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Drei Punkte, die wir uns für eine gute Work-Life-Balance zu Herzen nehmen sollten

Work-Life-Balance: Dieser Begriff hängt uns schon fast wieder aus den Ohren raus! Dennoch ist sie wichtig, die Balance zwischen dem Privatleben und dem Arbeitsplatz. Dass das weniger etwas mit Arbeitszeiten und mehr mit Gleichberechtigung zu tun hat, wird in einem TED-Talk fantastisch auf den Punkt gebracht.

 

Bei Gleichberechtigung geht es auch um Entscheidungsfreiheit

TED-Talks sind eine Inspiration für jede Lebenslage. Die Menschen, die hier ihre Geschichten teilen, reflektieren dazu ihre persönlichen Erfahrungen und wenden sie auf die Welt an. Häufig lernen wir hier nicht nur etwas über das angegebene Thema, wir können auch zwischen den Zeilen viel herauslesen und lernen. So hat zum Beispiel Anne-Marie Slaughter, amerikanische Politikwissenschaftlerin und internationale Anwältin, einen Talk mit dem Titel ”Can we all ‘have it all‘?“ gehalten. Slaughter hat lange in Washington gearbeitet und vor einiger Zeit mit einem Artikel zum Thema, warum Frauen noch immer nicht alles erreichen können, große Wellen geschlagen. Im Talk geht es im Kern darum, dass diese Frage nicht nur Frauen, sondern alle Menschen betrifft. Sie erklärt, wie Veränderungen in unserer Arbeitskultur, unserer Politik und in sozialen Konventionen zu mehr Gerechtigkeit und Gleichstellung aller Geschlechter führen können.

In unserer Kultur hat es sich etabliert, dass der Beruf und die Arbeit eine höhere Wertschätzung erfahren als die Familie. Dabei sind Geldverdienen und die Pflege des Familienlebens gleichwertig. Denn jemand muss Geld verdienen und jemand muss sich um die Kinder, um die Familie kümmern. Instinktiv ordnen wir das Geldverdienen einem Mann zu, die Familienpflege einer Frau. Wie unpassend das ist, macht Slaughter durch das Beispiel eines gleichgeschlechtlichen Paares deutlich. 

Wir sind ja schon auf einem guten Weg, Frauen davon zu befreien, die traditionelle Rollenverteilung einhalten zu müssen. Was allerdings noch nicht mit dieser Entwicklung einhergeht ist, dass Männer im Gegenzug auch mehr Akzeptanz erfahren, wenn sie sich entscheiden, in Elternzeit zu gehen. Männlichkeit wird noch zu sehr von beruflichem Erfolg abhängig gemacht. Es wird also Zeit, dass das Familien-, beziehungsweise das Privatleben die gleiche Wertschätzung erfährt, wie die Karriere. So öffnet Slaughter nicht nur eine neue Perspektive auf Gleichberechtigung, wir können auch von ihr lernen, wie uns eine erfolgreiche Balance zwischen unserem Privatleben und der Arbeit gelingt.

1. Erkennen, wenn Dinge nicht harmonisch laufen

Slaughter erzählt gleich zu Beginn, wie sie zwei Jahre zwischen Washington, wo sie arbeitete, und Princeton, wo ihr Mann und ihre zwei Söhne lebten, pendelte. Eine Strecke von drei Stunden. Als ihr eine Beförderung angeboten wurde, eine sehr gute Beförderung, realisierte sie, dass das kein Dauerzustand sein konnte. Sie konnte Familie und Arbeit nicht mehr ausbalancieren. So beschloss sie, trotz der verlockenden Beförderung, nach Hause zurück zu kehren. Sie erlaubte sich zum ersten Mal zu akzeptieren, was wirklich am wichtigsten für sie war. Und zwar für sie persönlich und nicht für die Person, die sie sich einredete sein zu wollen. Sie hinterfragte zum ersten Mal die starren feministischen Ideale mit denen sie aufwuchs und zu denen sie aufleben wollte und überdachte, was sie als Person – unabhängig von ihrem Geschlecht – wollte.

„Ich glaube, dass echte, volle Gleichberechtigung nicht bedeutet, dass Frauen zu männlichen Bedingungen Wertschätzung erfahren. Sie bedeutet vielmehr die Erschaffung eines weiteren Spektrums, in dem die Entscheidungen von Frauen und Männern gleichermaßen wertgeschätzt werden. Und um da hin zu kommen, müssen wir unsere Arbeitsplätze, unsere Gesetze und unsere Kultur verändern.“

2. Sich von niemandem sagen lassen, was und wie man sein sollte

Für Slaughter spielte in diesem Moment das Familienleben eine wichtigere Rolle als ihre Karriereziele. Und das, obwohl die allgemeine Meinung war, dass man als moderne Frau die Karriere an vorderste Stelle setzen sollte. Dabei geht es nicht darum, wie Frauen oder Männer sich zu verhalten haben, sondern darum, wie wir persönlich uns verhalten wollen und was richtig für uns als Person ist.

3. Den Zusammenhang zwischen Zufriedenheit im Privat- und Berufsleben erkennen

Das stärkste Argument der Juristin ist, dass ein glückliches Privatleben in direktem Zusammenhang mit Erfolg und Zufriedenheit in der Karriere steht. Denn wenn jemand einen Grund hat, nach Hause zu gehen, ist diese Person fokussierter, effizienter und konzentriert sich besser darauf, gute Ergebnisse zu erzielen. Außerdem haben diese Personen, so Slaughter, ein weiteres Spektrum an Erfahrungen und Kontakten.

„Wenn die Familie an erster Stelle steht, steht die Arbeit nicht an zweiter Stelle, sondern sie stehen zusammen.“



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