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Horrorpraktikum bei den Olsen-Twins? 5 Tipps, wie es besser geht

Die Olsen-Zwillinge sind eigentlich für ihren Erfolg, ihren Stil – und natürlich für die andere Schwester bekannt. Nun aber haben 40 aktuelle und ehemalige Praktikanten die beiden Unternehmerinnen verklagt. Wir haben Tipps, wie man ein Praktikum besser gestaltet.

 

Praktikanten gegen Milliardenkonzern

Die Olsen-Twins. Denkt man an Mary-Kate und Ashley, dann vor allem an zwei sehr gut
gekleidete Zwillingsschwestern, die ziemlich erfolgreich sind, und auch noch so
schlau waren, trotz prall gefüllter Konten noch einmal zu
studieren. Und wer etwas älter ist, der erinnert sich auch noch an „Full House“
und daran, dass es zum 18. Geburtstag der beiden einen Countdown im Netz gab,
für alle, die sie dann ganz legal daten durften. Um, well…

Doch nun sind die beiden Chefinnen des Luxuslabels „The Row mit etwas ganz anderem in die Medien geraten: Eine Reihe aktueller und ehemaliger Praktikanten hat die beiden verklagt.

Was wird konkret angeprangert?

Hauptklägerin ist die „Patterson Design School-Absolventin Shahista
Lalani, die ein fünfmonatiges Praktikum unter der Technical-Design-Chefin des
Luxuslabels absolvierte. Ihr Hauptkritikpunkt: Sie sei – ebenso wie alle anderen
40 Praktikanten, die mitklagen – nicht bezahlt und neben
niederen Aufgaben vor allem mit einer schlechten Behandlung bedacht worden. Auch beklagt sie sich über eine 50-Stunden-Woche, sie durfte nach eigener Aussage kaum Pausen machen, Erreichbarkeit bis in die
Nachtstunden wurde vorausgesetzt – und schließlich wurde sie im Krankenhaus
behandelt, weil sie bei der Arbeit dehydrierte.

“You’re
like an employee, except you’re not getting paid. They’re kind of mean to you.
Other interns have cried. I’d see a lot of kids crying doing coffee runs,
photocopying stuff.”

Dualstar
Entertainment Groyp
, das Unternehmen der beiden Businessfrauen, zu dem
auch ihr Modelabel „The Row gehört, hat inzwischen ein offizielles Statement
herausgegeben, in dem sie sich von den Vorwürfen distanzieren.

Wie
die Sache am Ende ausgeht? Vor allem stehen Shahista Lalani und die anderen Praktikanten für viele, die sich über die Zustände während eines Praktikums beklagen. Auch immer mehr Mitarbeiter gehen mit untragbaren Arbeitskonditionen an die Öffentlichkeit. So wird aktuell auch über das unsägliche Arbeitsklima bei Amazon
berichtet, das man getrost als feindlich bezeichnen könnte.

Doch gerade Praktikanten, die oft noch sehr unerfahren in einen Job
hineinkommen, sollten geschützt und unterstützt werden. Es ist nicht nur
fahrlässig, sondern auch unternehmerisch sehr kurzsichtig, sie unter ihren Aufgaben
oder auch den Arbeitszeiten zusammenbrechen zu lassen oder sie als billige
Kopierhilfen einzustellen.

Wir
haben ein paar Tipps, wie man Praktikanten wirklich ein gutes Arbeitsumfeld
bieten kann:

1. Das Aufgabenfeld klar
definieren

Die
in der Jobbeschreibung aufgeführten oder im Bewerbungsgespräch definierten
Aufgaben sollten eingehalten werden. Natürlich wird zu ihnen auch mal etwas
dazukommen, oder sich etwas verschieben – doch es ist einfach nicht zulässig, jemandem Verantwortung und
die Möglichkeit zu versprechen, sich in essentiellen Arbeitsaufgaben zu beweisen – und sie dann nur als Laufburschen zu halten.

2. Arbeitszeiten absprechen und einhalten

Gerade
im kreativen Umfeld oder auch in der Finanzbranche belaufen sich die Arbeitszeiten
nicht immer auf nine-to-five. Das wissen viele Arbeitsanfänger – und wenn
nicht, sollte man sie schon im Bewerbungsgespräch darauf hinweisen. Jeder
sollte wissen, auf was er oder sie sich einlässt und ob das zu den eigenen Vorstellungen
passt. Auch Überstunden als Teil des Jobs zu sehen, ist noch kein Freifahrtschein
für ständige Erreichbarkeit und regelmäßig durchgearbeitete Nächte. Passiert das,
ist das Unternehmen schlicht schlecht aufgestellt.

3. Ein Praktikant ersetzt keinen regulären Mitarbeiter

Es kommt häufig vor, dass Praktikanten als
günstige Mitarbeiter eingesetzt werden. Ein Riesenfehler. Denn Praktikanten
sind da, um etwas zu lernen und sollten daher auch langsam in die Arbeit
eingeführt und adäquat betreut werden.

4. Gebt
ihnen Aufgaben, die sie voran bringen

Wer aus einem Praktikum alleine mit einer langen Liste an
angerufenen Telefonnummern, der Fähigkeit, Bestellscheine im Schlaf auszufüllen
oder den besten Kenntnissen der Cafés in der Nähe rausgeht, war am falschen
Platz. Wer ein Praktikum vergibt, sollte den Praktikanten auch
(mittelfristig) Aufgaben geben, die sie wirklich dem Job näherbringen und sie im
nächsten Jobinterview als Qualifikation aufführen können.

5. Führt Praktikanten in das Unternehmen ein

Gerade wer in einem großen Unternehmen ein Praktikum
beginnt, fühlt sich oft ob der vielen Menschen und der unbekannten
Unternehmensstrukturen überfordert. Führt Praktikanten also nicht
nur in ihrem direkten Team ein, sondern nehmt euch auch die Zeit, einmal mit
ihnen Essen zu gehen, die Unternehmensstruktur kurz zu erklären, wer eine
wichtige Anlaufstelle für was ist und so weiter. Das schützt vor Fehlern und
stärkt das Zugehörigkeitsgefühl.

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