Es gibt Fragen, die sind so sehr von Vorurteilen geprägt, dass sie uns zu Recht peinlich sind. Tja, und doch sind sie manchmal eben da. Die Reihe: „Frag ein Klischee“ hat sich dieser unangenehmen Situation angenommen und Antworten parat.
Entschuldigung, aber was ich dich schon immer mal fragen
wollte….
…wie läuft das eigentlich bei jemandem mit
Tourette-Syndrom wenn er zum Frisör geht? Darf man People of Color „Schwarze“
nennen? Befriedigen sich Asexuelle manchmal eben doch? Puh, es gibt
Fragen, die kommen auf, und doch traut man sich nicht so richtig, sie zu
stellen. Weil man ganz genau weiß, dass sie sich aus stereotypem Denken und Klischees speisen – und, weil
sie meist nicht sehr diskret sind. Aber: Fragen kann besser sein als googeln, wenn man wirklich schlauer werden möchte.
Schluss mit den Vorurteilen!
Diese Fragen nimmt uns nun das Hyperbole TV mit seiner wunderbaren Reihe „Frag ein Klischee“ ab, und lässt einfach mal die Menschen
zu Wort kommen, um die es sich dabei meist dreht. Dafür werden von der Lesbe über eine Frau mit Depressionen, vom HIV-Positiven bis zum Wohnungslosen alle diese Menschen mit
Fragen konfrontiert, die ihnen leider und sicherlich schon sehr oft in ihrem Leben begegnet sind. Und sie leisten echte Aufklärungsarbeit, die mal ent- und mal verzaubert.
Eine spannende
Serie, mit einem dicken Augenzwinkern, lustigen Themen und auch jenen, die
einem durchs Mark gehen, durch die man sich unbedingt mal durchklicken sollte.
Danach ist man auf jeden Fall um einiges klüger – und kann das ein oder andere
Vorurteil vielleicht auch endlich mal ablegen.
Antworten auf Klischees
Bijan hat das Tourette-Syndrom. Er wird gefragt: Gehst du eigentlich zum Frisör? Das ist seine Antwort:
„Marcel, wie erkennst du beim Ausgehen andere schwule Männer?“ Na, so:
Kamal wird gefragt, ob es ok ist, ihn einen „Schwarzen“ zu nennen. Das sagt er dazu.
Elli ist asexuell. Aber hat sie nicht auch manchmal Lust zu masturbieren? Das ist ihre Antwort.
Bei
aller Freude über die gewonnenen
Erkenntnisse sei jedoch gesagt: Ja, die Fragen sind meist sehr indiskret
und geladen mit Vorurteilen – und genau deshalb sind sie nicht von
einem für
alle, sondern nur für sich selbst zu beantworten. Und ja, es ist schon
ganz richtig, dass man diese Fragen dem Gegenüber nicht einfach vor den
Latz knallt, sondern sich genau überlegt, ob man diese Frage stellen
darf. Und ja, man darf sich auch grundsätzlich mal über sich selbst
Gedanken machen, warum man diese Fragen eigentlich mit sich herumträgt.
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