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Empathie für die Empörung. #Metoo braucht Zuhören. Vor allem von denen, die es nicht mehr hören können.

Wieso geht es bei der me too Debatte eigentlich immer öfter um Opferstilisierung und Geltungssucht der Betroffenen, die Männer angeblich in übertriebener Form oder gar fälschlicherweise sexueller Übergriffe beschuldigen, anstatt um den eigentlichen Kern der Bewegung, nämlich das Bewusstsein für ein massives gesellschaftliches Problem – übergriffiges Verhalten, sexuelle Nötigung in allen Facetten sowie Missbrauch? Ich finde, die Debatte sollte emphatischer werden, um nachhaltig etwas zu verändern.

 

Wenn ich in den letzten Monaten Gespräche oder Diskussionen über die me too Bewegung geführt habe, hörte ich immer häufiger „Ja, aber“-Aussagen.
„Ja, aber ich wurde auch schon mal sehr offensiv angegraben“. „Ja, aber Frauen nutzen ihre Weiblichkeit ja auch oft aus“. „Ja, aber mir ist das noch nicht passiert.“ Erklärungen, Ausflüchte, Herunterspielen, Unverständnis. Immer häufiger war die erste Reaktion nicht Anteilnahme oder wenigstens die Bereitwilligkeit Zuzuhören – sondern Abwehr. 

Unabhängig davon, ab welchem Grad jemand eine Berechtigung haben mag, mit dem Hashtag an die Öffentlichkeit zu gehen, brauchen wir in dieser Debatte kein pauschales Verurteilen und vor allem kein Verharmlosen, sondern Zuhören und echten Dialog – und damit vor allem Empathie mit denen, die den Mut haben, ihre Erlebnisse zu teilen oder auch nur ein schlichtes aber sehr aussagekräftiges „Ich auch“ auszusprechen.

Die in meinen Augen gefährlichste Aussage ist jedoch die, die Bewegung würde nur genutzt, um sich öffentlich wichtig zu machen und als Opfer zu stilisieren. So auch kürzlich geschehen bei einer Veranstaltung des bekannten Life-Coaches Tony Robbins, was für mindestens einige Irritation und Diskussionen gesorgt hat, und mich aus der Haut fahren lassen möchte.

Derlei Aussagen begegnen auch mir immer häufiger, und zwar als generelle Abwehr gegen die Bewegung an sich, als Argumentation, wieso diese übertrieben oder sogar überflüssig sei. Ich möchte nicht abstreiten, dass es vereinzelte Frauen geben mag, die aus fehlgeleiteten Motiven Männer zu Unrecht beschuldigen, und vielleicht auch im Fahrwasser der me too Bewegung eher die eigene Publicity in den Vordergrund stellen. Aber der pauschale Vorwurf der Opferstilisierung lenkt nicht nur fälschlicherweise den Fokus auf einige wenige Ausnahmefälle anstatt auf die nicht zu übersehende massenhafte Mehrheit an Betroffenen, sondern spricht diesen – und das ist noch viel schlimmer – auch noch den Wahrheitsgehalt und die Signifikanz ihrer Erlebnisse ab. Und er versucht der Bewegung die Notwendigkeit zu nehmen. 

Es geht um Aufmerksamkeit für einen Missstand, nicht um Geltungssucht der “Opfer”

Dabei ist es absolut notwendig, auf einen alltäglichen und inakzeptablen, aber lange Zeit weithin hingenommenen und grotesk normalisierten Missstand in unserer globalen Gesellschaft aufmerksam zu machen: Die weltweit immer noch vorherrschende Unterdrückung von Frauen und Mädchen durch sexualisierte Gewalt – verbal und tätlich, in einem sehr breiten Spektrum. Es geht um Aufmerksamkeit, ja. Um Aufmerksamkeit für diesen Missstand, um Aufmerksamkeit für den Schmerz, den diese Erlebnisse bei den Betroffenen auslösen. Und machen wir uns mal nichts vor – die schiere Masse an Frauen, die in der Bewegung ihre Hand gehoben und gesagt hat „Ich auch“ ist erschreckend. Zumindest sexuelle Nötigung in der ein oder anderen Form sind Alltag für die meisten Frauen. Alltag! Wie zur Arbeit gehen und Wäsche waschen. Sie ist ein ständiger Begleiter. 

