Für Jungs Blau mit Auto-Print und für Mädchen Rosa mit Glitzer? Warum nicht – aber andersherum geht doch genauso gut, findet ein britischer Modehersteller und schafft die Trennung zwischen Kleidung für Jungs und Mädchen.
Geschlechter-Stereotype? Brauchen wir nicht mehr
Selbst in uns fremden Kaufhäusern braucht es nicht lange, um die Abteilung für Kleidung für Mädchen und die Abteilung für Jungs sehr schnell auszumachen – auf der einen Seite dominiert die Farbe Rosa, auf der andere Blau und „jungstypische“ Prints wie Autos oder Flugzeuge. Nun mag man sagen: Ja, aber wenn es ihnen doch gefällt? Na klar, Kinder sollten anziehen, was ihnen Spaß macht. Und doch gilt der Vorsatz: „Tragen was gefällt“ häufig nur dann, wenn Kids ihre Kleidung ihrer Rollenvorstellung gemäß aussuchen. Greift ein Junge bevorzugt zu Rosa (und es gibt gar nicht wenige, die mit dieser Farbe sehr liebäugeln) oder ein Mädchen immer zu Navy und den Trecker-Drucken, dann kommen schnell Fragen auf: „Wo hat er/sie denn das her?“ Und schon steckt in der vermeintlichen Wahl gar nicht mehr so viel Freiheit, wie man eben noch angenommen hat.
Warum dem nicht ein Ende setzen und diese Klischee-Schubladen langsam mal schließen? Das dachte sich auch das britische Modelabel „John Lewis“, das demnächst die Kategorie „Mädchen“ und „Junge“ abschaffen möchte und bald in jedes Kleidungsstück den Hinweis „Mädchen und Junge“ einnäht. Denn, so die Leiterin des Kindersortiments gegenüber dem „Independent“:
„Wir wollen mit unseren Kollektionen Stereotype nicht weiter befeuern, sondern unserer Kunden eine größere Auswahl bieten und es Eltern und Kindern leichter machen, die Kleidung zu wählen, die ihnen auch wirklich gefällt.“
Es ist eine ganz simple Maßnahme und doch tragen genau solche dazu bei, dass Kinder sich irgendwann nicht mehr mit Erwartungen ihre Kleidung betreffend auseinandersetzen müssen, sondern einfach anziehen, was sie wollen. Ob Darth Vader-Pulli oder Prinzessinnen-Kleid.
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