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Glück entsteht im Kopf: Was du tun kannst, wenn du alles hast und trotzdem etwas fehlt

Eigentlich passt alles. Am Freitagabend trifft man sich mit Freunden im Kino, zu Hause schnurrt die Katze auf dem Sofa und der Job bietet eine gesunde Mischung aus Herausforderung und vertrautem Alltag. Aber in einer ruhigen Minute regt sich ein ungutes Gefühl im Magen. War das schon alles? Kommt noch was? Wenn das Glück auf sich warten lässt, obwohl die Umstände nicht besser sein könnten, lohnt sich ein Perspektivwechsel.

 

Haben oder Sein

Der Mensch braucht ziemlich wenig zum Überleben. Trotzdem nennt der Durchschnittseuropäer 10.000 Gegenstände sein Eigen. Häufig währt die Kauffreude nur kurz und kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass 25 % der Europäer jedes Jahr Depressions- oder Angstzustände erleben. Das Gefühl, dass etwas fehlt, dass etwas nicht stimmt, haben wohl noch mehr Menschen.

Wer alles hat, aber doch etwas vermisst, braucht nicht noch mehr Dinge. Vielleicht braucht er sogar weniger. Oder vielleicht reicht es bereits, über den Tellerrand hinauszuschauen.

Was ist Glück? 

Glück entsteht zum Beispiel, wenn man eine Aufgabe erledigt hat. Wenn die Wohnung blitzt und blinkt oder die Steuererklärung endlich fertig ist. Dann schüttet das Gehirn zur Belohnung Dopamin aus. Aber wenige Minuten
später kann sich trotzdem eine gähnende Leere breitmachen.

Dann sucht man vielleicht eine andere Art von Glück, eines, das auf leisen Sohlen daherkommt und etwas länger bestehen bleibt. Das den Alltag wie eine warme Decke einhüllt und uns vor seinen Ecken und Kanten schützt. Diese Art von Glück kommt nicht von außen. Es entsteht im Inneren.  

Glück wachsen lassen

Vielleicht hast du schon oft darüber nachgedacht, was dir fehlen könnte. Vielleicht hast du dir vorgenommen, weniger Zeit am Smartphone zu verbringen, mehr Sport zu machen oder endlich lang gehegte Träume anzugehen. Aber vielleicht bist es du selbst, die in deinem Leben fehlt. Ohne diesen Anker sind alle Besitztümer und alle Aktivitäten austauschbar. 

Herauszufinden, wer man eigentlich ist, gehört wohl zu kniffligsten Aufgaben überhaupt. Vielleicht auch zu den lohnendsten.

Hier ein paar Tipps, wenn du dich auf die Suche begeben
möchtest:

  1. Überlege, wer du bist, wenn du ganz alleine im Wohnzimmer sitzt oder durch den Wald spazierst. Wenn du weder Mutter noch Tochter, weder Partnerin noch Angestellte bist. Nimm die Maske ab, die andere dir aufgesetzt haben oder die du trägst, um eine Rolle auszufüllen. Was bleibt?
  2. Das ständige Rauschen der Gedanken kann verdecken, wer du wirklich bist. Dann kann Meditation helfen, den „Aus-Knopf“ zu finden. Wenn du nicht mehr denkst, wer bist du dann? Du kannst mit langer, tiefer Atmung beginnen, deinen Kopf zu leeren. Es bedarf allerdings Übung, von der Faszination der Gedanken loszukommen.
  3. Verbinde dich mit etwas, das größer ist als du. Vielleicht hast du kein Wort dafür. Du brauchst auch keines. Aber vielleicht kannst du spüren, dass da etwas ist, das dich hält, das dich leben lässt. Vielleicht spürst du eine Kraft, eine Lebendigkeit in dir, die keinen Namen hat. Lass dich dort hineinfallen.

Je weniger du mit deinen Sorgen beschäftigt bist und je mehr du im gegenwärtigen Moment aufgehst, desto mehr Freude wirst du empfinden. Das kann von einem Augenblick auf den anderen passieren. Häufig ist es aber ein langer Prozess, alte Muster abzuschütteln. Dann kann es helfen, sich mit anderen zusammenzutun. Meditationsgruppen gibt es mittlerweile in jeder deutschen Stadt. Auch eine kurze Auszeit bietet sich an, um nach innen zu schauen.  

Zum Weiterlesen:
Haben oder Sein?
Was ist Glück?
Meditationsgruppen-Suche (MBSR)

Bildnachweis: 

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