Mit dem Vorwurf des sich profilieren Wollens wird außerdem jeder Dialog im Keim erstickt. Und wenigstens für die Entgegnung einiger Männer, „Man(n) wisse ja gar nicht mehr, was noch ok ist und was nicht“ ist der Dialog unerlässlich, um wirklich etwas zu ändern im Umgang miteinander. Um Bewusstsein dafür zu schaffen, was Handlungen und Aussagen – oder Schweigen und Ignorieren – für Auswirkungen haben, ist Dialog zwischen allen Beteiligten entscheidend. Und wir sind alle beteiligt, dies ist die Gesellschaft, derer ein Teil wir alle sind. 

Statt über Opfer sollten wir über Täter sprechen

Zu besagtem Auftritt von Tony Robbins hat Kaja Otto ein sehr beherztes Statement abgegeben – und es dabei in aller Deutlichkeit auf den Punkt gebracht: 

„Ich bin kein Opfer, und ich stilisiere mich nicht als Opfer. Ich bin Überlebende, ich bin diejenige, die durchgekommen ist, die immer noch hier ist, die gekämpft hat, und die sich nicht das Recht nehmen lässt, zu sagen, es ist etwas passiert und das war nicht richtig.” – Kaja Otto

Im Kern der me too Bewegung geht es nämlich genau darum: angetanes Unrecht auszusprechen, und nicht darum, dass wir, die Menschen, die sich dort zeigen, uns als Opfer profilieren wollen. Dieser Vorwurf spricht uns unsere Empörung ab, als ob wir keinen Anlass dazu hätten; die eigentlichen entsetzlichen Tatsachen, um die es geht – flächendeckende und alltägliche Übergriffigkeiten in allen Facetten – werden heruntergespielt. Und mit ihnen unser Erleben eines uns angetanen Unrechts.

“The me too movement is not about women falsely accusing men of sexual advances, but instead bringing to light the massive problem that we have in our society of the type of behavior men deem appropriate“  – Justin Caffier

Ich möchte mal eins klar stellen – es ist demütigend und beschämend, diese Dinge zu erleben, und viele, wenn nicht die meisten, haben sehr, sehr lange nicht darüber geredet, nämlich genau aus der Angst heraus, dafür verurteilt zu werden, als Opfer dargestellt oder noch schlimmer, zu Schuldigen gemacht zu werden. Es fängt schon dabei an, wie wir über diese Dinge sprechen – da liegt der Fokus selten auf dem Täter, der ein Unrecht begeht. Der gesamtgesellschaftliche Umgang mit dem Unrecht geht von da aus weiter. Die Konsequenz daraus ist, dass die meisten Frauen (und auch die vereinzelten Männer) darüber geschwiegen haben, was ihnen angetan wurde. So wird falsches Verhalten innerhalb einer Gesellschaft allgemein akzeptiert. Mit Ignoranz, Herunterspielen, Wegschauen. Und die Überlebenden und Betroffenen bleiben schweigsam unter ihren schlechten Gefühlen zurück, unter Ekel und Scham. Die me too Bewegung hat angefangen, das zu ändern. 

Sie auf Wichtigtuerei und Opferrollen zu reduzieren, geht so weit an den Tatsachen und gesellschaftlichen Notwendigkeiten vorbei wie Donald Trump daran ein Feminist zu sein.

