notiere spontan: was willst du im kommenden Jahr gerne erleben, lernen, machen? Sammle deine Ideen auf einem Blatt Papier. Ohne zu bewerten!
Schritt 2: Notiere spontan, was du 2018 beenden willst. Was willst du NICHT mehr tun?
Schritt 3: Stelle dir die Frage nach dem „Warum”. Warum willst du dieses oder jenes für dich umsetzen oder beenden? Hast du hier eine gute, dich selbst überzeugende Antwort – dann los. Lautet deine Antwort eher lau „Ach, ich weiß auch nicht”, dann lasse besser die Finger von diesem Wunsch. Der wird verpuffen. Schade um deine Zeit!
Schritt 4: Frage nach dem „Warum nicht”. Finde heraus, was dich bremst, was dich immer wieder von dem abhält, was du „eigentlich” willst. Welcher Gegenwind macht dir das Tun schwer? Denn in der Regel hat es einen handfesten Grund, wenn wir nicht das tun, was wir „eigentlich” tun wollen. Die gute Nachricht: Sobald wir wissen, was uns hemmt, haben wir den Schlüssel zur Lösung in der Hand.
Schritt 5: Forsche nach dem „Was”. Was könnte es sein, was dich auf Ihrem Weg durchs Meer der Möglichkeiten zufrieden macht? Welche „Inseln” möchtest du gerne ansteuern auf deiner Lebenstour? Kamen bei Schritt 1 bereits tolle Ideen? Wenn ja, dann springe zu Schritt 6. Wenn nein, dann träume noch ein wenig. Und gibt dem Kreativen Chaoten in dir mehr Raum – und die Erlaubnis, viel Neues, viel Abwechslung in deine Wünsche zu packen.
Schritt 6: Entdecke dein „Wie”. Wie kannst du das, was du tun willst, zumindest ein bisschen realisieren? Was brauchst du dazu? Geld? Zeit? Unterstützung? Wissen? Hole dir Unterstützung durch andere Menschen. Verändere Gewohnheiten. Lerne, was du noch wissen musst, um gut loslegen zu können.
Schritt 7: Lege dein „Wann” fest. Finde den richtigen Zeitpunkt und lege los. Ja, lege los! Auch wenn du noch nicht das „perfekte” Ziel (Projekt, Idee …) gefunden
hast. Sehr häufig finden wir heraus, was wir wirklich wollen, wenn wir etwas
(in diese Richtung) unternehmen. Nur am Sofa können wir viel sinnieren – das
echte Leben zeigt, was uns dann auch tatsächlich Spaß macht.
Go for it!
Nutze die Tage um den Jahreswechsel herum, um dir Gedanken
über deine Wünsche, Ideen, Visionen, Ziele, gute Vorsätze und Projekte für 2018
zu machen. Alleine das Nachdenken bringt uns auf einen anderen, bewussteren Kurs. Ich wünsche dir viel Spaß beim Sinnieren und einen wunderbaren Start in ein gesundes, entspanntes, friedvolles und erfolgreiches Jahr 2018!
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