Sollte ich mich selbst in wenigen Worten beschreiben, käme folgendes dabei heraus: Im Grunde bin ich ein optimistischer Mensch. Ich neige jedoch dazu zu viel zu grübeln und die Schlechtigkeit der Welt nur schwer zu ertragen. Kurzum: Ich bin eine Optimistin mit Weltschmerz. Daher lautet so auch der Titel meiner Reihe über politische Gedanken.
Europa ist mehr als nur ein Anfang
Zum Start meiner Reihe setze ich mich mit Europa auseinander. Ich verfolge die Nachrichten und könnte anschließend regelmäßig ins Kissen beißen. Kopfschüttelnd frage ich mich: Was ist das für eine Welt, in der ich lebe? Gibt es mal eine Nachricht, die Hoffnung verheißt, so wird sie durch eine andere Neuigkeit wieder plattgemacht. Ein Beispiel: Das die EU Einwegplastik in Form von Strohhalmen etc. künftig verbieten will, um das Plastik in den Meeren zu reduzieren ist toll. Ganz ehrlich, ich habe mich sehr darüber gefreut. Natürlich ist es nicht genug, aber es ist ein hoffnungsvoller Anfang. Und Europa kann viel bewirken, wenn es an einem Strang zieht. Ich höre im Radio also diese Nachricht und bin erfreut. Schon beim nächsten Satz des Moderators wird mein Optimismus zur zerbrochenen Glasscherbe. Bei der kommenden Europawahl werden die anti-europäischen Kräfte voraussichtlicheiden so stark abschneiden wie noch nie. Ich möchte schreien. Nein! Das kann doch nicht wahr sein! Warum? Klar, es gibt genug Gründe sich über die EU, ihre
komplizierte und teure Bürokratie zu beschweren. Aber was ist die Alternative? Kleinstaaterei? Das kann doch nicht die Antwort sein. Ich verzweifle, weil viele Menschen den Glauben an Europa verlieren. Wo doch gleichzeitig so viele globale Katastrophen an unsere Tür klopfen wie nie zuvor. Wir stehen vor riesigen Problemen, die wir als einzelne Staaten niemals lösen können. Wie wollen wir denn den Klimawandel aufhalten, wenn jeder seine eigene Suppe kocht? Die nationalistischen Kräfte haben keine Antwort darauf. Sie ignorieren in meinen Augen die drängende Frage, wie wir in Zukunft auf unserem kaputten Planeten leben können. Wenn wir nichts mehr genügend zu essen oder kein sauberes Wasser zu trinken haben, sitzen wortwörtlich alle Menschen im selben Boot. Wie können wir dieses Szenario so gut es geht hinauszögern? Für mich lautet die Antwort: Nur indem wir an Europa glauben, daran arbeiten und gemeinsam Ziele verfolgen.