Es ist nicht halb so schlimm

Nein, ich wurde nicht vergewaltigt. Aber auch mich haben Männer gedemütigt, wurden übergriffig, haben ihre Machtpositionen missbraucht, und mir durch viele kleine und große Aktionen, verbal und tätlich, Unrecht angetan. Bei vielen „Kleinigkeiten“ habe ich mich gefragt, ob ich mich nicht einfach anstelle, ist ja nichts passiert, alles halb so schlimm. Ich habe nicht drüber geredet, weil ich mir doof vorkam, nicht noch damit auffallen wollte, auch irgendwann einfach mal zu jung und unsicher und ängstlich war, um diejenigen anzuprangern, die etwas falsches getan hatten. Oder einfach zu viel Angst um meine Gesundheit hatte, um zum Beispiel jemandem, der mich auf der Straße anspuckte, nachdem ich ihm zu verstehen gab, dass ich es daneben finde, wie er seit geschlagenen 10 Minuten dicht hinter mir herläuft und anzügliche Schmatzgeräusche macht, wenigstens die Faust zu zeigen und zu fragen ob er eigentlich noch alle Latten am Zaun hat. Nein, ich habe geschwiegen, mich abgeduckt, aus Angst, dass er mir schlimmeres antut. Ich habe geschwiegen, mich geekelt und geschämt, eine sich nach Ewigkeit anfühlende Dreiviertel Stunde lang in der S-Bahn auf dem Weg nach Hause, habe mich erniedrigt gefühlt und danach eine Stunde lang geduscht. Nachmittags um Drei. Bin ich zur Polizei gegangen? Nein. Wozu. Ist ja nichts passiert.

Aber es ist nicht NICHTS passiert, es ist nicht halb so schlimm, wenn Mann mir morgens um acht am Bahnhof seinen Penis zeigt. Oder zu irgendeiner Uhrzeit an irgendeinem Ort sonst, wenn ich nicht ausdrücklich darum gebeten habe. Es ist nicht halb so schlimm, wenn mir ein Taxifahrer, der mich sicher nach Hause bringen soll, die Hand aufs Knie legt und zuflüstert, dass ich eigentlich viel zu hübsch wäre, um nachts noch alleine unterwegs zu sein. Es ist nicht halb so schlimm, auf der Straße von wildfremden Männern von oben bis unten anzüglich angegafft zu werden (übrigens scheißegal, ob ich dabei ein Sommerkleid trage oder Jogginghose und Winterparka), oder im Vorbeigehen „Ficken?“ gefragt zu werden, und das gefälligst noch als Kompliment auffassen soll. Es ist kein Kompliment, es ist Ausdruck von Macht. Von gewollter Demütigung. Und ich stelle mich nicht an, wenn ich es einfach unerträglich und oft bedrohlich finde, dass tagtäglich, jederzeit, an jedem Ort, mein persönliches Wohlbefinden beeinträchtigt wird und ich in meinem Alltag einer für Männer übrigens völlig selbstverständlichen Freiheit beraubt werde. 

“Ficken?” ist kein Kompliment.

Über all die anderen ungleichen Bewertungskriterien und Benachteiligungen, die sich im allgemeinen Umgang und der Wahrnehmung innerhalb der Gesellschaft für Frauen darstellen, reden wir dabei noch garnicht. Und nein, ich gebe nicht pauschal „den Männern“ die Schuld. Sondern einer patriarchalisch geprägten Gesellschaft, die derlei großen und kleinen Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen den Nährboden bietet, indem sie sie verharmlost, wegschiebt und die Betroffenen zu geltungssüchtigen Opfern macht, wenn ihr ein Thema über den Kopf wächst.

Dass es auch Männer gibt, die unangenehme Situationen ertragen müssen oder denen Frauen gegenüber übergriffig wurden, reduziert nicht die Tatsachen, denen wir Frauen Zeit unseres Lebens ausgesetzt waren und sind. Dass Frauen auch Arschlöcher sein können, macht es nicht besser, dass manche Männer welche sind. Und meines Wissens nach gibt es keine Männerbewegung in den letzten Jahrtausenden, die die Benachteiligung des Mannes gegenüber der Frau angeprangert hätte. Scheint also was dran zu sein am Ungleichgewicht und am Missstand.

