Foto: Christoph Brammertz | Flickr | CC BY-SA 2.0

Bibiana Steinhaus wird die erste Schiedsrichterin in der Bundesliga

Es musste offensichtlich erst 2017 werden, bis es die erste weibliche
Schiedsrichterin in der ersten Fußball-Bundesliga geben konnte. Ab nächster Saison ist es nun soweit: Bibiana Steinhaus wird die erste Frau, die ein Erst-Liga-Spiel pfeifen darf.

 

Willkommen im 21. Jahrhundert, liebe Bundesliga 

Vier neue Schiedsrichter für die Bundesliga gab der DfB am Freitag bekannt. Normalerweise ist das – abseits der Fußballmedien – keine Meldung wert. Doch dieses Jahr gibt es eine besondere Neu-Benennung: Mit Bibiana Steinhaus wird in der kommenden Saison die erste Frau ein Erst-Liga-Spiel leiten. Über ihre Ernennung freut sich die Polizistin im Interview mit dem DfB sehr:

„Es war schon immer mein Traum als Schiedsrichterin, in der Bundesliga aktiv sein zu dürfen. Dass dieser Traum nun wahr werden soll,
erfüllt mich natürlich mit großer Freude.



Dass dieser Traum in Erfüllung geht, ist für Bibiana Steinhaus wirklich schön – und sollte doch eigentlich längst Normalität sein für eine gute Schiedsrichterin, die seit langer Zeit aktiv ist und immer wieder für ihre herausragende Arbeit gelobt wird. Das sieht auch die 38-Jährige selbst so:

„Mein Ziel ist es, dass Schiedsrichterinnen im Profifußball zur Normalität werden und sie zum Spiel einfach dazugehören.”

Endlich Normalität?

Es ist wirklich höchste Zeit, dass weibliche Schiedsrichterinnen im Fußball normal werden. Wie groß das Sexismus-Problem im Fußball immer noch ist, zeigen vor allem die Reaktionen auf die Benennung von Steinhaus in den sozialen Medien. Deshalb war die öffentliche Stellungnahme des Fußballprofis Ilkay Gündogan vielleicht ein wirklich wichtiges Zeichen. Er befürwortete die Wahl am Freitag auf Twitter und entlarvte durch einen zweiten Tweet den Sexismus, der hinter der Kritik an der Beförderung liegt mit – naja, Fußballerhumor.


Quelle: Ilkay Gündogan | Twitter 

Es bleibt zu hoffen, dass mit Bibiana Steinhaus der Grundstein dafür gelegt wurde, dass weibliche Schiedsrichterinnen in Zukunft keine besondere Meldung mehr wert sind – und dass Bibiana Steinhaus, wie ihre Kollegen, an ihrer Leistung gemessen wird und nicht an ihrem Geschlecht.

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