Der Begriff hat vier Bedeutungen:
Beim „Lektorat“ kann es sich um eine Abteilung eines Verlags, einer Werbe-/PR-Agentur oder eines anderen Unternehmens handeln, das sich auf das Lektorieren von Texten spezialisiert (siehe die nächsten beiden Punkte). Eigenständige Unternehmen werden ebenfalls als Lektorate bezeichnet, wenn sie im Bereich der Textoptimierung oder -bewertung tätig sind.
- Mit dem Begriff „Lektorat “ kann ferner die Tätigkeit des Lektorierens oder dessen Ergebnis selbst gemeint sein. Es geht um die Prüfung und Optimierung eines Textes hinsichtlich Inhalt und Stil. Häufig werden zudem die Aspekte berücksichtigt, die im Fachjargon eher der Tätigkeit eines Korrektors zugeordnet werden, wie Prüfung von Grammatik, Rechtschreibung, Zeichensetzung, Silbentrennung.
- Im Verlagswesen bezeichnet „Lektorat“ die typische Tätigkeit des Verlagslektors. Er ist dafür verantwortlich, eingehende Manuskriptvorschläge zu bewerten und auf deren Tauglichkeit für eine Veröffentlichung zu prüfen. Diese Prüfung selbst, aber auch das niedergeschriebene Fazit des Lektors werden als „Lektorat“ bezeichnet. Oft hat der Lektor in Verlagen die Aufgabe eines Projektmanagers. Er koordiniert die Arbeit aller Beteiligten, wie Autor, Verlagsleitung, Marketing-Abteilung, Druckerei, Vertriebspartner usw., von der Idee bis zum gedruckten Buch.
- Schließlich heißt gelegentlich die Abteilung an einer Bildungseinrichtung „Lektorat“, die Vorlesungen oder andere Lehrverstaltungen anbietet. Der Begriff „Lektor“ stammt nämlich von dem lateinischen Substantiv „lector“ ab und bedeutet „Vorleser“. In früheren Zeiten bestanden „Vorlesungen“ nämlich tatsächlich vor allem aus vorgelesenen Lehrtexten.