Me too hat in Solidarität das Schweigen gebrochen

Das alles ist nicht ok, es sollte nicht zum selbstverständlichen Alltag von Mädchen und Frauen gehören, diese Dinge entweder vermeiden oder ertragen zu müssen, denn sie sind nicht diejenigen, die sie tun. Die Täter tun diese Dinge. Und es wurde Zeit, darauf aufmerksam zu machen. Als mir eine Freundin irgendwann mal anvertraut hat, dass ihr derlei Dinge auch schon passiert sind, und sie das auch nicht normal findet, habe ich das erste mal nicht an mir selbst gezweifelt, und angefangen zu begreifen, dass nicht ich das Problem bin, dass es anderen auch so geht, und dass es denen genauso unangenehm ist, darüber zu sprechen. Die me too Bewegung hat eine solche kleine Konversation auf globaler Ebene potenziert. Und vor allem hat sie uns allen gezeigt: Nein, es ist nicht ok! Es ist nicht NICHTS. Sie hat ungezählten Betroffenen Mut gemacht, nicht länger zu schweigen und auf den Tisch zu knallen, was da für offenes Anschauen schon lange überfällig drunter gelegen hat. Übrigens nicht nur in unserer vergleichsweise fortschrittlichen Gesellschaft, sondern weltweit, bis in Gesellschaften hinein, in denen Frauen unter sehr viel schlimmeren Umständen leben. Me too hat diesen Frauen Mut gemacht und gezeigt, dass sie nicht alleine sind. Das ist der Grund, öffentlich die Stimme zu erheben und zu sagen „Ja. Ich auch.“ Um aus einer Stimme viele zu machen, und in Solidarität endlich etwas zu ändern. Global.

Scham gedeiht im Dunklen. Scham isoliert uns. Und ist damit hochgradig gefährlich für unseren Selbstwert und für die Gesellschaft. Sie hält uns klein und gibt den Tätern Macht. Es ist wichtig, auch über die „Kleinigkeiten“ zu sprechen, wie verbale Übergriffigkeiten und unangebrachte Bemerkungen, und klar zu machen, dass auch das nicht ok ist. Eine allgemeine Akzeptanz lassen diese Dinge weiter und weiter wachsen, und der in ihnen steckende Kern der Respektlosigkeit, des Machtgebaren und der Demütigung bilden den Nährboden für tätliche Übergriffe. Darum hat jede Stimme, die sich zu Wort meldet, eine Berechtigung, und sie hat das Recht, ernst genommen zu werden. Denn wir können und sollten erst einmal davon ausgehen, dass diese Stimme ihr Erleben als Unrecht empfindet. Wenn wir unsere Stimme erheben, holen wir die Dinge ans Licht. Schweigen über Missstände hat im Laufe der Geschichte noch keinem geholfen außer den Tätern.

Empathie ist die Fähigkeit, die Perspektive der anderen Person einzunehmen

Ich habe auch von der ein oder anderen Frau schon den Satz gehört „Ja? Ach, irgendwie kann ich die Aufregung nicht verstehen, mir ist sowas noch nie passiert.“ Auch da frage ich mich, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Die Tatsache, dass ich selbst etwas nicht erlebt habe, revidiert nicht das Erleben der anderen Frauen. Wir brauchen Empathie mit denjenigen, die aus dem Schatten der Verschwiegenheit heraustreten. Empathie, also Anteilnahme und Mitgefühl, sind das beste Gegenmittel gegen Scham und das, was da in Verschwiegenheit zur gesellschaftlichen Normalität wird. Weil Mitgefühl nichts anderes ist als zu sagen „Ich auch.“ Me too. 

Empathie ist die Fähigkeit, die Perspektive einer anderen Person einzunehmen und diese als die Wahrheit dieser Person zu akzeptieren. Das bedeutet, dass wir Zuhörer sein sollten, und fragen sollten „was heißt das für dich?“ Es bedeutet, statt zu be- oder zu verurteilen, Gefühle in anderen anzuerkennen. Empathie bedeutet mit anderen zu fühlen. In deren Loch hinunterzusteigen und zu sagen „Hey, ich bin bei dir. Du bist nicht allein.“ Es öffnet einen Schutzraum für die Betroffenen – was übrigens der Ursprung der ganzen me too Kampagne war. 

