Redefreudige Menschen wirken offener, sind beliebter und machen eher Karriere. Den meisten fällt es hingegen schwer, mit fremden Menschen ins Gespräch zu kommen. Wie kann man das ändern?
Nimm es leicht, dann ist es leicht
Es gibt Personen, die jeden Raum wie eine Bühne betreten. Die, wenn alle Blicke auf sie gerichtet sind, nicht verlegen werden, sondern zur Höchstform auflaufen. Und die leicht und mühelos von Thema zu Thema tänzeln. Die meisten von uns kennen wahrscheinlich eher die Situation, dass einem im Gespräch mit fremden Menschen einfach kein Thema einfallen will. Oder man sich fragt, ob der eigene Beitrag wirklich so gut ankommt und nicht doch zu unbelesen wirkt. Bevor man etwas gefühlt Dummes oder Unbedeutendes sagt, nimmt man sich lieber zurück und bewundert stumm die Leichtfüßigkeit der redegewandten Mitmenschen.
Doch anstatt nur zu bewundern, sollte man lieber lernen:
Nämlich, dass die scheinbare Mühelosigkeit darin liegt, sich keine Gedanken zu
machen. Redegewandte Menschen sind von sich überzeugt und haben kein Problem damit, ihre Denkweisen kundzutun – sei es auch über scheinbar banale Themen. Dazukommt, dass es sie auch nicht stört, wenn jemand anderer Ansicht ist. Anstatt bei einem „Das sehe ich aber anders“ den Kopf einzuziehen und verlegen zu werden oder den eigenen Standpunkt vehement ausdiskutieren zu wollen, führen sie mit einem „Oh, das ist natürlich auch ein guter Punkt!“ das Gespräch locker weiter. Denn das ist die Essenz bei oberflächlichen Unterhaltungen mit Fremden: Ein leichtes Pingpong-Spielen zwischen eigener und anderer Meinung.
Gleiche Situation schafft gleichen Kontext
Ebenso verhält es sich mit der Themenwahl: Bevor man sich groß auf die Suche nach geistreichen Themen begibt, nutzen redegewandte Menschen einfach die gleiche Situation, in der sich alle Anwesenden befinden.
Alle stehen mit Häppchen am Buffet? Warum dann nicht als Einstieg über das
Essen reden à la „Finden Sie die rosa Creme auch so lecker? Ich frage mich, was
das ist“. Dabei sollte eine positive Grundhaltung im Vordergrund stehen. Das
Häppchen ist erst einmal lecker, die Musik gut, die Stimmung angenehm. Später
kann man seinem Gegenüber jedoch zustimmen, dass die Vorträge weiterführend, aber auch anstrengend waren, oder etwas mehr vegetarische Auswahl schön wäre.
Ein zu plumper Einstieg? Vielleicht – aber dennoch ein Einstieg, um das Eis zu brechen und um später auf andere Themen zu wechseln. Und außerdem: Wer – außer Sterneköchen – kann schon wirklich geistreich über Essen debattieren?
Small Talk bleibt bei kleinen Themen
Denn genau darum geht es im Gespräch mit fremden Menschen: Man kennt sich noch nicht gut und kann auf keine gemeinsamen Erfahrungen oder Ansichten zurückgreifen. Bevor man sich also um Kopf und Kragen redet und Themen anspricht, die man vermeiden sollte, bleibt man bei allgemeinen Thematiken, zu denen jeder etwas beitragen kann.
Beliebt sind zum Beispiel:
- Das Wetter – geht einfach immer
- Der Beruf – die klassische Einstiegsfrage, aber nicht unbedingt beliebt
- Sport – dazu hat man meist eine Meinung
- Reisen – perfekt, um Erfahrungen auszutauschen
- Filme, Kunst und Theater – aktuelle Kinofilme oder Aufführungen sind generell im Gespräch
Später kann man die Unterhaltung auf eine weitere Ebene führen – für den ersten Kontakt zeichnet sich Smalltalk jedoch durch diese oberflächlichen, eben „kleinen“ Themen aus.
Neben dem leichten Inhalt einer Unterhaltung gibt es weitere Tricks, damit man von anderen positiv aufgenommen wird. Dazu zählen zur bereits erwähnten positiven Grundhaltung vor allem seinem Gegenüber die volle Aufmerksamkeit zu schenken. Denn auch das machen redegewandte Menschen: zuhören, dabei nicken, ausreden lassen, nachfragen und immer lächeln. Denn es gilt: Je mehr man andere einbezieht und ihnen Wertschätzung entgegenbringt, desto offener und freundlicher wirkt man auf andere. Gleichzeitig muss man umso weniger selbst reden oder nach geistreichen Themen suchen, denn diese ergeben sich nun im Gespräch.