Empathie ist „eine verletzlich machende Entscheidung – denn um Empathie zu empfinden und sich mit dem Gegenüber zu verbinden, muss ich mich mit etwas in mir verbinden, das dieses Gefühl kennt.“ – Brené Brown on Empathy

Vielleicht ist diese Debatte deshalb für uns so schwer zu führen. Weil wir es alle kennen, das Gefühl von Machtlosigkeit. Frauen kulturhistorisch sehr viel tief gehender und essentieller als Männer, aber ALLE von uns kennen das Gefühl in der ein oder anderen Form, machtlos, schutzlos und ausgeliefert zu sein. Und ich glaube, dass sich deshalb einige Menschen so vehement dagegen wehren, in diesen persönlichen und gesellschaftlichen Abgrund zu schauen, sich lieber in Erklärungen, Verharmlosungen, Ignoranz und Verurteilungen verschanzen, um dieses Thema nicht an sich heranzulassen. Denn wenn wir mal ehrlich sind, betrifft es uns alle. Denn es umgibt uns alle. Es ist die Gesellschaft, in der wir leben.

In dieser Debatte brauchen wir voneinander kein bedauerndes Mitleid, keine Ausflüchte und Ausreden und Erklärungen. Kein Kleinreden und Verharmlosen. Und vor allem brauchen wir kein Schweigen und unter den Teppich kehren mehr. Wir brauchen diese Stimmen, die sich da erheben, und wir brauchen Mitgefühl für ihre Erlebnisse. Me too ist der Inbegriff davon. Ich auch. Ich sehe dich. Du bist nicht allein. Ich sehe deinen Schmerz. Egal ob mir das auch passiert ist, auch wenn ich nicht weiß, wie sich das anfühlt.

Diese Erlebnisse, die Frauen (und vereinzelt Männer) da teilen, bedürfen nicht der Bewertung auf einer Skala von fürchterlich bis halb so schlimm, um Berechtigung zu haben mitgeteilt zu werden. Wem steht das Urteil zu, wie sich jemand fühlt? 

Empathie für die Empörung

Die Wurzel allen Übels ist in meinen Augen die immer noch in vielen Köpfen verankerte Minderwertigkeit von Frauen, die sich vor allem in sexuell motivierter Machtausübung zeigt – von sexistischen Witzen über alltägliche Nötigungen bis hin zum Verkauf von Frauen und Mädchen als Ware. Diese Dinge beim Namen zu nennen, und zwar auf der ganzen Palette, hat nichts mit Geltungssucht zu tun. Sondern mit Auflehnung, Wut, Notwendigkeit und innerem Antrieb, die Dinge endlich anzuprangern, die angeprangert gehören. Was daraus folgen sollte, ist ein empathischer Dialog, und kein pauschales Aburteilen.

Me too hat den Schleier der Scham gelüftet. Wir fühlen uns vielleicht immer noch gedemütigt, aber wir verstecken uns nicht mehr, wir geben nicht mehr uns die Schuld. Wir haben etwas ausgesprochen, was längst überfällig war. Wir haben durch Bewusstmachung Veränderung in Bewegung gesetzt. 

Denn jede Stimme, die sich erhebt, nimmt dem Täter die Möglichkeit, sich hinter ihrem Schweigen zu verstecken.

Wir sind empört, wir sind wütend, und wir sind es zu Recht. Und zwar nicht nur, weil uns auf der Straße hinterher gepfiffen wird. Sondern weil Frauen weltweit immer noch nicht die gleichen Menschenrechte besitzen wie Männer. Punkt. 

Die Denkweise, die zu dieser Ungerechtigkeit überhaupt erst führt, zeigt sich auch im alltäglichen Umgang mit Frauen und Mädchen. Me too ist eine Ermächtigung der Betroffenen und Überlebenden, das Unrecht zu benennen, das ihnen Täter angetan haben. Sie zu Opfern zu machen oder pauschal als geltungssüchtig hinzustellen, versucht ihnen diese Macht wieder wegzunehmen, die für ein gesellschaftliches Umdenken unerlässlich ist.

Wir alle sollten zuhören, statt gleich abzuwehren und zu verurteilen. Wir sollten Mitgefühl miteinander haben und konstruktive Dialoge führen.
Um die Welt zum besseren hin zu verändern.

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